„Mir total egal, was gesagt wird“: HSV-Trainer Walter schießt gegen Kritiker
Der HSV ist wieder mittendrin im Rennen um den Aufstieg in die Bundesliga. Trotzdem bekommt HSV-Trainer Tim Walter Gegenwind – und reagiert sauer.
Hamburg – Die Wortspiele bieten sich fast schon an. Wegen der so schön klingenden Alliterationen, die sich durch den Nachnahmen von HSV-Trainer Tim Walter bilden lassen. Wütender Walter zum Beispiel. Oder aber: Walters Wutrede. Wahlweise kann man dieses Spiel auch mit dem Vornamen des aktuellen Trainers des Hamburger SV fortführen. Dann hieße es: Tim tobt! Kurze, prägnante Worte, die im Gedächtnis bleiben. Die ihren Auslöser haben. Auf die der Trainer des HSV eigentlich aber auch verzichten könnte.
Schließlich läuft es beim HSV wieder. Und zwar so gut, dass die Walter-Equipe auf einmal wieder völlig mittendrin ist, wenn es um den Aufstieg aus der Zweiten Bundesliga in die Bundesliga geht. Wer hätte das vor wenigen Wochen noch gedacht? Da sah es noch so aus, als ob der HSV beim Sprung in die Bundesliga dem Stadtrivalen FC St. Pauli den Vortritt lassen müsste. Weil es eben nicht lief, wie es sollte. Tim Walter stand entsprechend in der Kritik – und kontert diese jetzt!
Fußballtrainer: | Tim Laszlo Walter |
Geboren: | 8. November 1975 (Alter: 46 Jahre) in Bruchsal |
Vertrag beim HSV bis: | 30. Juni 2023 |
Durschnittliche Amtszeit als Trainer: | 1,66 Jahre |
HSV-Trainer Tim Walter genervt: Er wird immer wieder für einen fehlenden Plan B in seiner Philosophie attackiert
Aktuell sind die HSV-News rund um das Volksparkstadion positiver Natur: Tim Walter kann mit dem HSV das Unmögliche schaffen. Zudem hat die Mannschaft aus der Hansestadt Hamburg selbst einen Ex-HSV-Spieler wie Gotoku Sakai in eine echte Verzückung versetzt, wenn es um das Thema Aufstieg geht. Und wenn man der „Wahren Tabelle“ eine große Portion Glauben schenken will, so weiß man: eigentlich stünde der HSV sogar vor Werder Bremen in der Tabelle der Zweiten Liga. Das aber ist nur im Konjunktiv der Fall, die Realität sieht anders aus.

Und trotzdem. Für Gewitterwolken ist im Volkspark eigentlich gar keine Zeit. Und eben auch kein Anlass. Dass sie aber dennoch aufziehen, liegt an HSV-Trainer Tim Walter, der wegen seiner Geburtsstätte und seiner Vorliebe für die Klaviatur der Emotionen gerne auch mal als „Badisch Dynamite“ bezeichnet wird. Oder genauer gesagt: An all denjenigen, die sich in den vergangenen Wochen und Monaten verbal am Trainer des HSV, der in der kommenden Saison ohne den Georgier Giorgi Chakvetadze im HSV-Trikot auskommen muss und auch nicht mehr mit Manuel Wintzheimer beim HSV plant, abgearbeitet haben.
Kritik an HSV-Trainer: Tim Walter sucht den Vergleich mit Spitzenvereinen wie Bayern und Man City
Und das waren nun wahrlich nicht wenige. Immer wieder gab es selbsternannte oder durch das TV gekürte Experten, die mit HSV-Trainer Tim Walter Zoff hatten: Ex-HSV-Spieler Martin Harnik duellierte sich mit Walter live im TV, den Sky-Reporter Torben Hoffmann blaffte HSV-Coach Walter ebenso öffentlich an. Ganz zu schweigen davon, dass unter anderem mit Peter Neururer ein ehemaliger Trainer und jetziger TV-Experte mehrfach kein gutes Haar an Tim Walter und dem HSV ließ. Die meiste Kritik richtete sich dabei gegen die Spielphilosophie des HSV-Trainers.
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Der immer wiederkehrende Vorwurf: Tim Walter besitze in seiner Spielphilosophie keinen Plan B. Das bringt den HSV-Coach auf die Palme. „Es ist mir total egal, was gesagt wird. Ich gehe mit dem Verein meinen Weg. Und das versuchen wir durchzuziehen. Wir sind sehr variabel, aber wenn man nur eines sehen will, dann ist es so. Aber ich sehe halt alles“, zitiert die Bild-Zeitung Tim Walter, der wütend hinzufügt: „Wo ist Plan B bei Man City, wo ist Plan B bei Bayern? Sie versuchen, Plan A besser auszuführen. Und im Plan A haben sie verschiedene Varianten.“