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Franz Beckenbauer trauert: Erste Frau Brigitte ist tot - Beisetzung am Friedhof am Perlacher Forst

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Von: Ludwig Krammer

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Franz und Brigitte Beckenbauer im Juni 1967 in Grünwald.
Franz und Brigitte Beckenbauer im Juni 1967 in Grünwald. © Fred Joch/imago-images

Brigitte Beckenbauer, die erste Frau von „Kaiser“ Franz Beckenbauer, ist im Alter von 76 Jahren verstorben und auf dem Friedhof am Perlacher Forst beigesetzt worden.

München - Als Brigitte Beckenbauer im August 2015 das letzte Mal für die Medien fotografiert wurde, hätte der Anlass nicht trauriger sein können. Ihr jüngster Sohn Stephan, beliebter Jugendtrainer des FC Bayern*, war nach langem Leiden mit gerade einmal 46 Jahren einem aggressiven Gehirntumor erlegen. Hier saß die Mutter nun also in der Kirche Hl. Familie unweit der Säbener Straße*. Einen schwarzen Schleier über dem Haar, tiefe Falten um Augen und Mundpartie. Erstarrt im Schmerz, während der befreundete Künstler Daniel Eichin das Lied Amoi seng ma uns wieda anstimmte.

Brigitte Beckenbauer: Beisetzung auf dem Friedhof am Perlacher Forst unter strengen Corona-Auflagen

Nun ist Brigitte Beckenbauer ihrem Sohn in die Ewigkeit gefolgt. Am 16. April verstarb sie im Alter von 76 Jahren vermutlich an den Folgen eines Oberschenkelhalsbruchs. Die Beisetzung am Freitag auf dem Friedhof am Perlacher Forst fand unter strengen Corona-Auflagen im engsten Familienkreis statt. Beckenbauer hinterlässt Adoptivsohn Thomas (*1963), den der spätere Fußballkaiser Franz* (75) aus seiner Beziehung mit Ingrid Krönke in die 1966 geschlossene Ehe brachte, sowie den leiblichen, einen Monat nach der Hochzeit geborenen Sohn Michael.

Welch wichtige Rolle die in zweiter Ehe verheiratete Brigitte für ihren Gatten spielte, haben Weggefährten oft genug erzählt. Wesentlich reifer sei die Sekretärin im Kopf gewesen, weltgewandt und loyal bis zur Selbstverleugnung. Sie führte den Libero als First Lady des Münchner* Fußballs aufs gesellschaftliche Parkett und bis zu den Bayreuther Festspielen. Der Begriff Spielerfrau wurde auch von ihr geprägt, wenngleich nicht in der Variante als gefürchtete Managerin vom Schlage einer Gaby Schuster, auch nicht im Sinne eines öffentlichkeitssüchtigen Accessoires.

Die zahlreichen Affären von Franz ertrug Brigitte Beckenbauer ohne öffentliches Aufsehen

Die zahlreichen Affären ihres Franzls ertrug sie ohne öffentliches Aufsehen, selbst als der Weltstar 1977 seine Steuerflucht nach New York antrat und die Ehe längst gescheitert war, blieb sie an seiner Seite, um den Schein zu wahren. „Das puritanische Land hätte einen eheflüchtigen Kaiser vermutlich sehr viel weniger herzlich willkommen geheißen“, schreibt Torsten Körner in seiner Beckenbauer-Biografie Der freie Mann. „Robert Schwan (Beckenbauers Manager, d. Red.) wusste, dass sein Schützling die Antrittszeremonien (...) unproblematischer mit der legitimen Partnerin absolvierte.“

Geschieden wurde die Ehe erst 1990, als Beckenbauer längst mit der früheren DFB-Sekretärin Sybille zusammenlebte und diese noch im selben Jahr heiratete. Auch zwei Jahrzehnte später, als Franz mit Heidi Burmester bereits zum dritten Mal verheiratet war, hielt Brigitte die Familie weiter zusammen. Jetzt hat ihr großes Herz aufgehört zu schlagen. lk *tz.de/muenchen ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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