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Lyon-Wirbel um Boateng – jetzt reagiert der Ex-Bayer

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Von: Antonio José Riether

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Laut einem Bericht soll Jérôme Boateng seinen Verein Olympique Lyon bereits in diesem Winter verlassen. Der Weltmeister von 2014 will davon nichts wissen.

Update vom 26. Dezember, 12.45 Uhr: Ex-Bayern-Star Jérôme Boateng steht nach eigenen Worten nicht vor einem Abschied von seinem Club Olympique Lyon in diesem Winter. „Niemand vom Verein hat mit mir oder meinem Berater darüber gesprochen“, sagte der Weltmeister von 2014 dem Kicker und reagierte damit auf einen entsprechenden Bericht des französischen Portals Foot Mercato.

Der 34-Jährige musste sich zuletzt einem Eingriff am Meniskus unterziehen und erklärte nun: „Mein Fokus lag zu 100 Prozent darauf, schnell wieder fit zu werden.“ Boateng betonte, er habe insgesamt ein gutes Gefühl. „Seit Laurent Blanc unser Trainer ist, lief es für mich persönlich sehr gut. Vor der Verletzung habe ich immer gespielt“, wird er vom Kicker zitiert. „Das Vertrauen und die Meinung des Trainers sind wichtig für mich, alles andere ist nicht relevant.“

Boateng erklärte, er werde schon bald wieder spielen und denke, dass er für die Partie am Neujahrstag gegen Clermont Foot wieder einsatzbereit sei. Bereits an diesem Mittwoch steht für Lyon das erste Spiel nach der WM-Pause bei Stade Brest an.

Jérôme Boateng: Neuer Besitzer von Olymique Lyon will Ex-Bayern-Star los werden

Erstmeldung vom 25. Dezember: Lyon - Nach seinem Abschied vom FC Bayern ging es für Jérôme Boateng sportlich nur noch bergab. Im Sommer 2021 wechselte der 34-Jährige ablösefrei zu Olympique Lyon, nachdem ihm die Münchner nach zehn Jahren im Verein keinen neuen Vertrag angeboten hatten. Nun steht der ehemalige Nationalspieler nach eineinhalb Jahren in Frankreich vor dem Aus. Grund dafür ist der neue Besitzer des Erstligisten.

Jérôme Boateng
Geboren: 3. September 1988 in Berlin
Aktuelles Team: Olympique Lyon
Vorherige Profi-Stationen: Hertha BSC, Hamburger SV, Manchester City, FC Bayern München
Länderspiele: 76 für Deutschland (1 Tor)

Zum Jahresende verkündete Olympique Lyon die Übernahme des Klubs, der US-Amerikaner John Textor sicherte sich für etwas mehr als 327 Millionen Euro 77,5 Prozent aller Klub-Anteile. Damit ist OL Teil der „Eagle Football Holding“, die auch Anteile am Premier-League-Klub Crystal Palace, am brasilianischen Traditionsverein Botafogo sowie am belgischen Zweitligisten RWD Molenbeek besitzt.

Mit dem Verkauf schlägt der Verein künftig neue Wege ein, auch eine neue Transferstrategie soll umgesetzt werden. So wird Lyon künftig verstärkt auf die Ausbildung eigener Talente setzen, Altstars wie Boateng ziehen dabei den Kürzeren. Einem Bericht des französischen Portals Foot Mercato zufolge, könnte es schon im Januar zu personellen Rochaden kommen, was möglicherweise auch den Weltmeister von 2014 betrifft.

Der einstige Weltklasse-Verteidiger Jérôme Boateng spielt bei Olympique Lyon nur eine Nebenrolle.
Der einstige Weltklasse-Verteidiger Jérôme Boateng spielt bei Olympique Lyon nur eine Nebenrolle. © Frederic Chambert/imago

Jérôme Boateng: Nur vier Saisoneinsätze – Weltmeister ist er einer der Topverdiener

Denn viel Eigenwerbung konnte Boateng nicht betreiben. Nachdem er in seiner ersten Saison unter dem Ex-BVB-Trainer Peter Bosz noch 27 Pflichtspiele absolviert hatte, wurde er vom Niederländer zu Beginn der laufenden Spielzeit aussortiert. Erst nach dem Trainerwechsel im Oktober durfte Boateng ab dem 11. Spieltag wieder auflaufen. Unter dem neuen Coach Laurent Blanc stand er viermal in der Startelf, wurde dabei allerdings stets ausgewechselt. Beim letzten Spiel vor der WM-Pause fehlte er wieder im Kader.

Da Boateng einer der Topverdiener im Team sein soll, deckt sich die Leistung nicht mehr mit den Ausgaben des Klubs. Auch darum könnte der Berliner dem Besitzer Textor ein Dorn im Auge sein. Boatengs Zukunft ist nach seinem Bayern-Aus also wieder ungewiss. Ein Comeback in Deutschland dürfte angesichts seines Images schwer werden, noch läuft das Gerichtsverfahren wegen angeblicher Körperverletzung gegen seine Ex-Partnerin.

Vorzeitiger Wechsel? Olympique Lyon will Jérôme Boateng schon im Winter abgeben

Bis Sommer 2023 ist Boateng noch vertraglich an die Lyonnais gebunden, eine Verlängerung des Kontrakts soll nicht im Raum stehen. Viel wahrscheinlicher ist offenbar ein Abgang im Winter, dem Bericht nach drängt der Klub auf einen Transfer des Innenverteidigers zum schnellstmöglichen Zeitpunkt. Offenbar würde Lyon den Ex-DFB-Star sogar ablösefrei ziehen lassen, um ihn von der Gehaltsliste streichen zu können.

Wie Foot Mercato außerdem schreibt, soll es bereits einen Interessenten für Boateng geben, allerdings wurde der Klub nicht genannt. Boateng könnte mit einem Abschied also bald Platz im Kader für eines der vielen französischen Talente schaffen. Auch international sind die Lyon-Youngster gefragt, der FC Bayern nahm zuletzt den Rechtsverteidiger als möglichen Ersatz für Benjamin Pavard unter die Lupe. (ajr)

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