„Ein Spiel, wie du es nicht alle Tage erlebst“

Die U21 von Eintracht Frankfurt hat zum zweiten Mal in Folge verloren. Gegen Rot-Weiss Walldorf verlor die Eintracht ein verrücktes Spiel mit 3:4 (0:2).
Der Schlusspfiff im Sportpark in Dreieich war schon einige Stunden her, da suchte Artur Lemm, Trainer von Rot-Weiss Walldorf, noch immer nach den passenden Worten. „Sehr emotional, verrückt und wild“ waren die passenden, um das zuvor erlebte zu beschreiben. „Im ersten Moment nach dem Spiel ist es schwierig, ein Spiel sachlich zu analysieren. Es gab sehr viele Emotionen heute“, sagte Lemm.
Eintracht Frankfurts U21 von Walldorf zunächst überrannt
Seine Mannschaft zeigte eine beeindruckende Leistung in der ersten Halbzeit, führte verdient mit 2:0. „Wir wollten mutig sein und unser Angriffspressing durchziehen. Wir haben die Eintracht viel in ihrer Hälfte halten können“, lobte Lemm, dessen Stimme über die 90 Minuten arg in Mitleidenschaft gezogen wurde, den Auftritt seiner Elf. Dieselbe Taktik wollte der Rot-Weiss-Coach auch im zweiten Durchgang sehen, doch im Wissen der recht sicheren Führung stand Walldorf tiefer, gab Frankfurt Räume.
Mit einem „unglaublich guten Positionsspiel“, wie Lemm es sah, wurden die Hausherren mit jeder Minute dominanter und drehte das Spiel innerhalb von 20 Minuten. Ignacio Ferri traf doppelt, Maximilian Brauburger zum zwischenzeitlichen Ausgleich. „Wir haben sie wirklich eingeladen. Aber nach dem dritten Treffer haben sie denselben Fehler wie wir gemacht und standen tiefer“, sagte Lemm, der den Hut vor der Reaktion seiner Mannschaft zog: „Der Spielfilm war ja eher so, dass man aufgibt, weil die Eintracht auch sehr dominant war.“
4:4 der Eintracht in der Nachspielzeit findet keine Anerkennung
Stattdessen wurde Walldorf wieder die aktivere Mannschaft und drehte das Spiel in den Schlussminuten - beim Siegtreffer durch Alexander Vogler war Torwart Diant Ramaj, der im Kader der Bundesliga-Mannschaft ist, bei einem Standard mitaufgerückt, das Tor für Torschütze Vogler verwaist. Beinahe hätte die Schlusspointe aber der Eintracht gehört, doch Schiedsrichter Nicklas Rau und sein Gespann sah eine Abseitsposition. „Der Ball wäre auch so reingegangen, da hatten wir Glück, dass der Torschütze noch seinen Fuß reinhält“, atmete Lemm durch, der mit Walldorf in der Hessenliga einen Punkt hinter dem Spitzen-Duo Friedberg und Stadtallendorf steht.
Eintracht Frankfurt U21: Ramaj; Gebuhr, Otto, Amiri, Loune, Brauburger, Bobson (46. Alikhil), Wachs, Dejanovic, Schäfer (46. Ferri), Wenig (81. Sejdovic).
Rot-Weiss Walldorf: Czirbus; Ludwig, Konate Lueken (70. Neway), Matondo (59. Vogler), Vogt (87. Metzler), Thomasberger, Matheisen, Borger (82. Velosa), Dogan (82. Herdt), Mladenovic, Huß.
Schiedsrichter: Nicklas Rau (FC Kaichen).
Zuschauer: 1380.
Tore: 0:1 Laurin Vogt (16.), 0:2 Julian Ludwig (19.), 1:2 Ignacio Ferri (54.), 2:2 Maximilian Brauburger (63.), 3:2 Ignacio Ferri (75.), 3:3 Philipp Velosa (86.), 3:4 Alexander Vogler (90.).