1. Wetterauer Zeitung
  2. Sport
  3. Fussball

Füllkrug und Müller bei der DFB-PK: „Doofe Frage, wollen wir weitermachen?“

Erstellt:

Von: Alexander Kaindl

Kommentare

Füllkrug Müller DFB PK WM Costa Rica
Niclas Füllkrug und Thomas Müller vor dem entscheidenden Spiel gegen Costa Rica bei der WM 2022. © Screenshot Sky

Deutschland hat bei dieser WM noch eine Chance auf das Achtelfinale. Die wichtigsten PK-Aussagen von Thomas Müller und Niclas Füllkrug vor dem Costa-Rica-Spiel zum Nachlesen.

10.41 Uhr: Das war‘s! Nach rund 40 Minuten ist die PK hier zuende. Was kann man aus dieser Runde mitnehmen? Ganz sicher, dass die Stimmung innerhalb der deutschen Mannschaft wieder etwas besser ist. Müller und Füllkrug wissen aber ganz genau, dass sie nur eine Chance auf die nächste Runde haben - das Achtelfinal-Ticket ist längst noch nicht gebucht.

Gleichzeitig sorgen die beiden auch für Lacher. Die wichtigsten PK-Aussagen im Überblick.

Thomas Müller (DFB-Stürmer) über ...

... die Unterstützung der Fans: „Es ist immer schön, Unterstützung zu bekommen. Man hat klar gesehen, wie wichtig es uns ist, im Turnier zu bleiben. Natürlich hat uns der Sieg von Costa Rica in die Karten gespielt. Aber die einzelnen Szenen gegen Spanien - da war viel Tempo drin. Wir haben gemeinsam gespielt, gemeinsam verteidigt. Wir hatten eine Intensität, die wir auch in den nächsten Wochen brauchen. Diese Chance haben wir jetzt auch am Donnerstag.“

... die Stürmerfrage (lacht): „Lücke trägt sie auf dem Rücken, also ist er die Neun. Aber alles zur Aufstellung muss man natürlich den Trainer fragen. Ich glaube, wir haben gute Optionen. Niclas hat bewiesen, dass er weiß, wo das Tor steht.“

... seine vielleicht letzte WM: „Der Gedanke kam natürlich nach dem Japan-Spiel kurz auf logischerweise. Es ging ein Funke durch unser Camp, als Costa Rica gegen Japan gewonnen hat. Wir konnten diese Emotion mit ins Spanien-Spiel nehmen. Mit einem Sieg haben wir jetzt eine gute Chance, weiterzukommen. Deshalb ist der Gedanke an meine letzte WM ein bisschen verflogen.“

... seine Erfahrung: „Ich versuche, viel mit meinen Mitspielern zu teilen. Ich möchte hier etwas vorleben. Als Offensivspieler wird man an Toren und Vorlagen gemessen. Mit null Torschüssen nach zwei Spielen bin ich jetzt natürlich nicht zufrieden.“

... die Besetzung im Sturm: „Wenn wir nicht so viele gute Offensivspieler hätten, wäre es einfach: Lücke vorne und ich dahinter. Aber Hansi hat bei unserer Qualität im Kader die Qual der Wahl.“

... die Szenen nach dem Spiel: „Das Interview in der Mixed Zone: Ich bin als erster reingekommen, also gingen die ersten Fragen an mich. Dann kam aber Fülle rein und hat natürlich als Mann des Spiels die Aufmerksamkeit bekommen. Also stellt ihm ruhig mal auch ein paar Fragen.“

Thomas Müller (DFB-Stürmer) über ...

... die Mannschaft im Vergleich zu 2010: „Jede Mannschaft hat unterschiedliche Charaktere. Von 2010 sehe ich relativ wenig. Wir haben Spieler im Kader, die nicht nur einmal die Champions League gewonnen haben. Das war 2010 nicht so. 2014 waren wir klar im Favoritenkreis. Das sind wir jetzt, 2022, nicht. Auch zurecht aufgrund unserer letzten Jahre. Es ist eine Mischung. An guten Tagen können wir jeden schlagen, aber wir können sicher nicht alles kontrollieren. Da waren wir schon mal besser. Aber die Leistung gegen Spanien: Die Fähigkeit, die Dinge, die das Trainerteam nach Japan angesprochen hat - wie wir das dann umgesetzt haben, gibt mir schon Hoffnung. Wir hatten eine deutlich aktivere Kette, wir hatten hohe Ballgewinne. Wir waren enger zusammen und konnten die Spanier besser von unserem Tor weghalten. Wir hatten aber wenig Ballbesitz, ich weiß nicht, ob ich das schon mal hatte.“

... zum nächsten Spiel: „Ich denke, dass wir der Favorit sind. Wir müssen gewinnen. Aber wir haben sehr viel Respekt. Wir haben das Spiel gegen Japan live gesehen. Das hatte mit Spanien nichts zu tun. Es wurden Zweikämpfe geführt, sie hatten ein gutes Positionsspiel. Sie haben ihre defensive Struktur nie verlassen. Da müssen wir erstmal ein Tor erzielen. Wir haben Demut. Wir haben einen Punkt und minus ein Tor. Es gibt nicht viel Grund, wirklich euphorisch zu sein. Was uns ein Lächeln auf die Lippen zaubert, ist die Chance, überhaupt noch ins Achtelfinale zu kommen, um dann der Fußballwelt zu zeigen, was wirklich in uns steckt.“

... das Costa-Rica-Spiel 2006 (plötzlich auf Englisch): „Ich erinnere mich natürlich an das Tor von Philipp Lahm. Er ist ein Freund von mir, ich weiß nicht, ob er jemals ein schöneres erzielt hat.“

... die Ausgangslage: „Am Ende muss das Trainerteam entscheiden, mit welcher Marschroute wir ins Spiel gehen. Es wird wichtig sein, dass wir das Ergebnis von Japan gegen Spanien verfolgen. Dementsprechend kannst du die Strategie immer ein klein wenig adaptieren. Es ist ein Unterschied, ob ich von Haus aus sagen muss, ich muss 8:0 gewinnen. Man sieht, dass es möglich ist, wenn man Spanien gesehen hat. Aber das ist kein realistisches Ergebnis für eine WM. Für uns Spieler bringt es aber nichts, allzu viel auf das andere Spiel zu schauen.“

Thomas Müller (DFB-Stürmer) über ...

... tiefstehende Gegner: „Wichtig wird sein, das Positionsspiel so aufzuziehen, dass es zum Gegner passt. Du wirst am gegnerischen Strafraum irgendwann in Risikosituationen gehen - das bedeutet, dass man eine gute Kontersicherung braucht, weil da natürlich bei einem Doppelpass oder Dribbling etwas schiefgehen kann. Es braucht im Spiel nach vorne Positionswechsel, gegenläufige Bewegungen und Läufe, die eigentlich ins Nichts führen, um den Gegner rauszuziehen. Du läust zehn Mal, zehn Mal kommt der Ball nicht. Aber du musst beim elften Mal wieder laufen.“

... Mario Götze: „Ihm geht‘s gut, ich freue mich, dass er hier ist. Wir hatten auch nach seinem Bayern-Abschied immer wieder Kontakt. Er hat auf deutscher Bühne jetzt immer wieder gezeigt, welche Qualität in ihm steckt. Er ist ein wichtiger Bestandteil dieser Truppe, zeigt im Training, was er drauf hat. Wann er wie reinkommt, ist eine Trainer-Geschichte. Jeder bietet sich im Training an. Deshalb habe ich das Gefühl, dass wir eine gute Truppe hier haben. Das zeichnet uns eigentlich schon aus. Ich glaube, dass es die Chance gibt, dass Mario diesen Götze-Moment wieder bekommen kann. Fülle hatte schon einen kleinen Götze-Moment, er darf sich ruhig einen zweiten gönnen. Wir alle warten auf unsere Chance. Mario ist dafür gerüstet.“

... ein Entscheidungsspiel und den Druck: „Ich kann nicht einschätzen, wie viele von unseren jungen Spielern noch keine solche Situation hatten. Das Spanien-Spiel bedeutete auch schon Druck. Fülle hat auch Erfahrung, vielleicht liegt es auch am Geburtstort, dass er so viel Coolness hat. Ich habe nicht das Gefühl, dass es an Nervosität liegt, falls wir schlechte Leistungen bringen. Wer ist der jüngste? Mouki. Er stand auch schon bei einem Spiel auf dem Platz, wo es um sehr viel geht und hat da auch getroffen. Drucksituationen sind wir gewohnt.“

Thomas Müller (DFB-Stürmer) über ...

... späte Tore (wie Kroos 2018): „Für das Storytelling verstehe ich die Frage. Die Geschichten werden erst immer nachher geschrieben. Was mich positiv stimmt, ist die Tatsache, dass wir Dinge, die uns zu einer Mannschaft machen, die auf höchstem Niveau gegen schwere Gegner bestehen kann, schnell umgesetzt haben. Da war ich mir vorher nicht so sicher. Costa Rica ist jetzt ein anderer Gegner, sie werden andere Qualitäten von uns abverlangen. Deswegen kann man aus dem Spanien-Spiel nicht so viel mitnehmen. Ob der Moment, als Niclas das Ding ins Dreieck geschweißt hat, der Knotenlöser war, wird man sehen, falls wir noch weiterkommen. Letztlich war es mit Tonis Tor und jetzt schon eine ähnliche Situation. Jetzt müssen wir es am Donnerstag anders machen.“

... die Tatsache, dass seine Frau noch nicht in Katar ist: „Ich hoffe, sie kommt noch. Sie wollte in der K.o.-Runde kommen.“

... das Camp: „Wir sitzen lange nach den Abendessen noch zusammen, das Zwischenmenschliche ist alles wunderbar. Das hilft zu einem kleinen Prozentsatz auch auf dem Platz. Die allgemeine Stimmung ist gut. Aber man merkt natürlich den Unterschied nach den jeweiligen Spielen. Seit heute früh sind die Familien wieder aus dem Camp draußen, wir werden uns jetzt in den Tunnel der Vorbereitung begeben - mit der nötigen Anspannung, aber auch mit Lockerheit. Wenn jeder noch mehr Disziplin an den Tag legt, können wir als Gruppe erfolgreich sein. Dann bekommen wir ein Ergebnis und eine Spielweise, die von außen als positiv gesehen wird und wir auch auf dem Platz so empfinden.“

Niclas Füllkrug (DFB-Stürmer) über ...

... die Stürmerfrage (lacht): „Wer von uns beiden die Neun sein soll? Doofe Frage, wollen wir weitermachen?“

... Emotionalität: „Ich glaube, dass der Spielverlauf uns in die Karten gespielt hat. Wir haben den Ausgleich geschossen und nicht kassiert, so geht man mit einem besseren Gefühl aus dem Spiel. Das hat uns Energie gegeben, die Stimmung ist gut, wir haben Bock auf das letzte Spiel. Ein Sieg ist Pflicht, auch wenn es ein unangenehmer Gegner wird.“

... Müllers Rolle: „Coole PK. Wir reden übereinander, als wäre der andere nicht da (lacht). Nein, im Ernst: Hansi hat das ja schon kommuniziert, Thomas hat eine ganz wichtige Rolle auf und neben dem Platz. Ich erlebe ihn jetzt das erste Mal. Er arbeitet im Training unfassbar konzentriert. Er wird weiterhin sehr wichtig für uns bleiben.“

Niclas Füllkrug (DFB-Stürmer) über ...

... das Bremen-Video mit Clemens Fritz: „Das Video gibt es schon lange. Nur war ich vorher nicht so im Blickpunkt. Bei Werder freuen sich alle extrem für mich, ich bekomme viele Nachrichten von meinen Jungs, aus dem Trainerteam, vom Management.“

... seine Gelassenheit nach dem Spanien-Spiel: „Wir haben Sachen angenommen, für die wir sonst nicht so bekannt sind. Letztlich ist es aber nur ein 1:1 gewesen. Das gibt uns Energie, aber jetzt muss es weitergehen. Damit ist ja noch nichts vollbracht. Wir sind in einer Situation, in der wir weiterkommen können, aber wir haben es nicht zu 100 Prozent in der eigenen Hand. Deshalb gab es von mir keine Freudensprünge.“

... den kommenden Gegner: „Costa Rica hat zwei Gesichter gezeigt bisher. Das Spiel gegen Spanien ist schwer zu bewerten. Gegen Japan hatten sie ein besseres Positionsspiel, haben den Ball gut laufen lassen. So erwarten wir sie wieder. Wir müssen die Bälle hoch gewinnen und dann unsere Chancen nutzen.“

... das Costa-Rica-Spiel 2006: „Ich musste auf mich selbst schauen, habe gar nicht komplett zugesehen. Es hätte mir nichts gebracht, meine Hausaufgaben nicht zu machen. Am Ende habe ich mich natürlich über den Sieg gefreut.“

... die Ausgangslage: „Wir wollen den ersten WM-Sieg, unabhängig von der Konstellation. Aber man kann immer reagieren, der Staff wird das im Blick behalten. Wir bringen unsere beste Leistung und schauen am Ende, wofür es reicht.“

Niclas Füllkrug (DFB-Stürmer) über ...

... seinen Mucki-Jubel: „Es ist mal so, mal so. Ich bin nicht so der Riesen-Jubler. Man sieht an solchen Situationen wie gegen Japan, dass es am Ende manchmal gar nicht reicht. Dann lässt man sich davor für ein Tor feiern, das am Ende nicht zum Sieg gereicht hat.“

... Vorbilder: „Thomas ist nicht unbedingt ein Vorbild, wir sind in ähnlichem Alter. Aber ich habe ihn in meiner Karriere natürlich viel beobachtet. Miro Klose, zu ihm habe ich aufgeschaut. Ansonsten habe ich immer versucht, meinen eigenen Weg zu gehen. Deshalb gab es nicht die großen Idole.“

... ihn als WM-Helden: „Wir freuen uns als Nationalmannschaft, wenn wir unterstützt werden. Man hatte schon teilweise das Gefühl, dass sich der eine oder andere online darüber freut, wenn wir Misserfolg haben. Aber jetzt kommen viele um die Ecke, die doch in WM-Stimmung sind. Die auf unserer Seite sind. Wir freuen uns, dass WM-Stimmung aufkommt, die anderen Themen flachen ein bisschen ab. Der Fußball steht im Mittelpunkt, das freut mich sehr. Ich als WM-Held? Schwierig. Als Stürmer ist man oft in einer Situation, in der man ein Held werden kann. Aber das kann auch ein Verteidiger oder Manu im Tor sein - die werden dann nicht als Held gesehen. Ich freue mich, wenn wir eine WM-Stimmung hinbekommen. Ich habe es früher geliebt, die WM als Deutscher zu verfolgen. Deswegen hoffen wir, wieder so etwas auszulösen.“

10.03 Uhr: Los geht‘s! Müller, Füllkrug und DFB-Pressesprecherin Franziska Wülle sind da.

Update vom 29. November, 09.58 Uhr: Gleich geht es hier los mit der DFB-Pressekonferenz. Thomas Müller und Niclas Füllkrug haben sicher einiges zu sagen. Wer die beiden kennt, der weiß: Es könnte eine launige Runde werden. Wir freuen uns darauf und fassen die wichtigsten Aussagen hier im Live-Ticker zusammen.

DFB-PK jetzt live: Müller und Füllkrug sprechen über WM-Showdown

Erstmeldung vom 29. November, 9.45 Uhr: Doha - Es kommt zum großen Showdown bei dieser Weltmeisterschaft: Deutschland kämpft am Donnerstagabend (20 Uhr) um das Achtelfinale, muss unbedingt gegen Costa Rica gewinnen - und braucht gleichzeitig Hilfe von Spanien. Die Konstellation ist zum Gruppenabschluss durchaus brisant. Hier fassen wir zusammen, wie Deutschland in die nächste Runde einzieht.

Thomas Müller und Niclas Füllkrug stellen sich vor dem entscheidenden Spiel den Fragen der Presse. Der Bayern-Star hatte den Bremer schon unmittelbar nach dem 1:1 gegen Spanien mit Lob überschattet. Wir begleiten die Medienrunde ab 10 Uhr hier im Live-Ticker. (akl)

Auch interessant

Kommentare