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Joachim Löws Schicksalstag steht fest - DFB-Mitteilung lässt aufhorchen: „Das gehört sich so“

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Von: Alexander Kaindl

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Joachim Löw steht nach dem DFB-Debakel in der Kritik. Jetzt muss Manager Oliver Bierhoff zum Rapport - er soll die aktuelle Krise erklären.

Update vom 24. November, 10.59 Uhr: Am 4. Dezember muss Oliver Bierhoff erklären, was beim DFB in der jüngeren Vergangenheit schief gelaufen ist. Möglicherweise gibt es vorab ja sogar noch eine spektakuläre Entscheidung zu verkünden? Die DFB-Mitteilung zu jenem Krisengipfel lädt nämlich zu Spekulationen ein.

Joachim Löw: Schicksalstag am 4. Dezember - Bierhoff soll DFB-Schlappe erklären

Update vom 23. November, 10.20 Uhr: Nun ist es offiziell - eine Krisensitzung am 4. Dezember soll die Entscheidung für die Zukunft der Nationalmannschaft und die von Bundestrainer Joachim Löw bringen. Wie die Bild bereits am Freitag berichtet hatte, muss Manager Oliver Bierhoff vor einem DFB-Gremium zum Rapport - das bestätigt nun eine offizielle Pressemitteilung.

Er soll das 0:6-Debakel gegen Spanien und die Entwicklung des Teams in den letzten zwei Jahren erklären. Löw selbst wird nicht anwesend sein - er soll aus der Schusslinie gebracht werden. Laut dem Kicker ist sich die DFB-Führung nämlich einig, dass die Diskussion über Löws Posten „keine Verhältnismäßigkeit“ habe und man „an einem Strang ziehen“ wolle.

Laut der Pressemitteilung hat das DFB-Präsidium „einstimmig einen Fahrplan verabschiedet, um Erkenntnisse zu sammeln, auszuwerten und darüber zu reden. Dieser sieht auch vor, dem Bundestrainer die zeitliche und emotionale Distanz zu geben, die aktuelle Situation der Nationalmannschaft grundlegend aufzuarbeiten. Sportlich, um die Ursachen der deutlichen Niederlage von Sevilla zu analysieren. Und persönlich, um die eigene große Enttäuschung zu verarbeiten. Das gehört sich so.“

DFB: Joachim Löw angezählt - Bierhoff muss zum Rapport

Update vom 20. November, 19.50 Uhr: Ganz ohne Konsequenzen wird die Spanien-Klatsche der deutschen Nationalmannschaft wohl nicht bleiben. Wie die Bild berichtet, wird Manager Oliver Bierhoff beim DFB einberufen - er muss bei der nächsten Sitzung die aktuelle Krise erklären.

Bierhoff soll genau erläutern, welche Schlüsse er und Bundestrainer Joachim Löw aus der Niederlage ziehen. Ein Mitglied der DFB-Führung soll auf einer Präsidiumssitzung gesagt haben: „Einen Freifahrtsschein für Jogi Löw gibt es nicht. Ich werde mir sehr genau anhören, wie sein Rückblick - nicht nur, was das Spiel gegen Spanien betrifft - aussieht und welche Perspektive er uns mit Blick auf die EM 2021 aufzeigt. Dazu gehört auch die Frage, ob es mehr erfahrene Spieler im Kader braucht, die das Kommando übernehmen - gerade dann, wenn es mal nicht gut läuft“.

Eine offizielle Mitteilung gab es nach der Sitzung nicht. Eine Trennung von Löw ist also weiterhin nicht ausgeschlossen. Kann Bierhoff das Präsidium nicht überzeugen, könnte es zu einem Rauswurf kommen.

DFB: Joachim Löw angezählt - Keller könnte sich Hintertür offen gelassen haben

Erstmeldung vom 20. November: Frankfurt - Diese Watschn tut noch lange weh: 0:6 in Spanien! Die höchste Niederlage seit fast 100 Jahren! Die Aufregung rund um die historische Blamage der DFB-Elf in Sevilla ist nach wie vor groß. Der Verband hat Bundestrainer Joachim Löw direkt nach der Rückkehr in einer Blitz-Krisensitzung am Münchner Flughafen erneut den Rücken gestärkt. Das Ergebnis: Keine Kündigung, kein Rücktritt.

Oder hat sich Fritz Keller eine Hintertür offen gelassen? Der Präsident richtete noch in der Kabine in Sevilla das Wort an die Mannschaft. Nach Bild-Informationen hätten sich die beiden Vizes Dr. Rainer Koch und Peter Peters sowie Schatzmeister Stephan Osnabrügge zuvor einen Austausch mit Keller gewünscht. Dazu kam es offenbar nicht.

DFB: Bundestrainer Joachim Löw doch vor dem Aus?

Für neuen Wirbel sorgt allerdings die offizielle Mitteilung von Fritz Keller. Wenn man genau aufpasst, erkennt man: Es gibt kein direktes Bekenntnis zu Löw! Nirgendwo ist davon die Rede, dass der Bundestrainer weiter fest im Sattel sitzt. Stattdessen ist häufig von der jungen Mannschaft und dem schweren Umbruch die Rede. Die Keller-Erklärung im Wortlaut:

„Wir haben gestern in Sevilla einen schwarzen Abend erlebt, der wehgetan hat. Den Zuschauern zuhause, mir, dem Trainer, den Spielern. Ich war nach Abpfiff in der Kabine und habe die maßlose Enttäuschung aller gespürt. Aber auch den Willen, diesen Eindruck zu korrigieren. Unsere junge Mannschaft kann an diesem herben Rückschlag wachsen, wenn dieses Spiel, in dem nicht nur Herz und Leidenschaft gefehlt haben, gründlich analysiert und die nötigen Folgerungen daraus gezogen werden. Das Potenzial hat sie. Wir haben uns bewusst entschieden, den Umbruch mit vielen neuen und jungen Spielern mit Perspektive zu vollziehen.

„Dieser Weg kann, wie man gestern gesehen hat, der steinigere sein und auch zu schmerzhaften Niederlagen führen. Aber auch wenn wir uns alle gewünscht haben, anders aus diesem schwierigen, bis dahin dennoch eigentlich erfolgreichen Länderspieljahr zu gehen, besteht unsere Herausforderung weiterhin darin, eine starke Mannschaft zu formen für die nächsten drei großen Turniere: die Europameisterschaft im kommenden Jahr, die WM 2022 und die EM im eigenen Land 2024.“

Joachim Löw: Präsident Fritz Keller vermeidet klares Treuebekenntnis zum Bundestrainer

Am Freitag steht nun eine mit Spannung erwartete Telefonkonferenz des DFB-Präsidiums an. Womit ist hier zu rechnen? Eigentlich sollte es laut Bild um die Steueraffäre gehen - doch das Debakel wird sicher für Gesprächsstoff sorgen.

Währenddessen hat sich Franz Beckenbauer bereits positioniert. Der Kaiser hat dem DFB geraten, vorerst an Löw festzuhalten. „Solche Ausfälle gibt es doch zum Glück nur ganz selten. Natürlich soll Jogi weitermachen und die EM angehen“, sagte der DFB-Ehrenspielführer* der Bild.

Dass der Bundestrainer aber komplett auf Jerome Boateng, Mats Hummels und Thomas Müller verzichtet, sieht Beckenbauer kritisch: „Es gibt ein Führungsproblem auf dem Platz. Du brauchst Leader gerade dann, wenn es nicht läuft. Müller würde die Mannschaft auf Vordermann bringen, wie beim FC Bayern in schwierigen Spielphasen.“ Der Weltmeister von 1974* empfiehlt allerdings, die letzten Länderspiele im März abzuwarten, ehe es im Sommer 2021 zur EM-Endrunde geht. „Wenn es da nicht funktioniert, muss Jogi umsteuern“, sagte der 75-Jährige. (akl/sid) * tz.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks

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