Klartext: Simon Falette will Eintracht Frankfurt verlassen

Der zuletzt gar nicht eingesetzte Verteidiger spricht offen von einem Abschied aus Frankfurt: „Es gibt keinen Grund, weshalb ich keinen Klub finden sollte, der mir vertraut.“
Frankfurt - In Frankfurt spielt Simon Falette nur noch eine Nebenrolle, ist mehr oder weniger zum Statisten degradiert. In 23 Pflichtpartien kam der 27-Jährige nicht eine einzige Minuten zum Einsatz. Das ist nicht der Anspruch des Innenverteidigers, der sich zurzeit mit Guinea auf Länderspielreise befindet. Es ist eine Situation, die ihn arg frustriert. „Spielpraxis ist wichtiger als Prämien oder Finanzen. Ich liebe den Fußball und bin nur dann happy, wenn ich spiele“, sagte er schon einmal im großen FR-Interview.
Nun legte der Abwehrspieler nach und äußerte erstmals konkrete Abwanderungsgedanken in der winterlichen Transferperiode. „Ich habe gezeigt, dass ich in der Ligue 1 oder der Bundesliga mithalten kann“, sagte Falette laut dem Portal foot24.net. „Es gibt keinen Grund, weshalb ich keinen Klub finden sollte, der mir vertraut.“ Er habe auch schon ein Gespräch mit Eintracht-Trainer Adi Hütter geführt, über den Inhalt schwieg er sich freilich aus. Falette will aber bis zur letzten Minute um seine Chance kämpfen. „Ich habe immer noch das Ziel, für die Eintracht zu spielen. Ich werde weiter hart trainieren.“ Nach der Sperre für seinen Abwehrkollege David Abraham haben sich Falettes Einsatzchancen zumindest etwas erhöht.
Frankfurt: Eintracht dürfte gesprächsbereit sein
Dennoch dürfte der Frankfurter Bundesligist bezüglich eines Vereinswechsel seines Angestellten gesprächsbereit sein, auch wenn der Vater dreier Kinder intern ein hohes Ansehen genießt und ungemein beliebt ist. Falette ist ein absoluter Teamplayer, hat nie Stunk gemacht oder seine missliche persönliche Situation über das Gemeinwohl der Gruppe gestellt. „Ich weiß, dass ich ganz gut ankomme, ich bin ein Typ, der zu Scherzen aufgelegt ist“, sagt der Spieler selbst. Coach Hütter beruft den Linksfuß, der zwar ein rechtschaffener Malocher und Zweikämpfer ist, in der Spieleröffnung aber gravierende Mängel aufweist, regelmäßig in den Kader – auch ein Zeichen der Wertschätzung. Zu einem Einsatz hat es dennoch nicht gereicht.
Bereits im Sommer wollte der Franzose den Verein verlassen, nachdem er in der vorherigen Saison zwar in der Europa League häufig spielen durfte und auch in den beiden Halbfinalpartien gegen den FC Chelsea in der Startformation stand, in der Bundesliga aber nur siebenmal mittun durfte. Ein Wechsel zum Ligakonkurrenten Fortuna Düsseldorf zerschlug sich allerdings.
Eintracht Frankfurt: Gerüchte um Paciencia
Die Eintracht hätte ihm da schon keine Steine in den Weg gelegt. „Bei seiner Qualität muss er versuchen, zu spielen. Wenn er einen Verein findet, bei dem es für alle Beteiligten passt, dann werden wir das machen“ sagte Hütter. Es fand sich dann jedoch kein Klub, für den Trainer war das kein Problem. „Er ist für die Mannschaft da. Er ist ein Spieler, auf den man sich immer verlassen kann.“ Gerade das Viertelfinalrückspiel gegen Benfica Lissabon (2:0) blieb im Gedächtnis haften, da schwang sich der Verteidiger aus dem Stand heraus zu einer überragenden Leistung auf – obwohl er zuvor drei Monate nicht eine einzige Minute absolviert hatte.
Wechselgerüchte gibt es auf einmal auch um Stürmer Goncalo Paciencia, der in der vergangenen Woche an der Seite von Cristiano Ronaldo sein erstes Länderspieltor für Portugal erzielen konnte. Einem Bericht der portugiesischen Sportzeitung „Record“ zufolge soll der englische Erstligist FC Everton seine Fühler nach dem 25-Jährigen ausgestreckt haben. Weshalb Paciencia auf die Insel wechseln sollte, erschließt sich jedoch nicht so wirklich. Die „Toffees“ liegen auf Rang 15 – im Übrigen einen Platz vor West Ham United. Der Klub von Sebastien Haller ist gut in die Saison gestartet und dann krachend abgeschmiert. Haller wartet seit vier Spielen auf einen Torerfolg.
Grund zur Freude gibt es indes bei Verteidiger Martin Hinteregger, der sich mit Österreich durch ein 2:1 gegen Nordmazedonien für die EM qualifiziert hat. Djibril Sow wurde für die Schweiz in der Partie gegen Georgien (1:0) in der 84. Minute eingewechselt. Vor der Begegnung wurde Gelson Fernandes für wertvolle Verdienste um die Nationalelf ausgezeichnet.
Keine Wechselgefahr besteht bei Mittelfeldmann Sebastian Rode. Der 29-Jährige versicherte im Interview: „Die Eintracht wird mein letzter Verein sein“.
Kevin Trapp hat auch keine Wechselambitionen. der 29 Jahre alte Keeper von Eintracht Frankfurt arbeitet derzeit an seinem Comeback. Ende September hatte er sich im Bundesligaspiel gegen Union Berlin eine schwere Schulterverletzung zugezogen. Um wieder richtig fit zu werden, reist er in ein persönliches Trainingslager nach Doha.