De Guzman und die Eintracht gehen wohl getrennte Wege

Die Planungen bei Eintracht Frankfurt für die kommende Saison laufen. Ein Profi spielt dabei wohl keine Rolle mehr.
- Jonathan de Guzman bei Eintracht Frankfurt außen vor
- Trennung im Sommer gilt als wahrscheinlich
- War Wechsel in die USA geplant?
Frankfurt - Die Bundesliga könnte Mitte Mai fortgesetzt werden, allerdings ohne Zuschauer im Stadion. Eintracht Frankfurt bereitet sich auf einen möglichen Neustart der Saison vor und will bereit sein für den Endspurt in der Liga. Wohl eher nicht auf dem Platz stehen wird Jonathan de Guzman. Der Mittelfeldspieler erlebt eine grauenvolle Saison und ist völlig außen vor bei Eintracht Frankfurt.
Eintracht Frankfurt: Jonathan de Guzman außen vor
In der laufenden Spielzeit absolvierte der Mittelfeldspieler ein einziges Bundesligaspiel, dabei fing die Saison vielversprechend an. In der Qualifikation zur Gruppenphase der Europa League, traf er zum 1:0-Heimsieg gegen den FC Vaduz aus Liechtenstein. Zehn Tage später wurde er am 1. Spieltag bei der 1:2-Niederlage in Leipzig in der 77. Minute eingewechselt. Es sollte bis heute der vorläufig letzte Einsatz im Trikot von Eintracht Frankfurt bleiben.
Jonathan de Guzman zog sich eine Muskelverletzung zu und fiel bis Mitte November aus. Er trainierte nach überstandener Verletzung zwar mit der Mannschaft, einen Platz im Spieltagskader bekam er aber in der Hinrunde kein einziges Mal. Zu Beginn der Rückrunde dann der nächste Schock: Für die Europa League wurde er nicht gemeldet. Ein Zeichen dafür, dass er bei Eintracht Frankfurt nicht mehr gebraucht wird. Zum Rückrundenauftakt bei der TSG Hoffenheim stand er zumindest wieder im Kader, für einen Einsatz reichte es aber nicht. In den folgenden Wochen pendelte er immer wieder zwischen Ersatzbank und Tribüne, ohne auch nur eine Minute auf dem Platz zu stehen. Im DFB-Pokal ereilte ihn das gleiche Schicksal.
Der Vertrag des Niederländers endet nach der aktuellen Saison und vieles spricht für einen Trennung. Die „Bild“ berichtet, dass de Guzman eigentlich schon längst wechseln wollte, durch die Corona-Krise daraus aber nichts wurde. Ziel war die Major League Soccer in den USA, die Transfers noch bis Ende Mai erlaubt. Unklar, ob dies auch sein Ziel nach der aktuellen Spielzeit ist. Jedenfalls kann sich de Guzman bereits jetzt auf die Suche nach einem neuen Klub machen, denn eine Vertragsverlängerung bei Eintracht Frankfurt erscheint fast ausgeschlossen.
Eintracht Frankfurt: Wandervogel de Guzman
De Guzman wechselte 2017 vom SSC Neapel zu Eintracht Frankfurt. Zuvor war er vor allem in Italien und Spanien aktiv. Der im kanadischen Ontario geborene Mittelfeldspieler startete seine Karriere bei Feyenoord Rotterdam und wurde dort zum Profi*. 2010 wagte er sein erstes Abenteuer im Ausland und schloss sich dem spanischen Klub RCD Mallorca an. Nach einer Spielzeit ging es zum Ligakonkurrenten FC Villarreal und wieder nur ein Jahr später per Leihe auf die britische Insel zu Swansea City. Villarral hatte auch nach der Rückkehr des 1.73 Meter kleinen Profis keine Verwendung für ihn und gab ihn an den SSC Neapel ab. Es folgten Leihen zu Carpi und Chievo Verona, bevor Eintracht Frankfurt zuschlug und ihn für eine Million Euro Ablöse an den Main holte. Jonathan de Guzman holte in vier verschiedenen Ländern Titel. Mit Feyenoord wurde er niederländischer Pokalsieger, mit Swansea gewann er den englischen Ligapokal, beim SSC Neapel den italienischen Superpokal und mit Eintracht Frankfurt den DFB-Pokal nach dem 3:1-Sieg im Finale über den FC Bayern München.
(smr)
Einige andere Profis könnten Eintracht Frankfurt ebenfalls im Sommer verlassen. Kapitän David Abraham wird von seinem Heimatverein umworben. Es scheint möglich, dass er bereits nach der laufenden Saison zurückkehrt nach Argentinien und dort seine Karriere beenden wird.
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