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Kommentar zu Andre Silva: Vorsicht vor zu übertriebenen Erwartungen

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Von: Sascha Mehr

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Andre Silva kam kurz vor Ende der Wechselfrist zu Eintracht Frankfurt.
Andre Silva kam kurz vor Ende der Wechselfrist zu Eintracht Frankfurt. © dpa

Eintracht Frankfurt verpflichtete kurz vor Ende der Wechselfrist Andre Silva. Die Fans sollten ihm aber trotz aller Euphorie Zeit geben.

Frankfurt - Eintracht Frankfurt hat kurz vor Ende der Wechselfrist zugeschlagen und einen dicken Fisch an Land gezogen. Vom traditionsreichen AC Mailand kommt Stürmer Andre Silva an den Main. Jener Silva, der 2017 von Landsmann Christiano Ronaldo als sein legitimer Nachfolger und Heilsbringer Portugals bezeichnet wurde.

Damals spielte Andre Silva noch in der heimischen Liga für den FC Porto und sorgte national wie international für Furore. Halb Europa war hinter dem talentierten Angreifer her und letztendlich machte der AC Mailand das Rennen. 38 Millionen Euro überwiesen die "Rossoneri" nach Porto, um den angehenden Superstar zu verpflichten.

Andre Silva scheiterte beim AC Mailand

Schnell merkten die Verantwortlichen in Mailand aber, das nicht alles Gold ist was glänzt. Er konnte sich in seiner Zeit in Italien nicht durchsetzen, woran womöglich auch der immense Druck einen Anteil hatte, der auf seinen Schultern lastete. Er alleine sollte den AC Mailand zurück an die Spitze Europas führen - nichts anderes war der Anspruch der Fans. Andre Silva konnte diesem Druck nicht standhalten und scheiterte krachend. Es folgte eine einjährige Leihe zum FC Sevilla. In Spanien startete er furios, erzielte in seiner ersten Partie drei Tore und entfachte wieder eine große Euphorie unter den Anhängern. Es folgten lediglich weitere sechs Treffer in 26 Spielen und die erneute Ernüchterung.

Silva kehrte nach Ende der Leihe zurück nach Mailand, ohne jedoch eine Zukunft bei den "Rossoneri" zu besitzen. Der Wechsel nach Frankfurt ist für ihn ein erneuter Neuanfang, endlich den Durchbruch in einer Top-Liga Europas zu schaffen. Man darf nicht vergessen, dass Silva noch immer erst 23 Jahre alt ist und am Anfang seiner Karriere steht. Er lernte in jungen Jahren bereits die Schattenseiten des Profifußballs kennen und war ein Opfer der übertriebenen Erwartungen an ihn.

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Eintracht Frankfurt: Keine Wunderdinge von Silva erwarten

Die Eintracht-Fans sollten nicht den Fehler machen, gleich Wunderdinge von ihm zu erwarten. Er ist ein talentierter Stürmer, der enormes Potenzial besitzt, keine Frage. Er ist aber (noch) nicht der Weltklassestürmer, zu dem er vielerorts bereits gemacht wurde. Dafür sind seine Schwächen zu deutlich. In Zweikämpfen muss er robuster werden und seinen Körper geschickter einsetzen. Außerdem steckte er in der Vergangenheit öfters auf, ließ sich hängen und haderte mit sich selbst. An diesen Schwächen muss und wird er arbeiten.

Die Eintracht tut gut daran, ihn kontinuierlich aufzubauen und ihm das Vertrauen zu schenken, das er benötigt. Dann kann Andre Silva in Frankfurt zu einem Stürmer von internationalem Topformat reifen und der SGE noch viel Freude bereiten. Dass Adi Hütter und die Eintracht Angreifer weiterentwickeln und formen können, bewiesen sie erst bei dem Trio Haller, Jovic und Rebic. Deshalb scheint der Wechsel zu Eintracht Frankfurt für Andre Silva genau der richtige Schritt zu sein, damit er endlich sein gesamtes Leistungsvermögen ausschöpfen kann.

(smr)

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