Zurück auf Platz zehn

Der EC Bad Nauheim ist zurück auf Rang zehn der Deutschen Eishockey-Liga 2. Zum ersten Mal seit dem 28. Dezember 2016.
Durch den fünften Sieg in Folge, durch einen 4:3 (2:1, 0:2, 1:0/1:0)-Erfolg nach Penaltyschießen gegen den EHC Freiburg, haben die Roten Teufel den SC Riessersee vom letzten Pre-Playoff-Rang verdrängt, haben allerdings auch ein Spiel mehr ausgetragen. Wie schon am Freitag im Fokus: Radek Krestan. Der Dreifach-Torschütze von Garmisch hat auch am Sonntag zweimal seinen Hammer ausgepackt (10./17.) und war zudem - wie auch Charlie Sarault - im Penaltyschießen erfolgreich. Mit dem späten Ausgleich hatte Joel Johansson (56.) seine Mannschaft, die nach 2:1-Führung mit 2:3 im Rückstand gelegen hatte, verdientermaßen in die Verlängerung geführt. 1977 Zuschauer im Colonel-Knight-Stadion hatten eine emotionale Achterbahnfahrt erlebt. Vor allem im ersten Abschnitt hieß es angesichts der immens gefährlichen Gäste-Breaks die Luft anzuhalten, später raubten die vertändelten eigenen Großchancen den Atem, und schließlich wurde den Hessen der vermeintliche Ausgleichstreffer durch das Referee-Team um Eugen Schmidt gleich zweimal verweigert – zwei 50:50-Entscheidungen.
»Anfangs waren wir übermotiviert und dadurch zu offen für Breaks. Danach hatten wir es versäumt, die Führung vorentscheidend auszubauen«, resümierte Petri Kujala, der Trainer der Roten Teufel, während sich Leos Sulak auf seiten der Gäste in seinen Warnungen vor dem Powerplay der Hessen bestätigt sah. Zwei der drei Tore erzielte Bad Nauheim mit einem Spieler mehr auf dem Eis.
Die Roten Teufel hatten - wie befüchtet - mit Dusan Frosch bereits den dritten Stürmer (und insgesamt fünften Spieler) ersetzen müssen. Nick Dineen bildete mit Dominik Meisinger und Dominik Lascheit - zwei weiteren gelernten Centern - die erste Reihe. Wie lange Frosch ausfällt, ist ungewiss. Anfang der Woche soll ein MRT Aufschluss über die Knieverletzung geben. Die Last des Toreschießen liegt somit vorwiegend auf den Schultern von Charlie Sarault und Radek Krestan.
Die Gäste trafen gleich mit dem ersten Torschuss nach 35 Sekunden durch Tobias Kunz zur Führung. Vorausgegangen war ein erster Konter, dem in den ersten 20 Minuten noch weitere folgen sollten. Zu leicht und mit zu viel Tempo kam Freiburg in das Verteidigungsdrittel der Roten Teufel. Mikko Rämö hatte als Torwart - wie schon am Freitag - einen guten Tag erwischt. Wie aus dem Nichts traf Krestan zunächst per Direktabnahme aus dem Slot, später dann aus der Halbdistanz zur Führung
Bad Nauheim kam druckvoll aus der Kabine, brachte sich mehrfach aussichtsreich in Position, doch wollte der dritte Treffer nicht fallen. Stattdessen zeigte sich Freiburg gnadenlos effektiv. Marton Vas traf zum Ausgleich; mit dem zweiten Torschuss in diesem Abschnitt (28.), und schließlich hatten die Freiburger in Überzahl die fehlende Zuordnung zur erneuten Führung genutzt (Marc Wittfoth).
Das letzte Drittel glich einem Anrennen der Gastgeber. Mal etwas konfus, mal glücklos - und als der Puck dann tatsächlich hinter der Linie war, hatte der Unparteiische (zu früh) die Partie unterbrochen. Zweimal noch wurde den Badestädtern die (Überzahl-)Chance auf dem Silbertablett präsentiert - und schließlich traf Johansson zum Ausgleich. Kaum einen hielt es nun auf seinem Sitz. In der Verlängerung bot sich Bad Nauheim das nunmehr siebte Powerplay zur Entscheidung, für die letztlich das Penaltyschießen erforderlich werden sollte. Und hier war Rämö nicht zu bezwingen.
EC Bad Nauheim: Rämö - Gerstung, Johansson, Götz, Kohl, Ketter, Erk - Meisinger, Dineen, Lascheit, Krestan, Sarault, Alanov, Lange, Slaton, Hofland, Pauker.
EHC Freiburg: Wölfl - Kästle, Grof, Brückmann, Vas, Vavrusa, Rießle, Mund - Wittfoth, Duda, Haluza, Kunz, Linsenmeier, Christian Billich, Herm, Saccomani, Steven Billich, Wagner, Cihak, Airich.
Steno: Tore: 0:1 (1.) Kunz (Linsenmeier, Brückmann), 1:1 (10.) Krestan (Meisinger,), 2:1 (18.) Krestan (Sarault, Meisinger - 5-4), 2:2 (29.) Vas (Linsenmeier, Christian Billich), 2:3 (37.) Wittfoth (Haluza, Duda - 5-4), 3:3 (56.) Johansson (Sarault, Meisinger), 4:3 Sarault (Penalty). - Schiedsrichter: Eugen Schmidt. - Strafminuten: Bad Nauheim 10, Freiburg 16. - Zuschauer: 1977.