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So erklärt Taylor Vause die Leistungsschwankungen

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Von: Michael Nickolaus

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Matchwinner gegen Landshut: Taylor Vause, am Sonntag dreifacher Torschütze des EC Bad Nauheim. © Andreas Chuc

Der EC Bad Nauheim ist immer für eine Überraschung gut; im positiven wie im negativen Sinne. Im Interview spricht Taylor Vause über Leistungsschwankungen und sagt, welche Lehren die Roten Teufel ziehen können.

(mn). Befreit, ja, fast kindlich ausgelassen, erleichtert. Die Szenen nach dem Siegtor am Sonntagabend sprachen für sich. Vor der Fankurve lagen sich die Roten Teufel in den Armen. Mittendrin: Taylor Vause, Publikumsliebling mit Langzeitvertrag beim Eishockey-Zweitligisten EC Bad Nauheim. Mit drei Toren hat der Kanadier statistisch das Spiel entschieden; vor den Augen von Mutter Joanne und Vater Dean, die wenig später noch zu einem Erinnerungs-Schnappschuss auf das Eis geholt wurden. Zum ersten Mal sind die Eltern von Taylor Vause derzeit in der Wetterau. »Ich bin sehr stolz drauf zeigen zu können, wie das Publikum uns unterstützt. So etwas kennen die beiden aus Nordamerika nicht«, sagt Vause nach dem 3:2-Erfolg nach Verlängerung gegen den EV Landshut. Mit einem enttäuschenden 3:8 in Freiburg war die Mannschaft in die Wochenende gestartet. - Im Interview spricht der 31-Jährige über Leistungsschwankungen, über Mentales und seine persönliche Durststrecke.

Taylor Vause, wer Ihren Torjubel sah, konnte erkennen, welcher Balast nach fünf Niederlagen in Serie abgefallen ist.

Ja, das war wichtig. Wir sind glücklich über die Art und Weise, wie wir gespielt haben. Natürlich waren auch Fehler dabei, die Landshut Chancen und Tore ermöglicht haben. Aber wir haben wieder das Gefühl gespürt, wie wir spielen müssen, um Erfolg zu haben. Und wir wurden dafür belohnt. Es gibt immer Dinge, die besser zu machen sind. Aber zurück auf die Gewinner-Seite zu kommen, war sehr wichtig. Wenn man Spiele verliert, liegt das schwer auf den Schultern. Jetzt können wir hoffentlich auf diesem Erfolg aufbauen.

Zuvor gab’s 14 Gegentore in den Spielen in Kaufbeuren und Freiburg, davor das starke Spiel gegen Kassel. Wie sind diese Leistungssprünge zu erklären?

Das ist vieles Kopfsache. Wir waren ja auch in Kaufbeuren und Freiburg nicht jeweils über 60 Minuten schlecht. Wir hatten jeweils ein richtig schlechtes Drittel. Das Mentale spielt eine große Rolle, da kann man schnell den Fokus verlieren, und ein Fehler führt zum nächsten. Das hat sich aufsummiert, ohne, dass wir das stoppen konnten. Über die Saison hinweg betrachtet, lernen Gewinner-Mannschaften aus ihren Fehlern und finden einen Weg. Jedes Spiel, jede Saison hat Höhen und Tiefen. Hoffentlich lassen wir das nun hinter uns und können nach vorne schauen und uns darauf konzentrieren, 60 Minuten den mentalen Fokus zu halten, um nicht am Ende das Spiel aus der Hand zu geben.

Die ersten zehn Minuten gegen Landshut wirkten, als solle erstmal die Null gehalten werden.

Nein. Grundsätzlich gehen wir raus, um Druck auszuüben und den Gegner zu Fehlern zu zwingen. Wir wollen unsere Beine und den Puck gut bewegen. Zuletzt gab’s frühe Gegentore, das gilt es zu verhindern. Das hatten wir sicher in unseren Köpfen. Wichtig ist es, uns gegenseitig unterstützen und in die zusammen in die richtige Richtung zu gehen. Wie schnell sich der Kurs ändern kann, haben wir gesehen.

Sie selbst haben in den vergangenen Spielen auffallend wenig gepunktet.

Natürlich, heute war befreiend. Auch das gehört zu den Höhen und Tiefen. In diesen Zeiten ist’s natürlich hart, wenn der Puck nicht reingeht. Die Fokus darf aber nicht auf den individuellen Punkten liegen, sondern auf der richtigen Einstellung - und diese führt wiederum zu Toren und Vorlagen. Manchmal hat man die Chance, kann sie aber nicht nutzen. Man muss sich da durcharbeiten. Das ist auch genau mein Spiel. Wir wussten, dass die negative Serie nicht ewig hält, auch wenn sich das in diesen Momenten so anfühlt. Jetzt wollen wir das Positive aus den Spiel mit in die nächsten Partien nehmen.

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