EC Bad Nauheim nun im Viertelfinale gegen Kaufbeuren
Eishockey-Zweitligist EC Bad Nauheim hat die Hauptrunde nach einem 5:3-Heimsieg gegen Ravensburg auf Platz fünf abgeschlossen. Im Viertelfinale geht’s nun gegen den ESV Kaufbeuren.
Bad Nauheim feiert die Roten Teufel. Mit einem 5:3 (1:0, 2:1, 2:2)-Erfolg gegen Ravensburg im »Endspiel« um die direkte Playoff-Qualifikation hat die Mannschaft aus der Wetterau das Viertelfinal-Ticket gelöst und trifft ab 13. März, beginnend mit einem Auswärtsspiel, auf den ESV Kaufbeuren. Zum Abschluss der Hauptrunde sind die Hessen in der Tabelle gar auf den fünften Tabellenplatz geklettert und haben damit die erfolgreichste Saison seit dem Wiederaufstieg in die Deutsche Eishockey-Liga 2 im Jahr 2013 gespielt.
Riesenlob vom Trainer
»Die Jungs verdienen ein Riesenlob und dürfen sich heute feiern lassen«, sagt Petri Kujala, der Trainer. »Wir hatten im Herbst eine turbulente Phase, in der eine Mannschaft auseinanderfallen oder zusammenwachsen kann. Heute sieht man das Ergebnis.« Radek Krestan (2), Marcel Brandt, Dennis Reimer und James Livingston trafen vor 3312 Zuschauern im Colonel-Knight-Stadion für die Gastgeber; unter anderem dreimal im Powerplay. »In den wichtigen Spielen waren wir immer da. Das spricht für uns«, sagt Doppeltorschütze Krestan, ein Ex-Ravensburger.
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Der eigentliche Spieler des Abends stand zwischen den Pfosten des Gäste-Tores; Jonas Langmann. In der offiziellen Statistik wurden sage und schreibe 50 Schüsse auf sein Gehäuse gezählt; und viele waren der Kategorie »hochkarätige Torchancen« zuzuordnen. Langmann hielt seine Mannschaft aber im Spiel und wahrte ihr bis zur 58. Minute, als Bad Nauheim einen erneuten Zwei-Tore-Vorsprung erzielen konnte, die Möglichkeit auf eine Wende. Letztlich hatten sich die Gäste mit teils kuriosen Hinausstellungen gerade im Schlussdrittel aber auch selbst um eine bessere Position gebracht.
Traumstart für EC Bad Nauheim
Bad Nauheim, diesmal mit Garret Pruden als sechstem Verteidiger, erwischte einen Traumstart. 1:0 führten die Gastgeber nach nur 43 Sekunden. Die Kulisse war euphorisiert. Eine Angriffswelle nach der anderen schwappte in das Drittel der Towerstars, doch wollte der Puck partout kein zweites Mal über die Linie. Der 1:0-Zwischenstand nach 20 Minuten schmeichelte den Gästen.
Bad Nauheim verpasste im Powerplay, zu Beginn des zweiten Durchgangs nachzulegen. Stattdessen gelang Carter Proft der Ausgleich. Ravensburg hatte nun seine beste Phase, doch überzeugte Bad Nauheim mit einer über 60 Minuten lang konzentrierten Vorstellung ohne echten Lapsus. In der 30. Minuten hieß es dann: Luft anhalten. Marcel Brandt, der Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Roten Teufel, war von Daniel Pfaffengut per hohem Stock niedergestreckt worden, blieb benommen liegen.
James Livingston macht Deckel drauf
Kaum zurück auf dem Eis zog der Ex-Nationalspieler die Aufmerksamkeit wieder auf sich, und Krestan nutzte seine Freiräume in Überzahl zum 2:1 (33.). Und es kam noch besser: Sieben Sekunden waren im zweiten Durchgang noch zu spielen, als ein Brandt-Schuss zum 3:1 im Netz landete. Sollte das schon reichen?
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Jakub Svoboda brachte Ravensburg wieder ran (43.). Sehr früh. Wie aus dem Nichts stellte Dennis Reimer mit einer tollen Einzelaktion den alten Abstand wieder her (50.) - 4:2. Doch auch dies war noch nicht genug. Nachdem Brian Roloff den erneuten Anschluss hergestellt hatte (52.), begannen bange Minuten. Längst wurden die Gastgeber immer wieder mit stehenden Ovationen gefeiert, spielten konzentriert und konsequent ihr Spiel, ließen kaum Torgefahr zu. Und schließlich nutzte Livingston ein spätes Powerplay zum 5:3-Endstand.
EC Bad Nauheim: Bick - Brandt, Mannes, Slaton, Pruden, Ketter, Widen - Frosch, Sylvester, Reimer, Livingston, McNamee, Krestan, Pauli, Lange, Ratmann, Bettahar, Nico Kolb.
Ravensburg Towerstars: Langmann - Pozivil, Maxi Kolb, Sturm, Keller, Supis, Kokes - Lapsansky, Roloff, Svoboda, Kruminsch, Zucker, Pfaffengut, Mayer, Proft, Buzzeo, Schwamberger, Schmidpeter, Malzer.
Tore: 1:0 (1.) Krestan (Livingston, Mannes) 1:1 (27.) Proft (Roloff, Povizil - 5-4) 2:1 (33.) Krestan (Brandt, Sylvester - 5-4) 3:1 (40.) Brandt (Sylvester, McNamee - 5-4) 3:2 (43.) Svoboda (Roloff, Sturm) 4:2 (50.) Reimer 4:3 (52.) Roloff (Pfaffengut) 5:3 (58.) Livingston (Sylvester, McNamee - 5-4) Schiedsrichter: Bidoul/Hertrich Strafminuten: Bad Nauheim 14 plus zehn Minuten (Widen), Ravensburg 18 plus zehn Minuten (Pfaffengut). Zuschauer: 3312.