EC Bad Nauheim vor einem Re-Start mit Hindernissen

Die Roten Teufel sind zurück auf dem Eis. Der Re-Start des EC Bad Nauheim ist allerdings mit einigen personellen Hindernissen versehen.
13 Angreifer, sechs Verteidiger, zwei Torhüter: Der EC Bad Nauheim ist nach 14-tägiger Quarantäne wieder wettbewerbsfähig. Zum Re-Start in der Deutschen Eishockey-Liga 2 geht’s für die Roten Teufel am Freitag zu den Lausitzer Füchsen nach Weißwasser (19.30 Uhr). Am Sonntag (17 Uhr/Sprade TV) geht’s dann im Colonel-Knight-Stadion gegen die Eispiraten Crimmitschau.
Wie schaut’s personell aus? Verteidiger Mark Richardson und Stürmer Mark El-Sayed standen in dieser Woche noch nicht auf dem Eis. Einen Einsatz der beiden am Wochenende wollte Matthias Baldys am Donnerstagmorgen nicht gänzlich ausschließen. »Es stehen noch weitere Untersuchungen aus«, sagt der Sportliche Leiter.
Die Roten Teufel müssen aktuell auch ohne ihre U20-Nationalspieler aus Köln planen. Simon Gnyp, Maxi Glötzl und Julian Chrobot erhalten in dieser Woche Eiszeiten im DEL-Kader der Haie, der durch Verletzungen stark geschrumpft ist. Jan-Luca Sennhenn hat den starken Eindruck aus den ersten DEL2-Wochen zudem bestätigt und sich als Stammspieler bei den Rheinländern etabliert. Die differierenden Corona-Teststrategien in DEL und DEL2 erschweren zudem einen Austausch, so dass zumindest am Wochenende nicht mit dem Trio in Bad Nauheim zu rechnen ist. »Es ist, wie es ist. Und so werden wir die Situation annehmen«, sagt Baldys.
Zurück im Kader sind Huba Sekesi, der sich im Oktober an der Hand verletzt hatte und nach nun dreimonatiger Wettkampfpause sein erstes Hauptrundenspiel bestreitet, sowie Freddy Cabana, der - von einem Kurz-Einsatz abgesehen - auch immerhin sieben Wochen kein Spiel bestritten hat.
In der Verteidigung wird Leo Hafenrichter sein DEL2-Debüt feiern. Der 16-Jährige kam in dieser Saison bereits zu zwei DEL-Einsätzen für Köln und ist nach Garett Pruden der zweitjüngste DEL2-Spieler der Roten Teufel. In der Saison 2013/14 hatte Pruden mit 15 Jahren und 319 Tagen erstmals im Profi-Kader seines Heimatvereins gestanden.
Neben Hafenrichter sowie Torwart Philipp Maurer nehmen auch Sandro Mayr sowie Marvin Ratmann und Jussi Peterson aus Köln aktuell am Trainingsbetrieb in Bad Nauheim teil.
Unruhe in Weißwasser: Der Unmut wächst. Fünf Spiele in Folge haben die Füchse verloren. Trainer Corey Neilson steht - nun mit den Spielen gegen Bad Nauheim und Frankfurt sowie den Ost-Derbys mit Dresden und Crimmitschau vor der Brust - vor wegweisenden Tagen, wenngleich Geschäftsführer Dirk Rohrbach gegenüber der Fachzeitung »Eishockey News« versichert: »Eine ernsthafte Trainerdiskussion führen wir nicht.«
Mit dem Stürmer Andrew Clark wurde zu Wochenbeginn der nun schon sechste Kontingentspieler unter Vertrag genommen, da Torwart Mac Carruth vor der Einbürgerung steht. Clark kam vom SC Langenthal aus der Schweiz. Zuvor spielte er in der EBEL beim HC Innsbruck. Der 32-jährige gebürtige Kanadier sammelte in der vergangenen Saison in 44 Spielen 46 Scorerpunkte (16 Tore/30 Assist). Zuvor hatte die Verpflichtung von Jonathon Martin den Abgang des Briten Rob Farmer kompensieren sollen, doch kann der Neuzugang die Erwartungen noch nicht erfüllen (fünf Punkte in 14 Spielen).
Eine Torbilanz von 4:14 Treffern aus den vergangenen fünf Spielen zeigt die aktuelle Problemzone der Füchse deutlich auf. »In der Offensive fehlt es an Selbstvertrauen. Man muss auch den Mut haben, sich in die richtigen Positionen zu bringen«, sagt Neilson.
Feo Boiarchinov hat die Lausitz hingegen verlassen. Der Angreifer war zuletzt nicht mehr zum Zug gekommen und hat sich dem Oberligisten Selb angeschlossen. Top-Scorer der Füchse ist Kale Kabashian (25 Punkte in 21 Spielen), der erfolgreichste Torschütze heißt Rylan Schwartz (zehn Tore).
Ambitionen in Crimmitschau: Die Eispiraten haben zu Wochenbeginn Ilya Andryukhov verpflichtet. Den Deutsch-Russen kennt man aus seiner Zeit bei den Löwen Frankfurt. In dieser Saison stand der 30-Jährige in Donezk in der Ukraine und in Kökschetau in Kasachstan unter Vertrag. Andryukhov soll Stabilität auf die Torhüter-Position bringen. Dies war Michael Bitzer nicht gelungen. Zuvor hatten die Eispiraten mit den Nachverpflichtungen der DEL-erfahrenen Petr Pohl, Daniel Weiß und Travis Ewanyk für Furore gesorgt. Statistisch herausragend im Kader von Mario Richer ist Mathieu Lemay (15 Tore/30 Punkte). Fehlen werden Verteidiger Carl Hudson und die Stürmer Vincent Schlenker und Lukas Lenk, die allesamt längerfristig ausfallen.