EC Bad Nauheim: Auswärtssieg in Crimmitschau

Der EC Bad Nauheim feiert in der DEL2 einen 4:3-Erfolg bei den Eispiraten Crimmtischau. Andrej Bires erzielt gleich zwei Treffer.
(mn). Ja, wer hätte das bei diesem Auftakt-Programm wirklich so erwartet? Der EC Bad Nauheim ist am vierten Spieltage der Deutschen Eishockey-Liga 2 zum dritten Mal als Sieger vom Eis gegangen. In Crimmitschau gewannen die Roten Teufel am Sonntag mit 4:3 (2:2, 1:0, 1:1) bei den Eispiraten, die es den Hessen sicher nicht noch einmal so leicht machen werden, aus dem Sahnpark Punkte mitzunehmen. Andrej Bires (2), Dani Bindels und Manuel Strodel trafen für die Gäste. »Wir sind heute gut ins Spiel gekommen. Das war uns zuletzt nicht gelungen. Die Jungs haben bei Fünf-gegen-Fünf kompakt gestanden und sich auch vorne eine Vielzahl an Chancen erarbeitet«, sagte Christof Kreutzer, der Trainer der Roten Teufel, und sprach von einer »Top-Teamleistung«. Daniel Naud, sein Kollege, sah den Unterschied in der Arbeit vor den Toren. »Da müssen wir hungriger sein.«
Bad Nauheim hätte nicht besser in die Partie starten können. Nach nur 40 Sekunden erzielte Bires den Führungstreffer, dem gleich zwei Powerplay-Situationen folgen sollten. Eine tolle Ausgangslage! Allerdings: Das Überzahlspiel - und da darf die Effizienz vom Freitag nicht täuschen - läuft nicht rund. Wie’s geht, zeigten die Eispiraten. Mit zwei Powerplay-Toren binnen 22 Sekunden (12.), ihren ersten beiden Überzahl-Treffern der Saison überhaupt, drehten die Hausherren die Partie. Aus dem Nichts. Bei numerischer Ausgeglichenheit ist den Sachsen nämlich wenig gegen die Defensive der Teufel eingefallen. Rechtzeitig vor der ersten Pause nutzte Bires einen Fehler von Torwart Marc Ansperger bei dessen DEL2-Debüt und traf zum Ausgleich (20.).
Gleich drei Powerplay-Möglichkeiten boten sich den Roten Teufeln im zweiten Durchgang. Das Resultat: gleich null. Zu statisch, zu unbeweglich wirkten die Aktionen. Bires traf nur den Pfosten. Goldrichtig stand Dani Bindels, der den angeschlagenen Zach Hamill auf dessen Centerposition vertrat, in der 35. Minute. Der Förderlizenzspieler nutzte einen Abpraller zur erneuten Führung.
Crimmitschau kam im Schlussabschnitt besser aus der Kabine, aber im nunmehr sechsten Powerplay erkannte Manuel Strodel eine Lücke in der Unterzahl-Box und erhöhte auf 4:2 für die Gäste (45.). Die Offensive der Eispiraten wirkte zunehmend fahrig, spätestens der berühmte letzte, oft schon der vorletzte Pass fand keinen Abnehmer; nicht mal mit zwei Spielern mehr auf dem Eis (56.). Das Trio Daniel Ketter, Steve Slaton und Tyler Fiddler spielte die knapp 90 Sekunden in doppelter Unterzahl einfach runter. Crimmitschau kam neun Sekunden vor dem Ende zum letztlich bedeutungslosen Anschluss.
Eispiraten Crimmitschau: Ansperger - Hudson, Thomas, Halbauer, Kokes, Schietzold, Kaisler - Körner, Talbot, Grygiel, Walsh, Widemann, Fyten, Demmler, Pohl, Schlenker, Braun, Klöpper.
EC Bad Nauheim: Kucis - Ketter, Stiefenhofer, Kokkila, Sekesi, Slaton, Heyer, Gnyp - Pauli, Fiddler, Bires, Sylvester, Bindels, Ratmann, Kahle, El-Sayed, Strodel, Betzold, Cornett.
Im Stenogramm / Tore: 0:1 (7.) Bires (Pauli, Fiddler), 1:1 (12.) Grygiel (Wideman, Talbot- 5-3), 2:1 (12.) Wideman (Hudson, Fyten - 5-4), 2:2 (20.) Bires (Fiddler, Stiefenhofer), 2:3 (35.) Bindels (Ketter, Betzold), 2:4 (46.) Strodel (Sekesi, El-Sayed - 5-4), 3:4 (60.) Walsh (Wideman, Schietzold - 6-5). - Schiedsrichter: Dominic Erdle/Florian Feistl. - Strafminuten: Eispiraten Crimmitschau 18, EC Bad Nauheim 14. - Zuschauer: 1675.