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Nach der Viertelfinal-Qualifikation: Die heißen Fragen rund um die Roten Teufel

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Von: Michael Nickolaus

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Wie stark ist Kaufbeuren? Wie stehen die Viertelfinal-Chancen des EC Bad Nauheim? Und was hat die Playoff-Qualifikation mit dem Vertrag von Trainer Petri Kujala zu tun? Hier gibt’s die Antworten.

Bad Nauheim singt, schunkelt, tanzt und lacht! Platz fünf. Playoff-Viertelfinale. Und gegen den ESV Kaufbeuren mit einer reellen Chance in einer Best-of-seven-Serie. Von einer »Riesen-Saison mit einer Vier-Wochen-Delle« spricht Andreas Ortwein, der Geschäftsführer des EC Bad Nauheim, mit Blick auf die 52 Hauptrundenspiele, als die Mannschaft am Sonntagabend minutenlang mit stehenden Ovationen von mehr als 3300 Zuschauern im Colonel-Knight-Stadion gefeiert wird. »Einfach nur geil«, nennt Andreas Pauli die Playoff-Teilnahme. Teamkollege Max Brandl, seit Mitte Dezember verletzungsbedingt nur Zuschauer, sieht »mit dem Lauf, den wir momentan haben, auch gegen Kaufbeuren eine gute Chance.«

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Die Niederlage am Freitag in Weißwasser, das Ende einer Serie von elf Siegen aus zwölf Spielen, hatte das Heimspiel gegen Ravensburg zu einem echten »Endspiel« um die direkte Viertelfinal-Qualifikation werden lassen und auch den Gelegenheits-Zuschauer am Abend ins Stadion gelockt. »Die Jungs waren unheimlich konzentriert. Sie wollten sich diese Chance nicht mehr nehmen lassen, und sie haben das nötige Selbstvertrauen«, beschreibt Petri Kujala seine Eindrücke von der Bande aus. Der Coach des EC Bad Nauheim hatte am Sonntagabend besonders gut lachen. Mit dem Erreichen des Viertelfinales hat sich der Vertrag mit dem Trainer, der seit 2014 in der Wetterau an der Bande steht, automatisch verlängert.  

Die Best-of-seven-Serie beginnt am Dienstag nächster Woche (19.30 Uhr) mit dem Spiel in Kaufbeuren. Am Freitag (19.30 Uhr) treffen beide Mannschaften in Bad Nauheim aufeinander. Weitere fixe Termine sind der 18. und 20. März.

Wie stark ist Kaufbeuren?

Bad Nauheim hat den direkten Vergleich verloren; allerdings nur aufgrund des Torverhältnisses. Ihre beiden Heimspiele haben die Roten Teufel gewonnen (4:3/5:2), im Allgäu blieben die Hessen hingegen ohne Punktgewinn (1:7/1:2). In der Tabelle trennt beide Mannschaften nach 52 Spielen gerade einmal ein Zähler. »Die Jungs haben eine tolle Saison gespielt, da sollte man jetzt nicht noch vermessen sein, sich einen Gegner aussuchen zu wollen. Frankfurt ist’s nicht geworden, aber warum sollen wir nicht auch gegen Kaufbeuren 3500 Zuschauer im Stadion haben? Das Team spielt tolles Eishockey und hat eine realistische Chance auf’s Weiterkommen«, sagt Ortwein. Kujala sieht’s ähnlich: »Ab Dienstag müssen die Jungs bereit sein. Die Torhüter-Position, das Powerplay und die besseren Beine werden entscheiden«, nennt der Coach die nun entscheidenden Faktoren.

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Wie wird die Viertelfinal-Konstellation in Kaufbeuren aufgenommen?

»Bad Nauheim mag zunächst als ein angenehmer Gegner ausschauen, aber die Roten Teufel zählen zu den stärksten Mannschaften im letzten Saisonviertel. Das sollte für uns Warnung genug sein«, sagt Andreas Brockmann, im zweiten Winter der Trainer des ESVK. Am letzten Spieltag haben sich die Allgäuer auf den vierten Tabellenplatz geschoben und damit ihr Vorjahres-Resultat getoppt. Als Rang-Fünfter hatten sich die Rot-Gelben im Viertelfinale gegen Dresden durchgesetzt und waren anschließend an Bietigheim gescheitert. Der Umzug in die neue Arena hatte zu Saisonbeginn hohe Erwartungen geweckt, die die Mannschaft erfüllen konnte. Sechs der letzten zehn Spiele hat Kaufbeuren gewonnen.

Wo gibt’s Tickets für die Auswärtsspiele?

Ein Link auf der Klub-Homepage www.esvk.de verweist auf Ticketanbieter Eventimsports. Die Freischaltung der Heimspiele am 13. und 18. März wurde für die Wochenmitte angekündigt. Die Erdgas-Schwaben-Arena hat eine Kapazität von 3100 Zuschauern, davon 1096 Sitzplätze. Die Preise wurden zu den Playoffs angehoben. Stehplätze gibt’s ab 16 Euro, Sitzplätze ab 24 Euro. Die Internet-Plattform sprade.tv wird die Spiele als Livestream übertragen.

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Wie sehen die kommenden Tage der Roten Teufel aus?

Trainer Kujala hat seinen Jungs drei freie Tage zugestanden. Am Mittwoch besteht die Möglichkeit zum freiwilligen Eis-training. Am Donnerstag beginnt dann die Vorbereitung auf die Viertelfinal-Serie.

Wer kommt zurück?

Die achttägige Wettkampfpause spielt den Roten Teufeln in die Karten. Mit der Rückkehr der beiden Stürmer Dominik Meisinger und Leon Niederberger, die am Wochenende grippekrank gefehlt hatten, wird gerechnet. Zudem steigen mit jedem Tag die Chancen auf ein Comeback von Marius Erk (Oberkörperverletzung). Möglicherweise wird Maximilian Brandl, der seit Dezember fehlt, im Laufe der Playoffs sein Comeback feiern können.

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Wie sieht die Formkurve der Roten Teufel aus?

19, 18, 19, 29. Das ist die Punktausbeute aus den vier Saisonvierteln. Nach der Verpflichtung von Marcel Brandt Anfang Februar haben die Teufel nur zwei Spiele verloren und sind von Rang zehn auf Position fünf geklettert. Nach dem ersten Spieltag (3:0-Sieg gegen Heilbronn) hatte Bad Nauheim die Tabelle zwei Nächte lang angeführt. Nie war die Mannschaft schlechter als auf Rang zehn platziert. Das hatte es in den vier Jahren zuvor nicht gegeben.

Info

Knappe Siege, hohe Niederlagen

Gleich elf Spiele hat Bad Nauheim mit nur einem Tor Unterschied nach regulärer Spielzeit gewonnen. Demgegenüber stehen nur sieben Niederlagen mit einem Treffer Differenz. Zweimal siegten die Roten Teufel mit fünf oder mehr Toren Unterschied (6:1 gegen Crimmitschau/7:0 in der Lausitz). Dagegen unterlagen die Hessen gleich fünfmal deutlich; unter anderem mit 1:7 in Kaufbeuren und mit 4:9 gegen Bietigheim). Acht Spiele wurden verlängert, wo sich Bad Nauheim fünfmal den Zusatzpunkt sichern konnte.

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