1. Wetterauer Zeitung
  2. Sport
  3. EC Bad Nauheim

Wie Fredrik Widen seinen Wechsel zum EC Bad Nauheim erlebte

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Michael Nickolaus

Kommentare

Hier die Enttäuschung über die verpasste Playoff-Chance mit Zell am See, dort die Möglichkeit, sich in der DEL 2 zu zeigen. Fredrik Widen vom EC Bad Nauheim hat emotionale Stunden hinter sich.

Fredrik Widen ergänzt die Abwehr des EC Bad Nauheim. Am Dienstagabend, kurz nach 23 Uhr, einigten sich der Eishockey-Zweitligist aus der Wetterau, der 25-jährige Schwede und die Zeller Eisbären auf einen Wechsel. Unmittelbar zuvor hatte der Klub aus dem österreichischen Skiort seine letzte Chance auf eine Playoff-Teilnahme in der AlpsHockey-League, der zweiten Liga, verspielt.

»Fredrik ist hungrig, kann sich gut bewegen und sieht seine Chance, sich in der DEL2 zu empfehlen«, sagt Matthias Baldys, der Sportliche Leiter der Roten Teufel. Mit der Verpflichtung von Widen haben die Hessen wie erwartet auf die angespannte personelle Situation in der Abwehr reagiert und ihre zuletzt offene vierte Ausländerstelle besetzt. »Fredrik soll unser Spiel schnell annehmen und wird uns weiterhelfen«, ist Baldys überzeugt. Zuletzt spielten die Hessen, die mit einem Fünf-Punkte-Polster auf Rang sieben in das letzte Hauptrunden-Wochenende der DEL2 gehen, mit nur noch vier Verteidigern.

LESEN SIE AUCH: EC Bad Nauheim winkt Viertelfinal-Serie gegen Frankfurt

»Jeder Profi hat die Playoffs zum Ziel. Ich bin froh, dass sich mir diese Möglichkeit nun doch noch bietet. Das wollte ich mir nicht entgehen lassen«, sagt Widen kurz nach seiner Ankunft in der Kabine des Colonel-Knight-Stadions gegenüber der WZ. Die letzten Tage - die Gespräche hatten sich am Wochenende konkretisiert - seien nervenzehrend gewesen. »Wenn man weiß, was kommen könnte, dann will man sich keinesfalls mit einer schlechten Leistung verabschieden. Das ist mir gelungen. Ich habe immer 110 Prozent für die Eisbären gegeben und habe mir gewünscht, dass wir die Playoffs erreichen. Der Dienstagabend war letztlich sehr enttäuschend. Wir waren zweimal nah dran an den Playoffs und sind zweimal hinten runtergefallen. Letztlich muss man sich eingestehen, dass die Tabelle nicht lügt. Wir waren nicht gut genug.« Nach dem Spiel ging dann alles ganz schnell. Die Verträge wurden unterzeichnet, ein Flug von Salzburg nach Frankfurt gebucht, ein letztes Bier mit den nun ehemaligen Teamkollegen getrunken. Am Morgen, am Flughafen erst, informierte der Schwede seine Lebensgefährtin, die in Australien studiert, über die geplatzten Träume in der Alpenrepublik und die neue Tür, die sich in Mittelhessen geöffnet hatte. Am Mittag war Widen bereits mit seinem Berater in Bad Nauheim eingetroffen. »Elvis Presley hat hier gelebt«, wusste er augenzwinkernd über seine Bad Nauheim-Kenntnisse zu erzählen, den einen oder anderen DEL2-Spieler kenne er aus seiner Zeit bei Red Bull Salzburg.

26 Tore in 74 Spielen

Für die Zeller Eisbären bestritt Widen in den vergangenen beiden Spielzeiten 74 Spiele, erzielte 26 Treffer und konnte weitere 40 Tore vorbereiten. Widen ist in der laufenden Saison nach Punkten siebtbester Verteidiger der Liga, in der Ex-Teufel Dylan Stanley Platz zwei der Scorerwertung belegt. Widen selbst bezeichnet sich als »guten Skater«, der sich offensiv »gern einbringt und die eigene Zone sauberhält.«

International gilt der Linksschütze, der in Stockholm geboren und bei Färjestad ausgebildet wurde, als ein weitgehend unbeschriebenes Blatt. Zwei Jahre spielte der 1,78 Meter große und 75 Kilogramm schwere Defender für die Red Bull Juniors, die U20-Auswahl, später für den schwedischen Drittligisten Forshaga sowie in der 12 000-Einwohner-Gemeinde Briancon in Frankreich.

Auch interessant

Kommentare