EC Bad Nauheim verliert an »verrücktem Tag« gegen Landshut

Vier kurzfristige Corona-Verdachtsfälle und eine weitere Verletzung während des Spiels waren am Freigtag zu viel, um mit dem ohnehin schon dezimierten Kader gegen den EV Landshut zu bestehen.
(cso). »Es war ein verrückter Tag.« So fasste Harry Lange den Freitag in Bad Nauheim in der Pressekonferenz nach der 3:6 (1:2; 1:3; 1:1)-Niederlage seines EC gegen den EV Landshut zusammen. Der Trainer des heimischen Eishockey-Zweitligisten musste neben Tomas Schmidt, Huba Sekesi, Andreas Pauli, Eric Stephan und Robin van Calster kurzfristig auch noch auf Goldhelm Taylor Vause, Abwehr-Ass Kevin Schmidt, Stürmer Christoph Körner sowie Förderlizenzler Julian Chrobot verzichten. Diese vier konnten als Corona-Verdachtsfälle nicht mitwirken. Ein Einsatz am Sonntag dürfte ebenfalls fraglich sein. »Stündlich hat sich quasi das Line-Up verändert«, blickte Lange zurück. Als ob das nicht schon genug gewesen wäre, verletzte sich auch noch der gerade erst genesene Philipp Wachter an der Schulter und musste ins Krankenhaus gebracht werden.
Derart dezimiert taten sich die Roten Teufel erwartungsgemäß schwer gegen die Gäste, die zwar ebenfalls einige Ausfälle zu beklagen hatten, aber nicht so extrem geschwächt waren wie die Kurstädter.
Tobias Wörle hatte für die Roten Teufel nach wenigen Sekunden den ersten Schuss zu verzeichnen. Auf der Gegenseite machten sich aber sogleich die Löcher in der Defensive bemerkbar. Alexander Dersch schob die Scheibe aus dem Gewühl zum 1:0 für Landshut über die Linie (2.). Die Bad Nauheimer brauchten einen Moment, um ins Spiel zu kommen. Gefährlich wurde es immer, wenn Tristan Keck seine Schnelligkeit ausspielte. In der achten Minute war der Kanadier allerdings nicht beteiligt, als Fabian Herrmann den Puck hoch auf Marc El-Sayed servierte, der das Spielgerät sehenswert aufs Tor brachte. Jordan Hickmott war es dann, der den Ausgleich einleitete. Den Rebound nach seinem Schuss versenkte Leon Köhler (14.). Postwendend kassierte die Lange-Truppe aber den nächsten Gegentreffer. Wieder war es unübersichtlich vor Bick, wieder waren die Gäste wacher und stocherten die Scheibe durch Daniel Bruch zur erneuten Führung über die Linie (15.)
Und der EVL begann den zweiten Abschnitt ebenfalls effektiv. Erneut fungierte Pfleger als Assistgeber. Seinen Pass veredelte Andree Hult aus zentraler Position (25.). Für die Roten Teufel war es ein weiteres Mal Leon Köhler, der seine Farben im Spiel hielt. Von halblinks sorgte er schnörkellos für den Anschluss zum 2:3 (29.). Doch eine Initialzündung war auch dieser EC-Treffer nicht. Stattdessen legte Julian Kornelli quer auf Lukas Mühlbauer, der den alten Abstand wieder herstellte (31.). Dann kochte die Stimmung beinahe über im Colonel-Knight-Stadion. Mühlbauer hatte an der Bande zwischen den beiden Bänken einen Check der brutaleren Art gegen Daniel Ketter gefahren. Doch die Schiedsrichter reagierten nicht. El-Sayed ließ sich dann zu einer Undiszipliniertheit gegen den Übeltäter hinreißen und kassierte zwei Minuten. In Unterzahl musste der EC das 2:5 durch Sahir Gill (39.) aus spitzem Winkel hinnehmen.
Im Schlussdrittel konnten die Gastgeber immerhin noch einen Powerplay-Treffer durch Mick Köhler (58.) erzielen. Den Schlusspunkt setzte Kornelli (60.) ins leere Tor.
Bad Nauheim: Bick - Wachter, Mick Köhler, Seifert, Hafenrichter, Ketter, Dobryskin - Hickmott, Reiter, Pollastrone, Wörle, Üffing, Keck, Leon Köhler, El-Sayed, Herrmann.
Landshut: Pätzold - Schwarz, Weihager, Kronthaler, Dotzler, Martens, Dersch, Gill, Pfleger, Hult, Kornelli, Forster, Mühlbauer, Bruch, Valenti, Mykiska, Baßler, Elsberger.
Stenogramm / Schiedsrichter: Brill/Naust. - Tore: 0:1 (2.) Dersch (Mykiska, Valenti), 1:1 (14.) Leon Köhler (Hickmott, Ketter), 1:2 (15.) Bruch (Pfleger, Hult), 1:3 (25.) Hult (Pfleger, Schwarz), 2:3 (29.) Leon Köhler (El-Sayed), 2:4 (31.) Mühlbauer (Kornelli), 2:5 (39.) Gill (Valenti; PP), 3:5 (58.) Mick Köhler (Üffing, Hickmott; PP), 3:6 (60.) Kornelli (EN). - Zuschauer: 1000. - Zeitstrafen: 8:6 Min.