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EC Bad Nauheim: Verkorkster Tag

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Von: Michael Nickolaus

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Patrick Seifert vom EC Bad Nauheim klärt hier vor seinem Towart Leon Willerscheid gegen Hunter Garlent, den Top-Scorer der Lausitzer Fuechse. © Thomas Heide

Eine bittere Diagnose und eine bittere Niederlage: Der Freitag war für den EC Bad Nauheim ein verkorkster Tag.

Das waren rabenschwarze zweite 20 Minuten der Roten Teufel. Bei der 4:6 (0:1, 1:5, 3:0)-Niederlage des EC Bad Nauheim in der Lausitz hatten drei Gegentore binnen sechs Minuten (22. bis 28.) sowie ein Powerplay-Doppelschlag der gastgebenden Füchse (36./37.) vor 2952 Zuschauern in der ausverkauften Eisarena Weißwasser (darunter auch rund 70 Gäste-Fans) schon früh für eine Vorentscheidung gesorgt. Jerry Pollastrone, Jordan Hickmott, Mick Köhler und Taylor Vause trafen am Freitag zur Resultatsverbesserung für den Gast aus der Wetterau. In dessen Reihen gab Leon Willerscheid sein Debüt in der Deutschen Eishockey-Liga 2.

Der 17-jährige Torwart, der den angeschlagenen Felix Bick vertrat, hielt, was man erwarten durfte. In den verhängnisvollen zweiten 20 Minuten fehlte dem Teenager aber jegliche Unterstützung seiner Vorderleute. Unglücklich für Bad Nauheim: Michael Bartuli hatte in der 33. Minute eine Fünf-Minuten-Strafe erhalten, und die an sich powerplay-schwachen Hausherren nutzten diese Überzahl richtungsweisend zu den Powerplay-Toren zwei und drei.

»Ein verkorkster Tag. Leon Willerscheid hat sehr gut gespielt. Alle anderen waren 40 Minuten lang nicht anwesend«, sagte Harry Lange, der Trainer der Hessen. Sein Pendant Petteri Väkiparta, der mit seinem Team fünf der sechs Spiele zuvor verloren hatte, meinte: »Wir sind in einer schwierigen Phase und haben gut gespielt«.

Mit einem 0:1-Rückstand, ausgelöst durch sorgloses Zweikampfverhalten, waren die Roten Teufel nach ordentlichem Beginn in die Kabine gegangen. Im zweiten Abschnitt dann ließen die Gäste ihren Gegnern viel zu viele Räume, leisteten sich haarsträubende Turnover, individuelle Fehlpässe und standen viel zu weit weg von ihren Gegenspielern.

Völlig überraschend brachten die Roten Teufel im Schlussdrittel noch einmal Spannung in die Partie, kamen mit drei fein und entschlossen herausgespielten Treffern gegen nun viel zu passive Füchse bis sieben Minuten vor dem Ende auf zwei Tore heran. Zu mehr reichte es nicht.

Lausitzer Füchse: Kolppanen - Bohac, Braun, Adam, Zauner, Ritter, Bednar - Mäkitalo, Garlent, Breitkreuz, Anders, Henritius, Baßler, Visner, Valentin, Detig, Handschuh, Fleischmann.

EC Bad Nauheim: Willerscheid - Schmidt, Seifert, Sekesi, Köhler, Wachter, Erk, Hafenrichter - Herrmann, Coffman, Hickmott, Körner, Vause, Pollastrone, Wörle, Cerny, Pauli, Steck, Niedenz, Bartuli.

Im Stenogramm / Tore: 1:0 (9.) Garlent (Mäkitalo, Breitkreuz), 2:0 (23.) Detig (Visner), 2:1 (25.) Pollastrone, 3:1 (27.) Breitkreuz (Zauner, Garlent), 4:1 (29.) Garlent (Breitkreuz, Mäkitalo - PP1), 5:1 (36.) Breitkreuz (Mäkitalo, Adam - PP1), 6:1 (37.) Garlent (Adam, Andres - PP1), 6:2 (44.) Hickmott (Coffman, Herrmann), 6:3 (45.) Köhler (Herrmann, Sekesi), 6:4 (53.) Vause (Pollastrone, Körner). - Schiedsrichter: Apel/Becker. - Strafminuten: Lausitz 2, Bad Nauheim 4 plus fünf Minuten (Bartuli). - Zuschauer: 2952.

Lange Pause für El-Sayed

Marc El-Sayed hat sich den rechten Unterarm gebrochen und wird den Roten Teufeln in den kommenden beiden Monaten fehlen. In der Schlussphase des Dresden-Spiels hatte der Kaptiän seinen Körper in einen Schuss gestellt und war unglücklich getroffen worden. Ob eine Operation erforderlich ist, ist noch offen. »Das tut uns richtig weh. Marc ist auf dem Eis und in der Kabine ein elementarer Fakor. In Unterzahl und beim Bully ist er eine feste Größe«, sagt Trainer Harry Lange.

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Marc El-Sayed © Andreas Chuc

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