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»Dämliche« Niederlage

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Von: Michael Nickolaus

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Diese Niederlage könnte dem Eishockey-Zweitligisten EC Bad Nauheim noch sehr, sehr wehtun. In Rosenheim unterlagen die Roten Teufel am Sonntag mit 3:4 (1:1, 1:0, 1:3) - und dies in einer Art und Weise, die Trainer Petri Kujala im Anschluss schlicht als »dämlich« bezeichnete.

»Wir sind selbst Schuld. Wenn man sich so anstellt, dann hat man die Punkte auch nicht verdient.« Über weite Phasen der 60 Minuten hatten die Hessen die Partie im Griff und ein Chancenplus, kassierten nach einer 2:1-Führung aber einen Doppelschlag binnen vier Minuten zum 2:3 (51.). Ein Powerplay ermöglichte Bad Nauheim den späten Ausgleich (58.), doch leisteten sich die Gäste noch in der gleichen Minute einen weiteren mentalen Blackout, der Rosenheim den Sieg bescherte. In der Tabelle ist Bad Nauheim auf Rang elf zurückgefallen.

»Die Niederlage ist bitter. Am Freitag haben wir schon gut gespielt und auch am Sonntag eine gute Auswärtspartie gespielt«, befand Kujala, dessen Mannschaft nicht in der Lage war, ihre guten Tormöglichkeiten zu nutzen, um den zwischenzeitlich knappen Vorsprung auszubauen. Der Knackpunkt: ein Puckverlust der Gäste im Aufbau in der neutralen Zone, der mit dem 2:2-Ausgleich bestraft wurde (47.). Bad Nauheim, das bis dahin sehr wenig zugelassen hatte, verlor etwas den Faden und brachte Rosenheim zurück ins Spiel.

Man sei im ersten Drittel kaum aus der eigenen Verteidigungszone gekommen, räumte Starbulls-Coach Franz Steer hinterher ein und verwies in diesem Atemzug auch auf die personelle Situation. Fünf Spieler aus dem ältesten Nachwuchs hatten die Oberbayern im Kader. Nach dem kurzfristigen Ausfall von Topscorer Tyler McNeely fehlten ihm sämtliche vier Mittelstürmer, und in der Tat kam von den Hausherren im Spiel nach vorne lange Zeit nur sehr wenig. Matchwinner waren Lukas Steinhauer, der Torwart, den Rückstand knapp und seine Mannschaft damit im Spiel hielt, und zum anderen Yannik Wenzel. Der 18-Jährige erzielte das Siegtor (erst sein zweiter Saisontreffer) und konnte einen weiteren Treffer vorbereiten.

Wieder einmal war Bad Nauheim durch den ersten Torschuss des Gegners in Rückstand geraten. Eugen Alanov erzielte den Ausgleich, und die Roten Teufel führten das nun Kommando. Als Diego Hofland zur Führung getroffen hatte (33.), schien die Partie den erhofften Lauf zu nehmen. Alanov und Charlie Sarault hatten noch vor der Pause den dritten Treffer auf dem Schläger, scheiterten aber an Steinhauer. Offensiv musste Rosenheim angesichts fehlender Durchschlagskraft auf Fehler der Gäste hoffen.

Und diese leisteten sich die entsprechenden Aussetzer in der Schlussviertelstunde. Gleich dreimal patzte Bad Nauheim - und stand am Ende mit leeren Händen da. Umso ärgerlich: In der 58. Minute hatte Radek Krestan noch den Ausgleich erzielt. Im Gegenzug traf Rosenheim zum Sieg. Eine Niederlage, wie sie ärgerlicher kaum hätte sein können.

Starbulls Rosenheim: Steinhauer - Burt, Vollmayer, Kronthaler, Veisert, Valkonen, Meirandes, Gottwald - Lewis, Daxlberger, Scofield, Neuert, Classen, Edfelder, Nowak, Tausch, Wenzel, Krumpe, Hein.

EC Bad Nauheim: Rämö - Gerstung, Johanssen, Götz, Kohl, Ketter, Erk - Meisinger, Dineen, Aab, Alanov, Sarault, Krestan, Hofland, Slaton, Lange, Pauker, Lascheit.

Steno: Tore: 1:0 (3.) Scofield (Burt, Steinhauer - 5-4), 1:1 (16.) Alanov (Gerstung, Meisinger), 1:2 (33.) Hofland (Ketter), 2:2 (47.) Tausch (Nowak, Wenzel), 3:2 (51.) Scofield (Valkonen, Daxlberger), 3:3 (58.) Krestan (Sarault Dineen - 5-4), 4:3 (58.) Wenzel (Classen, Neuert). - SR: Alexander Singer. - Strafen: Rosenheim 6, Bad Nauheim 6 plus zehn Minuten (Götz). - Zuschauer: 2252.

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