Blockade-Aktionen in Frankfurt: Zweite Gruppe wird aktiv – Festgenommene äußert sich
Erneut kommt es zu einer Straßenblockade in Frankfurt – diesmal nicht durch die „Letzte Generation“. Außerdem äußert sich eine festgenommene Umweltaktivistin.
Update vom Freitag, 22.04.2022, 10.45 Uhr: Umweltaktivisten haben am Freitagmorgen (22.04.2022) erneut eine Straße in Frankfurt blockiert. Unter Berufung auf einen Polizeisprecher schreibt die Hessenschau von vier Personen, die sich am Ende der Schweizer Straße an der Untermainbrücke festgeklebt hatten.
Bereits um 7.30 Uhr starteten Aktivisten der Gruppe „Scientist Rebellion“ (nicht zu verwechseln mit den Aktivisten der „Letzten Generation“) ihre Blockade. Für den Verkehr war die Brücke zwischenzeitlich nicht befahrbar. Der Hessenschau zufolge versuchte die Polizei daraufhin, die Aktivisten von der Straße zu entfernen. Offenbar mit Erfolg: Bereits gegen 9.30 Uhr teilte das Aktivisten-Kollektiv über Twitter mit, dass Polizeibeamte vor Ort insgesamt acht Personen in Gewahrsam genommen hätten.
Straßenblockaden in Frankfurt: Festgenommene Umweltaktivistin äußert sich
Außerdem meldete sich eine in Gewahrsam genommene Umweltaktivistin der Gruppe „Letzte Generation“ zu Wort. Der Zusammenschluss hatte den Verkehr in Frankfurt in den Tagen zuvor stellenweise lahmgelegt, die Polizei reagierte mit Festnahmen.
Die eingesperrte Frau kommentierte die Maßnahme in der Bild: „Ich habe Angst vor der Einsamkeit in der Zelle. Ich will nicht schon wieder tagelang eingesperrt sein.“ Bereits zum zweiten Mal lande sie für ihren Aktivismus im Gefängnis – diesmal wohl bis Montagabend. Wie die 22-jährige Dresdenerin in der Bild weiter sagt, nehme sie die kurze Zeit in Haft aber in Kauf. Denn: Die Angst vor dem Klimakollaps sei zu groß. Für die Zukunft ihrer Generation wolle sie weiter kämpfen, im Notfall auch eine erneute Inhaftierung in Kauf nehmen.

30 Festnahmen nach Blockaden in Frankfurt: Polizei schnappt Wiederholungstäter
Update vom Donnerstag, 21.04.2022, 15.57 Uhr: Laut eigenen Angaben hat die Polizei Frankfurt nach den Straßenblockaden durch Klima-Aktivisten von „Letzte Generation“ am Mittwoch (20.04.2022) knapp 30 Teilnehmende in Gewahrsam genommen. Davon hätten 15 Personen bereits vorher an Blockade-Aktionen teilgenommen – sie werden jetzt zum zweiten Mal inhaftiert. Einige der Aktivisten habe die zuständige Richterin bis zum kommenden Montag (25.04.2022) einsperren lassen.
Auch Platzverweise sprach die Polizei aus. Diese erstrecken sich über bestimmte Zonen im Stadtgebiet und reichen von 24 Stunden bis hin zu fünf Tagen, berichtete die Polizei Frankfurt. Ein Teilnehmer erhielt zudem die Auflage, regelmäßig mit seiner Meldebehörde Kontakt aufzunehmen.
Trotzdem kam es auch am Donnerstag (21.04.2022) zu Verkehrsbeeinträchtigungen. Aktivisten hätten sich im Bereich der Zufahrt zur Friedberger Landstraße von der A661 positioniert, hieß es – allerdings räumten Polizeibeamte den Streckenabschnitt nach wenigen Minuten und nahmen die Beteiligten in Gewahrsam.

Blockaden durch „Letzte Generation“ in Frankfurt: Polizei räumt betroffene Straßenabschnitte
+++ 10.03 Uhr: Nach den Straßenblockaden am Mittwochmorgen (20.04.2022) in Frankfurt sind die Straßen aktuell offenbar wieder frei. Klima-Aktivisten der Gruppe „Letzte Generation“ hatten den Oberforsthauskreisel und den Kaiserleikreisel besetzt und sich auf die Straße geklebt. Wie die Polizei Frankfurt via Twitter vermeldete, sind die entsprechenden Verbindungen inzwischen geräumt.
Eine dritte Blockadeaktion gab es an der Ecke Bornheimer Hang/Ratsweg. Dort richtete die Polizei eine Umleitung ein, die aber ebenfalls in Kürze aufgehoben werden soll. Festgeklebte Personen seien bereits von der Straße gelöst, hieß es. Vor Ostern hatte die „Letzte Generation“ es noch geschafft, über Stunden den Verkehr an den Ein- und Ausfahrtstraßen Frankfurts zu blockieren.
„Letzte Generation“ in Frankfurt: Neue Straßenblockaden – Kaiserleikreisel betroffen
Update vom Mittwoch, 20.04.2022, 08.14 Uhr: Sie hatten es angekündigt, nun machen sie ernst. Erneut haben Klima-Aktivisten der Gruppe „Letzte Generation“ Verkehrsknotenpunkte in Frankfurt blockiert. Betroffen sind aktuell der Oberforsthauskreisel und der Kaiserleikreisel.
Wie die Polizei Frankfurt meldet, kommt es hier im Verkehr zu Beeinträchtigungen. Die Beamten seien vor Ort, „um die teils festgeklebten Personen von der Fahrbahn zu lösen“, wie es auf Twitter heißt.
„Letzte Generation“ in Frankfurt: Mittwoch neue Aktionen der Klima-Aktivisten erwartet
Erstmeldung vom Mittwoch, 20.04.2022, 07.24 Uhr: Frankfurt – Nach einer mehrtägigen Pause planen die Klima-Aktivisten der „Letzten Generation“ am Mittwoch (20.04.2022) wieder Protestaktionen in Frankfurt. Einzelheiten wurden zunächst aber nicht bekannt. „Frankfurt ist einfach das Herz von diesem fossilen Wahnsinn. Mit Hilfe der Banken und der schützenden Hand des Staates fließt das Geld in die fossilen Projekte und dieses Geld muss jetzt gestoppt werden“, sagte eine Sprecherin der „Letzten Generation“ gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Zur Erinnerung: In der vergangenen Woche hatte es in Frankfurt vier Tage in Folge Protestaktionen gegeben. Verkehrsknotenpunkte waren blockiert worden, Aktivisten hatten sich auf der Straße festgeklebt. Zudem war auf die Fahrbahn zweier Main-Brücken in Frankfurt eine ölartige Flüssigkeit geschüttet worden, wodurch nach Polizeiangaben vier Radfahrer zu Fall kamen. Fast 200 Personen waren festgenommen worden. 30 Personen mussten über Ostern in Gewahrsam bleiben.
Straßenblockaden von „Letzte Generation“ in Frankfurt: Neue Aktionen geplant
Die Gruppe „Letzte Generation“ fordert unter anderem den Stopp des Ausbaus und der Finanzierung fossiler Infrastrukturprojekte. Nicht zuletzt der IPCC-Bericht habe gezeigt, dass der dringende Ausstieg aus der fossilen Infrastruktur nötig sei, sagte die Sprecherin. „Wir sehen es auch grade in der Ukraine, dass die Bomben dort finanziert sind durch unsere fossile Abhängigkeit.“ (fd/juf/dpa)