Video schnell wieder gelöscht: Bäppler-Wolf will Silvester-Randalierer „dorthin schicken, wo sie hergekommen sind“
Die Silvesternacht in Berlin war geprägt von Ausschreitungen. Thomas Bäppler-Wolf (SPD) aus dem Frankfurter Stadtparlament will die Randalierer zurückschicken, „wo sie hergekommen sind“.
Frankfurt – An Silvester ist es in Deutschland zu schweren Ausschreitungen gekommen. Allein in der Hauptstadt Berlin werden 33 Einsatzkräfte verletzt und 145 Menschen vorläufig festgenommen. In der Folge brachen andauernde Diskussionen über ein Böllerverbot und ein härteres Durchgreifen der Einsatzkräfte aus. Auch die Herkunft der Angreifer von Silvester wird zum Thema.
Der Frankfurter Politiker Thomas Bäppler-Wolf (SPD) hat sich mit einem wütenden Statement in diese Diskussion eingeschaltet.„Unbegreiflich“ nannte der unter dem Namen „Bäppi“ bekannte 61-Jährige die Vorfälle in Berlin in einem Video auf Instagram, in dem er sich aufgeladen über „schutzsuchende Migranten“ aufregt und die Randalierer von Silvester letztlich mit Affen vergleicht. Später löschte er das Video, Politiker von der Partei „PARTEI“ teilten allerdings einen Mitschnitt in den Sozialen Medien.
SPD-Politiker aus Frankfurter teilt wütende Videobotschaft auf Instagram
„So weit sind wir schon in diesem Land gekommen“, beginnt der SPD-Politiker, der seit 2016 im Frankfurter Stadtparlament sitzt, seine Videobotschaft. „Ich habe ehrlich gesagt die Schnauze voll, so wie viele Andere in diesem Land.“ Die Regierung solle „sich nicht wundern“, wenn die „AfD-Bekloppten“ irgendwann mehr Stimmen als sie selbst bekämen. Um das zu verhindern, müsse die Regierung anfangen, „hart durchzugreifen“ und dadurch „das Ganze in eine geregelte Bahn“ bekommen.

„In welchem Land leben wir denn eigentlich“, fragt Bäppler-Wolf „in dem Menschen, die hierherkommen, weil sie auf der Flucht sind, weil sie Schutz suchen, sich dann hier so benehmen, wie sie es sich zu Hause nicht trauen würden?“ Man brauche sich nur die Videos aus der Silvesternacht anzuschauen, dann komme man zu dem Schluss, dass es sich bei den Randalieren „zu 90 Prozent um keine hochdeutsch sprechenden, gebildeten Menschen aus Nordrheinwestfalen“ handle. „Wir wissen genau, wovon wir reden, auch wenn es jetzt Stress geben sollte“.
Frankfurter SPD-Politiker: Randalierer in Berlin sind keine „Schutzsuchenden“
Die „Verbrecher“ der Silvesternacht gehören nach Meinung des Politikers aus Frankfurt „eingesperrt“ und nach Absitzen der Strafe „sofort dorthin zurückgeschickt, wo sie hergekommmen sind“. Und weiter: „Randalieren sollen sie zu Hause, aber nicht mehr bei uns.“
Bäppler-Wolf teilt in seiner Ansprache auch gegen die Medien und die Politik aus. „Wir haben langsam alle in diesem Land die Schnauze voll von eurer scheiß Cancel Culture, Woke-Diskussion, von eurem scheiß gendern, und von eurer blöden political correctness.“ Das alles interessiere die Leute in diesem Land nicht. Stattdessen interessiere die Menschen, dass „sie hier sicher leben können.“
Auch an der Wortwahl zu dem Thema stört sich der SPD-Politiker, explizit das Wort „schutzsuchende Migranten“. Das „was an Silvester brandschatzend durch die Gegend“ zog, seien für ihn keine Schutzsuchenden. Stattdessen zählt er zu Schutzsuchenden „Frauen, die von ihren Männern verprügelt“ und „Kinder, die von ihren Eltern misshandelt und missbraucht“ werden. Außerdem gehören „verfolgte Juden und Moslems“ sowie „Homosexuelle und Transgenders, die verprügelt werden“ nach der Ansicht Bäppler-Wolfs dazu.
Die Randalierer der Silvesternacht seien „Menschen ohne Gehirn“ und evolutionär gesehen „noch weit vor den Affen“ einzuordnen. „Tut endlich was in Berlin und in allen Ländern“, beendet Bäppler-Wolf seine Ansprache, „dass diese Scheiße aufhört.“
Integrationsbeauftragte der Bundesregierung: „Täter anhand der Taten beurteilen“
Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Reem Alabali-Radovan (SPD) sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe: „Die Gewalttaten und gezielten Attacken gegen Einsatzkräfte sind abscheulich und müssen schnell und konsequent mit der ganzen Härte unseres Rechtsstaats bestraft werden.“ Sie fügte hinzu: „Wir müssen die Täter anhand ihrer Taten beurteilen, nicht anhand ihrer vermuteten Herkunft, wie dies nun einige tun.“
Nach Angaben eines Polizeisprechers wurden in Berlin 145 Menschen mit 18 verschiedenen Nationalitäten vorläufig festgenommen und 335 Straf- und Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Es gebe Ermittlungen unter anderem wegen Landfriedensbruchs, Angriffs auf und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Rettungskräfte, gefährlicher Körperverletzung und Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion. (spr)