Erste Flüchtlinge treffen in Frankfurt ein – Stadt beantwortet wichtigste Fragen

Am Dienstag (01.02.2022) sind die ersten Flüchtlinge aus der Ukraine in Frankfurt angekommen. Die Stadt beantwortet Fragen zu Spenden, Status und Vorbereitungen.
Frankfurt – Die ersten Flüchtlinge aufgrund des Kriegs in der Ukraine* sind in Frankfurt* angekommen. Rund 50 Flüchtlinge aus der wurden am Dienstagnachmittag (01.03.2022) am Hauptbahnhof Frankfurt erwartet - tatsächlich stiegen aber nur 15 bis 20 Menschen aus dem Zug, die sich als Geflüchtete zu erkennen gaben, wie die dpa berichtet.
Die Menschen aus der Ukraine* wurden von Mitarbeitern des Jugend- und Sozialamts, des Gesundheitsamts, der Bundespolizei und der Bahnhofsmission erwartet. „Wir wissen selbst nicht, was auf uns zukommt“, sagte eine Sprecherin des Sozialdezernats. „Es ist eine sich ständig verändernde Situation.“
Flüchtlinge aus der Ukraine in Frankfurt: Noch keine Information über rechtlichen Status
Die städtischen Behörden hätten erst zwei Stunden vor Ankunft des Zuges erfahren, dass Flüchtlinge aus der Ukraine zu erwarten seien, hieß es. Da die meisten mit einem Touristenvisum eingereist seien, hätten sie keinen rechtlichen Anspruch auf Unterkunft und Leistungen. Über den rechtlichen Status von Flüchtlingen aus der Ukraine hat die Stadt noch keine Informationen von Land und Bund.
„Ich werde in Frankfurt niemanden wegschicken oder wegen einer unklaren Rechtslage Hilfen verweigern“, sagt Sozialdezernentin Elke Voitl (Grüne). „Wir haben schnell und unbürokratisch eine Frankfurter Lösung geschaffen - wir statten die Menschen übergangsweise mit einem Not-Krankenschein aus und sichern ihren Lebensunterhalt über Stiftungsmittel.“
Frankfurt: Weiterer Zug mit Flüchtlingen aus der Ukraine erwartet
Am Abend wurde in Frankfurt ein weiterer Zug erwartet mit Reisenden, die vom Sportverein Makkabi Frankfurt unterstützt werden. „Sobald die Menschen hier in Frankfurt eingetroffen sind, werden sie in von uns organisierten Hotels untergebracht und verpflegt“, sagte Boris Schulman vom Makkabi-Vorstand. Sie sollten am Mittwoch zur Sozialabteilung der Stadt begleitet werden oder vor Ort Hilfe der Jüdischen Gemeinde Frankfurt erhalten. Erwartet würden sechs Personen, die über Rumänien aus der Ukraine geflohen seien. In den kommenden Tagen sei mit der Ankunft weiterer Menschen zu rechnen.
Derweil hat die Stadt Frankfurt in einer Mitteilung die wichtigsten Fragen rund um das Thema Flüchtlinge aus der Ukraine zusammengefasst.
Ich möchte helfen – wie mache ich das am besten?
Die Stadt koordiniert die Plattform frankfurt-hilft.de und hat zwei E-Mail-Adressen für Menschen geschaltet, die helfen möchten. Wer Wohnraum anbieten möchte, kann sich per E-Mail an wohnraum@frankfurt-hilft.de melden; wer sich ehrenamtlich engagieren möchte, kann sich per E-Mail an ukraine@frankfurt-hilft.de registrieren lassen. Die Mitarbeitenden dort nehmen das Angebot auf und melden sich.
Sammelt die Stadt Sachspenden für die Menschen in der Ukraine?
Die nach Frankfurt geflüchteten Menschen aus der Ukraine werden hier mit allem versorgt, was sie brauchen. Es herrscht kein Mangel. Daher braucht die Stadt derzeit für die Menschen in Frankfurt keine Sachspenden. Falls sich das ändert, stehen aktuelle Gesuche auf der Website frankfurt-hilft.de. Sachspenden für Menschen in der Ukraine oder in den Nachbarländern sammeln verschiedene Hilfsorganisationen und Vereine und bringen sie dort hin.
Wie bereitet sich Frankfurt auf Geflüchtete aus der Ukraine vor?
Es gibt unter Federführung des Sozialdezernats enge Absprachen zwischen den verschiedenen Ämtern und Dezernaten und die Stadt bereitet sich angesichts der unklaren Lage auf verschiedene Szenarien vor. Auch die Rettungsdienste und die Träger der freien Wohlfahrtspflege sind mit im Boot. Alle Beteiligten stimmen sich regelmäßig ab und die Stadt kann schnell auf eine veränderte Situation reagieren.
Wie viele Geflüchtete sind bereits in Frankfurt und wie viele könnten kommen?
Seit Anfang der Woche kommen vereinzelt Geflüchtete aus der Ukraine nach Frankfurt. Die Situation ist aber sehr dynamisch und kann sich schnell ändern. Wenn die Menschen nicht bei Familie oder Freundinnen oder Freunden unterkommen oder weitere Hilfe benötigen, kümmert sich die Stadt um Lebensunterhalt und Unterkunft. Schätzungen, wie viele Menschen aus der Ukraine wann nach Frankfurt kommen könnten, sind sehr schwierig. Auch das Land und der Bund haben keine genauen Prognosen.
Welchen Status haben die Menschen in Frankfurt?
Das ist noch unklar, die Stadt hat noch keine Informationen von Land und Bund. „Ich werde in Frankfurt niemanden wegschicken oder wegen einer unklaren Rechtslage Hilfen verweigern“, sagt die Sozialdezernentin. „Wir haben schnell und unbürokratisch eine Frankfurter Lösung geschaffen – wir statten die Menschen übergangsweise mit einem Not-Krankenschein aus und sichern ihren Lebensunterhalt über Stiftungsmittel.“
(dpa/pm/esa) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.