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Immer mehr wollen ihre Haustiere nicht mehr: Im Tierheim Frankfurt gilt Aufnahmestopp

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Von: Sebastian Richter

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In den Tierheimen ist es voll. Das Tierheim Frankfurt-Fechenheim muss deswegen die Türen für neue Bewohner schließen. (Symbolbild)
In den Tierheimen ist es voll. Das Tierheim Frankfurt-Fechenheim muss deswegen die Türen für neue Bewohner schließen. (Symbolbild) © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Im Tierheim in Frankfurt ist es voll. So voll, dass erstmal keine neuen Tiere aufgenommen werden können. Doch es gibt Hoffnung für die Zukunft.

Frankfurt – Das Tierheim Frankfurt* platzt aus allen Nähten. Es gibt einfach zu wenig Platz für die zahllosen abgegebenen Tiere*. Gerade durch die Corona-Pandemie* verschlimmert sich die Situation: In den Lockdowns entschieden sich viele Menschen, sich ein Haustier anzuschaffen. Einige davon auch spontan – und manchmal so undurchdacht, dass die Tiere schnell wieder im Tierheim landen.

Besonders nach dem Ende der Lockdowns – und damit für viele Arbeitnehmer dem Ende vom Homeoffice – kamen viele Tiere wieder zurück ins Tierheim. Das zeigte sich auch im Tierheim Frankfurt, das mehrere Aufnahmewellen* überwinden musste. Deutlich verbessert hat sich die Situation in der letzten Zeit nicht. Weiterhin fehlt Platz, die Situation ist so schwierig, dass sogar im Büro der Leiterin Tiere untergebracht* werden müssen. Zwischen elf Aquarien und zwölf Terrarien erledigt Tierheim-Chefin Sabine Urbainsky aktuell den anfallenden Papierkram.

Zu wenig Platz: Tierheim Frankfurt verhängt Aufnahmestopp

Die prekäre Situation wird auch am in die Jahre gekommenen Gebäude deutlich. Das Dach des Tierheims Frankfurt muss dringend erneuert werden, ebenso das Hundebad, die Katzen-Quarantänestation und die Reptilienräume. Außerdem ist ein Ausbau der Kellerräume nötig, um mehr Platz für die Terrarien der Reptilien zu schaffen. Am Horizont gibt es aber einen Hoffnungsschimmer: Der Ortsbeirat 11 hat vor Kurzem entschieden, das Tierheim Frankfurt mit 23.000 Euro zu unterstützen.

Doch das akute Problem lässt sich so nicht lösen. Im Tierheim Frankfurt-Fechenheim musste jetzt ein Aufnahmestopp verhängt werden, wie bild.de berichtet. Einzig Fundhunde nehme man noch auf. Während bei der letzten kritischen Abgabewelle hauptsächlich Kleintiere abgegeben wurden, gibt es jetzt auch vermehrt Hunde und Katzen, die ins Tierheim gebracht werden.

Und nicht nur die Abgabewellen in der Corona-Pandemie machen den Tierheimen in ganz Hessen* zu schaffen. Auch durch zahlreiche streuenden Katzen gibt es einfach zu viele Tiere, als Platz in den Tierheimen ist. Ehrenamtliche Tierschützer versorgen viele der Streuner. Doch gegen die Masse an frei laufenden Katzen kann man nur wenig tun: Alleine in Frankfurt soll es etwa 15.000 Katzen ohne Zuhause* geben. Das einzige, was langfristig helfen kann, ist frei laufende Katzen zu kastrieren, um die weitere Verbreitung zu verlangsamen. (spr) *fnp.de ist ein Teil von IPPEN.MEDIA.

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