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AWO kündigt Ex-Chef Richter - keine Angabe von Gründen

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Von: Claus-Jürgen Göpfert

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Die AWO Frankfurt trennt sich von ihrem früheren langjährigen Geschäftsführer Jürgen Richter, will sich aber zu den Gründen nicht öffentlich äußern.
Die AWO Frankfurt trennt sich von ihrem früheren langjährigen Geschäftsführer Jürgen Richter, will sich aber zu den Gründen nicht öffentlich äußern. © Frank Rumpenhorst/dpa

Die AWO Frankfurt trennt sich von ihrem früheren langjährigen Geschäftsführer Jürgen Richter, will sich aber zu den Gründen nicht öffentlich äußern.

Frankfurt - Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Frankfurt hat ihrem langjährigen Geschäftsführer Jürgen Richter fristlos gekündigt. Das hat AWO-Sprecher Johannes Frass der Frankfurter Rundschau am Montag bestätigt. Damit hat die Wohlfahrtsorganisation die Trennung von einem Mann eingeleitet, der mehr als ein Vierteljahrhundert an der Spitze des Kreisverbands stand.

Awo-Affäre in Frankfurt: Jürgen Richter bereits im Dezember zurückgetreten

Das Kündigungsverfahren sei vom hauptamtlichen Vorstand angestrengt worden, sagte Frass. Zu den Gründen wollte er sich nicht weiter äußern, da es sich um ein laufendes Verfahren handele. Richter war bereits im Dezember als Geschäftsführer des Kreisverbands zurückgetreten; seit Jahresbeginn erhalte er kein Geld mehr von der AWO, sagte Frass.

Der langjährige Spitzenfunktionär steht im Mittelpunkt von Vorwürfen, die sich seit mehr als einem halben Jahr gegen den AWO-Kreisverband Frankfurt richten.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen führende Funktionäre wegen des Verdachts des Betrugs und der Untreue. Am 14. Januar hatte die Staatsanwaltschaft Büros und Wohnungen durchsucht. Die Basis der Frankfurter Arbeiterwohlfahrt drängt jetzt auf Erneuerung.

Frass bestätigte, dass für den 15. Februar eine Kreiskonferenz geplant sei, die ein neues Präsidium wählen solle. Als Geschäftsführerin in Frankfurt amtiere immer noch Jasmin Kasperkowitz, die wegen ihres Dienstwagens, eines 80 000 Euro teuren Audi mit 450 PS, Vorwürfen ausgesetzt war.

Awo-Affäre in Frankfurt: Jürgen Richter hatte großen Einfluss

Richter und seine Ehefrau Hannelore hatten über Jahrzehnte großen Einfluss in der AWO in Frankfurt und in der Landeshauptstadt Wiesbaden gehabt. Hannelore Richter war Geschäftsführerin des Kreisverbandes Wiesbaden gewesen, während ihr Mann in Frankfurt an der AWO-Spitze stand – sie war aber zugleich Sonderbeauftragte des Kreisverbands Frankfurt und dafür eigens noch einmal honoriert worden.

Ihre Aufgabe bestand nach Angaben von Sprecher Frass darin, im Frankfurter Verband Einsparpotenziale ausfindig zu machen und dabei „Kostensenkungen“ zu erreichen.

Ex-Geschäftsführer Jürgen Richter ist unter anderem wegen seines weit überhöhten Gehalts in die Kritik geraten.

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