Meist braucht er dabei kaum mehr als ein paar Minuten, um mit seiner Gitarre und noch ein bisschen mehr den bewegungsfreudigen Nachwuchs (und vielleicht sogar auch deren Begleitung) von den Stühlen zu reißen.
»Der Daumen fängt an, er ist ein Zappelmann«, behauptete der mit einem rosa-farbenen Hemd gekleidete Mittfünfziger, kurz nachdem er die Bühne betreten hatte. Tatsächlich folgte die überwiegende Menge spontan seinem Vorschlag - die älteren Jahrgänge allerdings erst, nachdem Rosin »die Muttis in den hinteren Reihen« mit einer Extra-Aufforderung versehen hatte. »Natürlich dürfen auch die Muttis mit Bärten mitmachen«, korrigierte er sich spontan, nachdem er sich beim Blick ins Publikum auch zahlreichen Papas oder Opas gegenüber gesehen hatte.
»Wir sind hier immer in Bewegung«, prognostizierte der bewegungsfreudige Liedermacher, und ließ in seinem einstündigen Programm nur wenig Zeit für eine Verschnaufpause. Bereitwillig sangen seine Fans die offenbar wohlbekannten Lieder mit und wussten sich in vorgegebener Form zu bewegen. Bei »Ich hab Hände, mehr als zwei« wagte sich die siebenjährige Ann-Kathrin zu Rosin auf die Bühne - und unterstützte das Finger- und Bewegungsspiel des virtuosen Unterhalters als habe sie nie etwas anderes gemacht. »Ich kenne die CD doch - da weiß ich, was ich tun muss«, antwortete sie auf anschließende Nachfrage.
Oft genug war nur die erste Zeile eines Liedes nötig, um die singende und zappelnde Schar im Bürgerhaussaal den Rest der Partie abarbeiten zu lassen. »Ich habe das Gefühl, ihr kennt alle meine Lieder schon«, meinte der Bühnenstar zufrieden, und bekam dafür lautstarke Zustimmung aus dem Publikum.
»Mehr als wir erwartet hatten«
Gut gelaunter Gast des Nachmittags war übrigens auch Bürgermeister Detlef Brechtel. Er hatte bei der Feier zu seinem Dienstjubiläum auf Geschenke verzichtet und stattdessen um Spenden für das Sponsoring des Kinderkonzerts gebeten. Insgesamt waren 1467 Euro zusammengekommen. »Das ist mehr als wir erwartet hatten«, freute sich die Fördervereins-Vorsitzende Ivonne Tschiersch. Als Dankeschön ernannte sie zusammen mit ihrer Stellvertreterin Yvonne Heidenbluth den Rathauschef zum Ehrenmitglied des Fördervereins.
Und damit das Ergebnis der Wohltaten nicht vor der Haustür stehen bleiben sollte, hatte der Verein spontan entschieden, am Ausgang ein Spendenkörbchen für die SOS-Kinderdörfer auf Haiti aufzustellen. »In der nächsten Woche werden wir auch in der Kita um Spenden bitten, und hoffen auf eine ganz große Resonanz«, ließ Tschiersch wissen.