Von insgesamt 3627 Abstimmungsberechtigten haben sich vorige Woche 2298 Bürger der Gemeinde an der Bürgerbefragung zum Thema Windkraft beteiligt. Verkündet wurde das Ergebnis am Sonntagmittag nach der öffentlichen Auszählung im Rathaus. In der Befragung, deren Ergebnis für die Politik nicht bindend ist, eher den Charakter eines Meinungsbildes hat, konnten die Bürger angeben, ob sie Windräder in der Gemeinde befürworten oder ob sie gegen Windparks auf Gemeindegebiet sind. Abstimmungsberechtigt waren auch Jugendliche ab 16 Jahren. 500 Bürger stimmten mit Ja, 1667 lehnten Windkraft ab, 121 enthielten sich. Zehn der abgegebenen Wahlzettel waren ungültig.
Hintergrund der Befragung ist die Absicht einer Unternehmensgemeinschaft, auf Privatgebiet im Oppershofener Hinterfeld drei Windräder zu errichten. Während einer Bürgerversammlung hatten die Projektierer gesagt, dass sie den Windpark, dessen Baugenehmigung durch das Regierungspräsidium noch aussteht, auch gegen den Willen der Gemeinde errichten wollen. Für den Gemeindevorstand stellt sich daher die Frage, ob er mit den Projektierern kooperieren, oder das Vorhaben – so weit das möglich ist – »boykottieren« soll. Für den Fall der Kooperation haben die Projektierer eine Infrastrukturabgabe von bis zu 30 000 Euro versprochen. Schließt sich die Politik dem recht eindeutigen Votum der Bürger an, würde sie auf diese Einnahmen verzichten.