»Cockpit«-Inhaber Cenk Gönül hatte alle Hebel in Bewegung gesetzt, schließlich galt es, das 15-jährige Bestehen würdig zu feiern. Als Showgruppe waren die Fire Dancers aus Ober-Mörlen eingeladen, die für ihren Burlesque-Tanz viel Beifall erhielten. Ein weiterer Höhepunkt war das mehrminütige Brillant-Feuerwerk, das mit der Unteren Naturschutzbehörde und dem Naturschutzbund abgestimmt worden war. »Wegen des nahen Bingenheimer Rieds und der dort beheimateten Vögel hatten wir in den Vorjahren bei unseren Sommerfesten auf das Feuerwerk verzichtet«, erklärte Gönül.
Schnell füllte sich das Beachvolleyballfeld, auf dem Stehtische zum Verweilen einluden. Die besten Plätze der Party unter Palmen waren schnell vergeben, auch wenn sich das Publikum zunächst zurückhielt und Abstand zur Bühne wahrte. Kein Grund für die fünfköpfige Gruppe Kometen um Frontfrau und Sängerin Marisa Adams, sie nicht zum Mitsingen und Mitklatschen zu animieren. Die Band, die durchweg eigene Kompositionen spielte, gefiel besonders mit dem Song »Irgendwo in Berlin«. Unterstützt wurde die Sängerin von den Gitarristen und Bassisten Flo Neuber, Andreas Pikos, Sebastian Rupp und Drummer Georg Prasse, die sich für einen »wundervollen Abend inklusive Strand-Feeling« bedankten. Schnelle und langsame Stücke wechselten sich ab, und mancher Besucher fühlte sich an Juli erinnert, die ebenfalls aus der Gießener Gegend stammen.
Aus dem Hanauer Raum kommen Helium 6, die sich dort und in der östliche Wetterau bereits als Party- und Coverband einen Namen gemacht haben. Auch bei einem ihrer ersten Auftritte in der westlichen Wetterau standen sie für Hits der letzten 20 Jahre, die sie mit ihrer eigenen Note würzten. Deutsche und englischsprachige Titel bereicherten ihr Repertoire und ließen den Funken früh auf das Publikum überspringen. Das Quintett besteht aus Drummer Heiko, Bassist Martin, die Gitarristen Carsten und Sebastian sowie Frontmann Tofino, der mit seiner smarten, charismatischen Stimme Titel von Coldplay und Bon Jovi genauso gut sang wie Werke von den Toten Hosen oder Philipp Poisel.
Ein 16-köpfiges Team sorgte derweil am Flaschenbierstand, an den Bierzapfstellen, am Cocktail- und am Longdrinkstand für Bewirtung. Den rustikalen Grill für Würstchen und Steaks hatte Gönül, der auch Vorsitzender des SV Reichelheim ist, an die Fußballer abgegeben. Sie waren wie der Chef selbst in T-Shirts des SV Darmstadt 98 unterwegs, denn das Cockpit ist seit einigen Jahren auf dem Darmstädter Schlossgrabenfest mit einem Getränkestand vertreten. »Da hat sich der Kontakt zur Mannschaft vertieft, besonders nach dem Bundesligaaufstieg«, erzählte Gönül.
Um Ärger mit seinen Nachbarn musste er sich keine Sorgen machen, denn 95 Prozent der Anwohner feierten einfach mit. Viele fleißige Hände sorgten dafür, dass das »Cockpit«-Jubiläum zu einem großen Erfolg wurde. Die Gäste, die auch aus Schotten oder Bad Homburg kamen, lobten das Flair und das Ambiente des Beachclubs. Viele waren barfuß unterwegs oder hatten auf dem Heimweg Sand in den Schuhen.
Und »Cockpit«-Chef Cenk Gönül? Der räumte am Sonntagmorgen ein bisschen auf. Danach ging der Tausendsassa auf den Fußballplatz, um als Schiedsrichter ein Jugend-Turnier zu pfeifen.