Einige springen kräftig ab und machen dann einen weiten Satz, andere laufen mehr und landen dann in der Sandgrube. Weitsprungtraining ist angesagt für die Klassen 2a und 2b der Grundschule am Römerbad in Okarben. An diesem Tag spornen aber nicht nur die Sportlehrerinnen kräftig an, sondern auch Besucher, die zu Gast sind. Landrat Jan Weckler ist ebenso gekommen wie Bürgermeister Guido Rahn. Sie klatschen den springenden Zweitklässlern ebenso Beifall wie Tiefbauingenieur Michael Soborka und Rahns Assistentin Sabrina Kunisch. Dass an diesem sonnigen Morgen alle zusammengekommen sind, hat seinen Grund. Der Presse stellen die Vertreter von Stadt und Kreis ein gemeinsames Kooperationsprojekt vor. Denn Kreis und Stadt haben Geld in die Hand genommen, um den Mädchen und Jungen gute Bedingungen für ihren Sport unter freiem Himmel zu schaffen. Die Stadt hat nämlich einen Teil der Laufbahn an der alten, viele Jahre nur noch sporadisch genutzten Sportanlage wieder reaktiviert. Für 10 000 Euro wurde die alte Laufbahn abgefräst und danach mit einer wassergebundenen Decke aus Felsenkies versehen, wie Soborka erläutert. Und in der Sprunggrube sei der Sand ausgetauscht worden. All das ist für den Schulsport geschehen. Denn die Grundschule, nur fünf Fußminuten von der Sportanlage entfernt, legt Wert auf die sportliche Betätigung ihrer Schüler.
Dementsprechend ging die Initiative zur Reaktivierung von Laufbahn und Sprunggrube von Schulleiterin Iris Schwerak aus. Die trug den Wunsch beim Karbener Bürgermeister vor, der dafür vollstes Verständnis zeigte. »Schließlich spart das einige Busfahrten. Die Alternative wäre nämlich gewesen, die Grundschulkinder mit dem Bus zur Sportanlage Waldhohl zu fahren.« Und das sei gar nicht einzusehen, wenn die Mädchen und Jungen doch laufen könnten.
Weil nun alles neu ist, herrschte bei dem Vor-Ort-Termin denn auch eitel Freude, vor allem bei den Vertretern der Stadt. Denn der Wetteraukreis als Schulträger hat sich nicht nur an den Baukosten beteiligt, sondern bezahlt auch einen Anteil für die laufenden Unterhaltungskosten. Um die Unterhaltung der Sportstätte kümmert sich die Stadt.
Die Erneuerung der Anlage ist Teil eines Konzeptes zur Reaktivierung des alten Fußballplatzes, der lange Zeit eine Art Dornröschenschlaf gefristet hat. Der vordere Teil, 3500 Quadratmeter, ist an den Petanque-Club verpachtet worden. Dessen Mitglieder haben die Ärmel hochgekrempelt und zunächst das Vereinsheim saniert. Außerdem haben sie Boule-Bahnen errichtet, auf denen sie ihrem Sport nachgehen können. Der Verein, der ursprünglich aus Petterweil stammt, hat sich auch schon an der Okärber Kerb beteiligt.
Der größere Teil des großen Geländes soll der Allgemeinheit zur Verfügung stehen. Auf der von der Straße aus gesehen rechten Seite des Feldes soll ein Fitnessgeräte-Parcours entstehen, wie man ihn zum Beispiel vom Park in Groß-Karben her kennt. Hinzu kommt eine sogenannte Fan-Box, deren Bodenfläche zum einen Teil aus Asphalt und zum anderen Teil aus Tartanbelag bestehen wird. Hier können innerhalb einer Umrandung Fußball, Handball, Basketball und Rollhockey gespielt werden, im Winter vielleicht sogar Eishockey. Eine »Finnenbahn« mit Rindenmulch-Oberfläche soll als Laufrunde um das Areal führen. Jogger können sie zum Cross-Training nutzen. Im Frühjahr soll es weitergehen. Bis dahin werden auf der neuen Bahn und in der Sprunggrube noch viele Sportstunden stattfinden.