Achtung bei Hitze: Dieser Fehler beim Gießen ruiniert Ihren Garten

Es gibt zahlreiche offizielle und inoffizielle Regeln, was die Gartenarbeit angeht. Doch gerade beim Gießen der Pflanzen im Sommer gehen die Meinungen auseinander.
Wochen und Monate verbringen Hobbygärtner damit, das Gemüse und die Pflanzen in ihrem Garten heranzuzüchten. Da soll doch ein kleiner Fehler beim Gießen - mit großen Auswirkungen - der ganzen mühsamen Arbeit keinen Strich durch die Rechnung machen.
Wann sollte im Sommer der Garten gegossen werden?
Im Sommer gelten im Garten oft besondere Regeln. Schließlich bringen die sonnigen Monate meist hohe Temperaturen mit sich, die den Pflanzen arg zusetzen können. Dann ist es für Hobbygärtner wichtig, den richtigen Zeitpunkt zum Gießen zu finden.
Wie Jürgen Hermannsdörfer vom Bundesverband Einzelhandelsjäger der Deutschen Presse-Agentur erklärte, sei das mitten in der Nacht - und zwar die Stunde von drei Uhr bis vier Uhr morgens. Da selbst die eifrigsten Gartenfreunde zu dieser frühen Stunde vermutlich keine Lust haben, die Beete zu befeuchten, lässt sich das mithilfe einer Bewässerungsanlage mit Zeitschaltuhr erledigen.
In der Früh, mittags oder abends? Das ist der richtige Zeitpunkt zum Gießen
Wem wiederum keine Bewässerungsanlage zur Verfügung steht, der muss wohl oder übel selbst Hand anlegen. Stellt sich nur die Frage, welche Tageszeit sich am besten dafür eignet, wenn man - verständlicherweise -mitten in der Nacht nicht aufstehen will.
Viele widmen sich stattdessen zur Mittagszeit dieser Aufgabe - vermutlich in der Annahme, dass bei der größten Hitze die Pflanzen das Wasser am nötigsten haben. Doch dem ist nicht so. In der Tat wäre es ein großer Fehler, gerade in der Mittagssonne das empfindliche Grün zu bewässern. Denn ein Großteil des Wassers verdampft, bevor die Pflanzen die Chance haben, sich damit vollzusaugen. Wassertropfen, die direkt auf den Blättern landen, wirken zudem wie Linsen, durch die sich die Sonnenstrahlen bündeln - und die Pflanzen verbrennen geradezu.
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Wie Stefan Rust, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Botanischen Gartens in Hamburg, dem Abendblatt berichtet, sei auch der Temperaturunterschied zwischen dem warmen Wurzelwerk sowie Grundwasser im Sommer und dem kalten Wasser aus dem Schlauch so hoch, dass die Pflanzen einen Schock erleiden können.
Selbst abends sei laut Hermannsdörfer der Boden noch zu warm zum Gießen, sodass ein Großteil des Wasser verdunsten würde. Deshalb sollten die Pflanzen generell eher am Morgen bewässert werden. Zu dieser Tageszeit hat sich die Erde noch nicht so stark aufgeheizt, sodass das satte Grün genug Feuchtigkeit aufnehmen kann ohne Schaden zu nehmen.
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Garten gießen: Wie oft soll ich mich um die Pflanzen kümmern?
Ein weiterer Irrtum, dem Hobbygärtner unterliegen, betrifft die Häufigkeit, mit der gegossen werden sollte. Die meisten sorgen mindestens einmal am Tag dafür, dass die Pflanzen Wasser abbekommen. Aber auch hier widerspricht ein Experte laut der Deutschen Presse-Agentur.
Harald Nonn, Vorstand der Deutschen Rasengesellschaft Bonn erklärt, dass man sich damit nur "Dauersäufer" erzieht. Die Pflanze wächst nämlich dorthin, wo sie viel Wasser bekommt. Wird sie häufig gegossen, ziehen Hobbygärtner die Wurzeln der Pflanzen nach oben, sodass sie häufiger Feuchtigkeit brauchen. Wer allerdings in größeren Abständen gießt, erhält Pflanzen, die in die Tiefe wachsen - und somit seltener gegossen werden müssen.
Deshalb lautet sein Ratschlag, die Pflanzen erst zu gießen, wenn sie die Blätter hängen lassen. Das kann drei Tage bis zu eine Woche lang dauern. Nur völlig durchtrocknen sollte der Boden nicht, weil er sonst abdichtet. (fk)*Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
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