Tagelanger Ausnahmezustand nach dem Tod der Queen: Das müssen England-Touristen jetzt wissen
Tausende Menschen sind in London, um Queen Elizabeth II. die letzte Ehre zu erweisen. Wie wirkt sich die Staatstrauer für Touristen aus?
Mit dem Tod von Queen Elizabeth II. geht in England eine Ära zu Ende: 70 Jahre lang saß die Regentin auf dem Thron – und in dieser Zeit erlebte die Monarchie einige Höhen und Tiefen. Ihr Nachfolger ist ihr Sohn Charles, der nun König Charles III. ist. Doch vor der Krönung ist in Großbritannien erst einmal Staatstrauer angesagt. Wie wirkt sich das auf Touristen aus, die gerade in London oder Großbritannien unterwegs sind oder eine Reise geplant haben?
Nach dem Tod der Queen: Diese London-Attraktionen bleiben vorerst geschlossen
Der Tod von Queen Elizabeth II. hat womöglich auch Auswirkungen auf die Pläne von Reisenden nach London und Großbritannien in nächster Zeit. So hat die königliche Familie mitgeteilt, dass die royalen Residenzen vorerst geschlossen bleiben – sie sollen erst nach der Beerdigung der Queen wieder öffnen. Das Datum der Beerdigung wurde noch nicht bekannt gegeben. Geschlossen bleiben unter anderem am Buckingham Palace die Kunstgalerie „The Queen‘s Gallery“ sowie die Ausstellung „Royal Mews“, in der Besucherinnen und Besucher Staatsfahrzeuge wie die bei Krönungen eingesetzte goldene Kutsche oder den Rolls-Royce sehen können, der Herzogin Kate zur Hochzeit mit Prinz William fuhr.
Auch die „Queen’s Gallery“ in Edinburgh sowie die Privatresidenzen der Queen, Balmoral Castle in Schottland und Sandringham House im Osten Englands, bleiben vorerst geschlossen. Ebenso Hillsborough Castle, die Residenz der königlichen Familie in Nordirland. Zudem informiert der NZ Herald, dass der Tower of London und das Edinburgh Castle in Schottland für Besucher fürs Erste nicht mehr zugänglich sein werden.

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Nach dem Tod der Queen: Ist der Flugbetrieb eingeschränkt?
Verschiedene Airlines haben ihr Beileid über den Tod der Queen ausgedrückt, doch von Flugstreichungen oder Einschränkungen im Betrieb ist nicht die Rede. British Airways ließ verlauten: „Wir von British Airways sind zutiefst betrübt über den Verlust Ihrer Majestät, der Königin.“ Die Gedanken seien „bei der gesamten britischen Königsfamilie und der Nation“. Virgin Atlantic teilt mit: „Ihre Majestät, Königin Elisabeth II., war eine außergewöhnliche Persönlichkeit, die während ihrer Regentschaft wie keine andere die Flagge des Vereinigten Königreichs in der ganzen Welt hochhielt. Ruhe in Frieden, Eure Majestät.“ Und auch die Billigairline Easyjet teilte ihre Betroffenheit mit: „Wir schließen uns all jenen an, die ihr und ihrem lebenslangen Dienst für das Vereinigte Königreich und darüber hinaus Tribut zollen.“
Beerdigung der Queen: Haben Läden geöffnet?
Der Tag des Begräbnisses, der 19. September, wird ein offizieller Staatstrauertag sein. Da er auf einen Wochentag fällt, liegt es in der Hand der Arbeitgeber, ob sie ihre Angestellten freistellen. Laut The Guardian wird erwartet, dass die meisten Geschäfte geöffnet bleiben, allerdings ist es wahrscheinlich, dass Läden, die sich in der Nähe der Prozessionsroute befinden, ihre Tore geschlossen halten. Außerdem wird in Filialen großer Einzelhändler die Werbung leiser geschaltet und es soll nur angemessene Musik gespielt werden.
Man erwartet eine noch nie dagewesene Belastung des Londoner Verkehrsnetzes. Auch Unterkünfte könnten aus allen Nähten platzen. Es ist aber davon auszugehen, dass die Beerdigung von Queen Elizabeth II. live im TV ausgestrahlt wird. In Deutschland können Sie über ZDF den Livestream zu den Trauerfeierlichkeiten für Queen Elizabeth II. verfolgen:
Wann findet die Prozession und Beerdigung von Queen Elizabeth II. statt?
Zahlreiche Politiker, gekrönte Häupter und Prominente haben nach dem Tod der Queen ihr Beileid bekundet. Was jetzt nach dem Tod der Queen passiert und wie das Begräbnis abläuft, wurde bereits im Voraus mit der „Operation London Bridge“ genauestens geplant. Der offizielle Termin des Staatsbegräbnisses soll der 19. September sein. Am fünften Tag nach ihrem Tod wird der Sarg aufgebahrt und in einer Prozession durch London zum Westminster Palast überführt, wo anschließend ein Gottesdienst stattfinden soll. Menschen werden hier die Gelegenheit bekommen, die Prozession vor Ort zu verfolgen, außerdem soll sie laut BBC live auf großen Leinwänden in den Königlichen Parks übertragen werden. Dazu gehören zum Beispiel Hyde Park oder Regent‘s Park.

Möglichkeit zum Abschied: Queen Elizabeth II. wird im Westminster Palast aufgebahrt
Vor der Beerdigung wurde der Sarg von Queen Elizabeth II. laut BBC vier Tage lang in der Westminster Hall, dem ältesten Teil des Westminster Palastes, auf einer erhöhten Plattform aufgebahrt und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Trauernde hatten also die Gelegenheit, daran vorbeizugehen und sich zu verabschieden. Das letzte Mitglied der königlichen Familie, das in der Halle aufgebahrt wurde, war die Königinmutter, auch als Queen Mum bekannt, im Jahr 2002. Damals standen mehr als 200.000 Menschen Schlange, um den Sarg zu sehen, wie BBC berichtet.
Wie läuft die Beerdigung der Queen ab?
Am Tag des Begräbnisses wird der Sarg in die benachbarte Westminster Abbey gebracht. Dort soll es einen Trauergottesdienst geben, zu dem Staatsoberhäupter aus der ganzen Welt erwartet werden, um gemeinsam mit der Royal Family der verstorbenen Queen zu gedenken. In London und Windsor wird es Prozessionen geben und um 12 Uhr werden in ganz Großbritannien zwei Schweigeminuten abgehalten. Anschließend wird die Queen in der St. George’s Chapel am Windsor Castle beigesetzt. (mit Material der dpa)