Camping-Urlaub 2020: Campingplätze jetzt schon gut für den Sommer gebucht
Camping-Urlauber reisen autark und kontaktarm. Campingplätze öffnen bald wieder. Die Buchungen nehmen bereits stark zu. Alle Infos im Überblick.
- Die Campingplattform Camping.info forderte die schnelle Öffnung deutscher Campingplätze*.
- Ferienwohnungen und Camping-Urlaub* sollen nun bald wieder in allen Bundesländern möglich sein, spätestens im Juni 2020.
- Seitdem sind die Buchungen von Campingplätzen in kurzer Zeit stark in die Höhe gegangen - was Sie während dem Campingurlaub nun beachten sollten.
Update vom 04. Juni 2020: Campingplätze gut besucht an Pfingsten - Prognose für den Sommer
Schon vor dem Pfingstwochenende berichtete Gert Petzold, Landesvorsitzender des Verband für Camping- und Wohnmobiltourismus, laut NDR, dass der Norden "im Großen und Ganzen ausgebucht" sei. Einige Campingplatz-Betreiber hätten demnach tausende Mails mit Anfragen bekommen. "Es ist so heftig wie selten", meinte Petzold, "wir haben eine extrem gute Buchungslage."
Und das bewies sich am Pfingstwochenende: Laut Berichten der Deutschen Presse-Agentur war in Travemünde in der Lübecker Bucht am Montagmittag kein Strandkorb mehr frei, in Scharbeutz und Haffkrug bat die Bürgermeisterin Bettina Schäfer sogar in einem Facebook-Post: "Bitte reisen Sie nicht mehr an. Wir werden die Orte sperren und nur noch den Verkehr ableiten." Auch die Ostseebäder in Lübeck waren laut Polizeistelle voll.
Gert Petzold geht davon aus, dass dieser Positivtrend sich halten wird: Die Buchungslage der Campingplätze sei auch im Sommer ausgesprochen gut, sowohl an den Küsten als auch im Binnenland. Auch Sylt oder Fehmarn seien bei Urlaubern in den kommenden Monaten sehr beliebt. Wer im Juli oder August noch einen Platz kriegen will, muss sich demnach beeilen, so der Verbandschef.
Update vom 20. Mai 2020: Campingurlaub in Deutschland: Diese Dinge gilt es in Corona-Zeiten zu beachten
Positive Neuigkeiten für Camper und Wohnmobilreisende: Dank sinkender Infektionszahlen und erfolgreicher Umsetzung der Ausgangsbeschränkungen im April und Mai, sind spätestens ab Juni touristische Reisen in ganz Deutschland wieder möglich. Auch Campingplätze öffnen ihre Tore für Urlauber – allerdings unter Einhaltung von Abstandsregeln und Hygienevorschriften. Birgit Dreyer, Reiseexpertin der ERGO Reiseversicherung (ERV), informiert, was Reisende bei einem Campingurlaub in Deutschland diesen Sommer beachten müssen. Denn: Jedes Bundesland erlässt eigene Vorschriften und Lockerungsfristen, allgemeingültige Vorgaben für ganz Deutschland gibt es nicht.
Campingurlaub: Reservierung statt Spontananreise
Wer diesen Sommer einen Camping-Urlaub plant, sollte unbedingt vorab einen Platz für sein Wohnmobil reservieren. Denn die meisten Plätze müssen sich an Auslastungs-Regularien halten. Das bedeutet, dass die Betreiber ihre Campinganlagen nur bis zu 50 oder höchstens 70 Prozent der maximalen Kapazität belegen dürfen. Aufgrund der nach wie vor geltenden Reisebeschränkungen in viele beliebte Urlaubsländer, werden zudem viele Deutsche im eigenen Land bleiben und sich für einen Urlaub in Bayern, an der Nord- oder Ostsee entscheiden. Die Nachfrage steigt also bei geringerer Kapazität. Eine spontane Reise ohne vorherige Reservierung eines Platzes wird in diesem Jahr kaum möglich sein.
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Informationen einholen zur Lage vor Ort auf dem Campingplatz
„Reisende, die sich für einen Campingurlaub entscheiden, sollten sich vorab beim Betreiber des Platzes Informationen über coronabedingte Regularien einholen“, informiert Birgit Dreyer. „In vielen Bundesländern müssen beispielsweise die Waschhäuser am Campingplatz vorerst noch geschlossen bleiben. Daher werden je nach Bundesland erst nur Wohnmobil- oder Caravanreisende mit eigener Sanitäranlage an Bord empfangen.“ Auch über Öffnungszeiten platzeigener Restaurants, Supermärkte und Bäcker sollten sich Urlauber vorab informieren. "Reisende sollten außerdem ausreichend Mund-Nasen-Bedeckungen mit sich führen", so Brigit Dreyer. "Die Maskenpflicht gilt in ganz Deutschland und ist auch am Urlaubsort einzuhalten."

Eingeschränkte Sport- und Freizeitaktivitäten auf Campingplätzen
Aufgrund der geltenden Abstandsregelungen sind Sport- und Freizeitaktivitäten am Urlaubsort aktuell nur eingeschränkt möglich. Während kontaktloser Sport im Freien bereits wieder erlaubt ist und eine Öffnung der Tennisanlagen oder Outdoor-Yogakurse auf Campingplätzen ermöglicht, gelten für Gemeinschaftsräume wie Schwimmbäder und Wellnessbereiche noch strenge Vorgaben. Wer einen Strandurlaub plant, muss auch hier mit Einschränkungen rechnen. "Derzeit erarbeiten die Regionen Hygienekonzepte für Strandbesucher, so dass ein Badeurlaub im Sommer möglich ist", informiert Birgit Dreyer. "Kontaktarmer Sport wie surfen, kiten oder angeln ist aber bereits jetzt wieder gestattet." Reisende, die es in die Berge zieht, sollten sich vorab über die Öffnung von Gastbetrieben und Almen am Berg informieren und gegebenenfalls ausreichend Proviant auf Bergtouren mitnehmen.
Der passende Reiseschutz für den Campingurlaub
Auch bei einem Campingurlaub in Deutschland empfiehlt sich der Abschluss eines Reiseschutzes. Im Rahmen der ERV Camping-Versicherung beispielsweise sind Gegenstände des persönlichen Bedarfs sowie bewegliches Inventar im Zelt, Wohnmobil, Wohnwagen und Mobile Home gegen Diebstahl und Elementar-Schäden versichert. Sollte ein Krankenrücktransport nach Hause notwendig werden, ist auch der mit abgesichert. Die Kosten dafür werden von den gesetzlichen Krankenkassen nämlich in keinem Fall übernommen. Im Rahmen der Stornokosten-Versicherung sind auch Hunde, die mit auf die Reise kommen sollen, abgedeckt. Erkrankt der Vierbeiner vor Reisebeginn und der Urlaub kann nicht angetreten werden, erstattet die Camping-Versicherung die Stornokosten.
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Meldung vom 11. Mai 2020: Wichtig, dass Campinggeschäft an Pfingsten nicht verloren geht
Die Beschränkungen wegen der Corona-Pandemie haben das Geschäft von Hotels, Pensionen und anderen Unterkünften ab Mitte März praktisch zum Erliegen gebracht. Die Übernachtungszahlen bei Urlaub in Deutschland* brachen im Gesamtmonat im Vergleich zum Vorjahresmonat um 53 Prozent auf 15,6 Millionen ein, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Es war den Angaben zufolge der mit Abstand stärkste Rückgang seit Beginn der Zeitreihe 1992. Seit Mitte des Monats galt wegen der Pandemie ein Übernachtungsverbot für privatreisende Gäste.
Der Tourismus zählt zu den am stärksten von den Beschränkungen betroffenen Branchen. Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga rechnet trotz inzwischen beschlossener Lockerungen mit weiteren Umsatzverlusten. Der Caravaning Industrie Verband (CIVD) drängte auf einen schnellen Neustart in allen Bundesländern. Der Start der Camping-Saison an Ostern sei bereits dem Corona-Virus zum Opfer gefallen. Umso wichtiger sei es, dass nicht auch noch das wichtige Pfingstgeschäft verloren gehe.
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Meldung vom 8. Mai 2020: Schleswig-Holstein hebt Einreiseverbot für Touristen zum 18. Mai auf
Nach rund zweimonatiger Pause macht Schleswig-Holstein am 18. Mai 2020 einen Tourismus-Neustart. Das Einreiseverbot im Zuge der Corona-Krise fällt, Hotels und Ferienwohnungen stehen Urlaubern an Nord- und Ostsee dann wieder offen.
Hotels und Pensionen können am 18. Mai mit voller Kapazität wieder öffnen. Allerdings müssen Gemeinschaftsräume sowie Schwimmbäder und Saunabereiche geschlossen bleiben. Auch die Freibäder bleiben vorerst zu. Camping- und Wohnmobilstellplätze dürfen aber wieder genutzt werden - soweit sich die Gäste völlig autark versorgen können. Toiletten werden geöffnet, Duschen und Gemeinschaftsräume nicht.
Urlaubstipp in Schleswig-Holstein: Wer Eisvögel, Seeadler und Kraniche sehen möchte, ist im Naturpark Lauenburgische Seen richtig. Der älteste Naturpark Schleswig-Holsteins liegt südlich von Lübeck und östlich von Hamburg und bietet eine eiszeitliche Hügellandschaft aus Seen, Wäldern, Wiesen und Feldern - ein Sehnsuchtsort für Naturfreunde.
ADAC stuft Camping als "kontaktarme Urlaubsform" ein
"Wer mit dem Camper oder dem Wohnwagen unterwegs ist, muss sich an keinem Büffet mit anderen Urlaubern drängeln, sorgt für keinen Engpass im Hotelflur und bringt sein eigenes Gästezimmer quasi mit", schreibt der ADAC auf seiner Website.
Dort wird auch der Geschäftsführer des Bundesverbands der Campingwirtschaft in Deutschland (BVCD), Christian Günther, zitiert: "Klar ist, dass man den Campingbetrieb nicht von null auf hundert hochfahren kann." Der Betrieb solle schrittweise wieder aufgenommen werden.
Campingplätze in Bayern dürfen wieder öffnen
In der Pressekonferenz am 5. Mai 2020 teilte Markus Söder mit: "Wir werden zu Pfingsten, am 30., Hotel und Tourismus zulassen." Die passiere jedoch ohne Sauna und Schwimmbäder und nur unter strengen Hygieneauflagen. Ferienwohnungen und Campingplätze dürfen dann auch endlich wieder öffnen.
Urlaubstipp in Bayern: Auf dem Rad reist es sich herrlich auf dem Iller-Radweg entlang des gleichnamigen Flusses. Die Route führt über 146 Kilometer vom bayerischen Oberstdorf im Allgäu bis nach Ulm, wo die Iller in die Donau mündet - die Stadt mit dem berühmten Ulmer Münster liegt schon in Baden-Württemberg.
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Camping in Baden-Württemberg ab Pfingsten wieder erlaubt
Ab Pfingsten dürfen Campingplätze und Wohnmobilstellplätze zu touristischen Zwecken in Baden-Württemberg wieder geöffnet werden.
Urlaubstipp in Baden-Württemberg: Erkundungen zu Wasser können Ausflügler im Naturschutzgebiet Taubergießen unternehmen. Im traditionellen Stocherkahn geht es durch die verwunschene Auenlandschaft am südlichen Oberrhein. Wer sich mit Vögeln auskennt, kann hier vielfältigsten Stimmen lauschen. Und vielleicht lässt sich sogar ein seltener Sumpfbiber erspähen.
Camping in Berlin: Derzeit noch untersagt
Gedulden müssen sich hinsichtlich touristischen Übernachtungen und Urlaub auf dem Campingplatz noch die Berliner. Auf dem Campingplatz ist das Übernachten für Touristen hier nicht erlaubt, ebenso Dauercamping.
Camping in Bremen: Dauercamping erlaubt
In Bremen ist Dauercamping erlaubt, sofern die Hygienemaßnahmen eingehalten werden. Auch Übernachtungen sind hierbei gestattet. Sanitäre Anlagen bleiben jedoch erstmal bis auf Weiteres geschlossen.
Camping in Hessen: Urlauber müssen sich gedulden
In Hessen sind Aufenthalte auf dem Campingplatz mit Übernachtung zu touristischen Zwecken untersagt.
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Camping-Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern: Wer darf ab wann?
Bei den rund 200 Campingplätzen in Mecklenburg-Vorpommern gibt es laut Verbandssprecher Gerd Scharmberg keine 60-Prozent-Quote. Dafür müssten genügend große Abstände zwischen den Wohnwagen, Mobilen oder Zelten eingehalten werden. Die sanitären Anlagen seien so auszurüsten, dass alle hygienischen Erfordernisse zur Bekämpfung des Coronavirus erfüllt werden.
Urlaubstipp in Mecklenburg-Vorpommern: Die Mecklenburgische Seenplatte kennt jeder - aber warum nicht mal ein Küstenmoor kennenlernen? Das geht östlich von Graal-Müritz im Großen Ribnitzer Moor. Ein neun Kilometer langer Exkursionspfad mit Infotafeln führt durch die Landschaft. Soll es doch die Seenplatte sein, empfiehlt der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommerns die Ivenacker Eichen. Sie sind um die 1000 Jahre alt und zählen zu den ältesten Bäumen in Deutschland.
Camping-Urlaub in Niedersachsen: Dauercamper dürfen an 7. Mai 2020 wieder zurück
In Niedersachsen dürfen Dauercamper ab dem 7. Mai 2020 wieder auf ihren angestammten Platz. Andere Camping- und Wohnmobilstellplätze können vom 11. Mai an unter Auflagen wieder öffnen. Die jüngsten Entscheidungen der Landesregierungen im Norden geben auch den Unternehmern die Hoffnung, dass von der Saison 2020 noch ein bisschen zu retten ist. So freut sich beispielsweise der Vorstand des Tourismusverbands Niedersachsen, Sven Ambrosy: "Am Ende des Tages ist es auch gar nicht so entscheidend, ob etwas am 11. Mai, am 25. oder einem anderen Tag passiert." Das Entscheidende sei die Perspektive. "Wir haben es uns verdient, dass wir unsere Tourismuswirtschaft nun langsam wieder hochfahren", sagte sein Kollege in Mecklenburg-Vorpommern, Wolfgang Waldmüller.

Urlaubstipp in Niedersachsen: Aktivurlaub in der Natur ist nicht nur im Harz oder Erzgebirge angesagt, sondern zum Beispiel auch im Weserbergland. Dort wartet der Naturpark Solling-Vogler auf Wanderer und Erholungsbedürftige. Gäste können einen 40 Meter hohen "Klimaturm" im Wald erklimmen, während eine Erdhöhle den Blick auf Baumwurzeln freigibt.
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Camping in Sachsen: Dauercamping erlaubt
Dauercamping ist in Sachsen bereits seit dem 4. Mai 2020 wieder erlaubt.
Urlaubstipp in Sachsen: Auch auf dem Wasser kann man abseits der Massen seine Ruhe haben - und dabei noch sportlich sein. Zum Beispiel beim Segeln, Surfen, Wakeboarden oder Stand-up-Paddling im Leipziger Neuseenland. Alte Tagebaulöcher aus der Braunkohle-Ära liefen hier langsam voll und haben somit eine neue Bestimmung gefunden. Ist zwar nicht in dem Sinne wild und ursprünglich, fühlt sich aber oft so an.
Camping in Thüringen: Übernachtungen erlaubt
In Thüringen dürfen Dauercamper auf dem Campingplatz wieder nächtigen.
Urlaubstipp in Thüringen: Wer gerne am Wasser ist, der dürfte auch den Naturpark Thüringer Schiefergebirge - Obere Saale mögen. Entlang der Saale, an Stauseen und auf Höhenzügen lässt sich hier die Natur genießen. Der Hohenwarte-Stausee mit seiner 412 Meter breiten Mauer ist der viertgrößte Deutschlands. In den Wäldern leben zum Beispiel Tiere wie Feuersalamander, Rauhfußkauz und Schwarzstorch.
Update vom 6. Mai 2020: Buchungsansturm auf Campingplätze in Deutschland
Der Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutschland (BVCD) registriert angesichts erster Lockerungen der Maßnahmen in Corona-Zeiten* einen Buchungsansturm auf Campingplätze. "Kaum kündigt ein Bundesland konkrete Öffnungspläne an, steigen die Buchungen rasant", sagte BVCD-Geschäftsführer Christian Günther den Zeitungen der Funke-Mediengruppe vom Mittwoch. Derzeit betreffe das vor allem Campingplätze in Niedersachsen, die ab dem 11. Mai wieder öffnen dürfen.
Der Ansturm stelle eine Kehrtwende dar, weil in den vergangenen Wochen zunächst 75 Prozent aller gebuchten Campingreisen storniert worden seien, sagte Günther. In allen Segmenten des Tourismus werde es allerdings Preiserhöhungen geben. "So könnten Nebensaisonpreise schon auf das Niveau der Hochsaison steigen", sagte Günther.

Das sei Folge der Auflagen zu Abstandsregeln und geringerer Belegung der Campingplätze. Dadurch könne nur die Hälfte der Stellplätze vergeben werden. 2019 war mit mehr als 35,75 Millionen Übernachtungen auf Campingplätzen ein neuer Rekord verzeichnet worden. Rund 87 Prozent der Übernachtungen entfielen auf Bundesbürger.
Campingurlaub als sichere Art des Reisens in Corona-Zeiten
Maximilian Möhrle ist Geschäftsführer von camping.info. Er sieht im Camping viele Vorteile im Vergleich zu anderen Urlaubsarten:
- Im Campingurlaub kann das Social Distancing wie bei keiner anderen Urlaubsform gewährleistet werden.
- Urlauber, die mit dem Wohnmobil oder dem Wohnwagen unterwegs sind, können kontaktarm und damit gefahrlos reisen.
- Camper schlafen und wohnen in ihren eigenen vier Wänden und zudem verfügen die meisten Freizeitfahrzeuge auch über eine entsprechende sanitäre Ausstattung.
- Auch für Abstand ist auf den Camping- und Wohnmobilstellplätzen ausreichend gesorgt.
Bundesverband für Campingwirtschaft hat Vorschläge zur Öffnung von Campingplätzen ausgearbeitet
Die Petition unterstützt die vom Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutschland (BVCD) kürzlich veröffentlichten Forderungen nach einer schrittweisen Öffnung von Campingplätzen. Prof. Dr. Christian Schmidt vom Institut für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene (IMIKRO) der Universitätsmedizin Rostock stuft die vorgeschlagenen Phasen der Wiedereröffnung als angemessen ein.
Der Öffnungsplan sieht diese Schritte vor:
- Ab sofort: Bundesweite Öffnung der Campingplätze für Dauercamper (in einigen Bundesländern ist es bereits erlaubt)
- Ab Mitte Mai: Öffnung der Camping- & Wohnmobilstellplätze für Urlauber mit autarken Ver- und Entsorgungssystemen und eigenem Sanitärbereich
- Ab Juni: Öffnung der Camping- & Wohnmobilstellplätze für alle Urlauber, auch für Gäste mit Zelten
"Unsere Forderungen gelten natürlich nur bei einer weiterhin fortschreitenden Eindämmung des Virus. Oberste Priorität hat zu jeder Zeit die Gesundheit von Gästen und Mitarbeitern der Camping- und Wohnmobilstellplätze", betont Möhrle. Allerdings seien die Infektionsgefahren während des Campingurlaubs bei Beachtung der Regeln eher gering.

Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Betriebe können ihre Arbeit ohne direkten Kontakt umsetzen und sich dadurch effektiv vor Infektionen schützen. Unterstützend komme hinzu, dass sich die Zahlen zur Ausbreitung von Covid-19 in Deutschland zunehmend positiv entwickeln.
Campingbranche: Einbruch nach sechs erfolgreichen Jahren
In Deutschland gibt es rund 3.000 Campingplätze und fast 4.000 Wohnmobilstellplätze. Möhrle möchte mit der Petition auf die aktuell kritische Situation der Campingbranche aufmerksam machen und den Betreibern Hilfe und Anleitungen für eine baldige Öffnung geben.
Der Campingtourismus ist in Deutschland ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Im letzten Jahr verzeichnete man mit fast 36 Millionen Übernachtungen einen neuen Rekordstand. Aktuell sind in Deutschland 1.287.951 Freizeitfahrzeuge (589.355 Reisemobile und 698.596 Wohnwagen) zugelassen.
Bei einer schnellen Reaktion der verantwortlichen Personen könnte die Campingbranche noch mit einem blauen Auge davonkommen. Denn: "Die Gäste aus dem Ausland spielen keine so große Rolle, da die deutschen Campingplätze mit einem Inländeranteil von 87 Prozent, vor allem bei den einheimischen Gästen, außerordentlich beliebt sind", weiß Möhrle und ergänzt: "Für Camper ist der Sommerurlaub das Jahreshighlight und gerade nach der langen Zeit der sozialen Isolation für das persönliche Wohlbefinden und die Lebensqualität sehr wichtig."
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sca / dpa
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