Ehrliche Stellenanzeige amüsiert - doch der Hintergrund ist traurig
Eine Kita sucht neue Erzieher und schaltet eine erschreckend offene Stellenanzeige. Das Netz amüsiert sich köstlich - dabei ist der Grund gar nicht zum Lachen.
Kita-Erzieher müssen in ihrem Job einiges aushalten: Sie arbeiten ständig bei hoher Lautstärke, die Kinder machen oft, was sie wollen und dann werden sie auch noch von Eltern für ihre Arbeit kritisiert. Hinzu kommt: Erzieher werden in Deutschland immer noch mies bezahlt. Dabei tragen sie eine enorm hohe Verantwortung.
Eine harte Stellenanzeige:
Video: Glomex
Ehrliche Stellenanzeige von Kita geht viral
Die Arbeitsbedingungen für Erzieher sind also alles andere als rosig. Vor diesem traurigen Hintergrund greift eine Kita zu einer ungewöhnlichen Maßnahme: In einer erschreckend ehrlichen Stellenanzeige schildert sie, welche Arbeitsbedingungen Erzieher dort erwarten - jedoch auf sehr amüsante Weise. Frei nach dem Motto "Sie wollen sich das wirklich antun? Dann bewerben Sie sich noch heute!"
In der Stellenanzeige heißt es:
"Ihr Profil:
- Sie arbeiten gerne bei 300 Dezibel, also der Lärmkulisse eines Düsenjets.
- Sie beherrschen das Wort 'Nein!' in 24 Sprachen.
- Ihre Knochen verkraften permanentes Krabbeln, Hocken auf Zwergenstühlen und Stemmen von pummeligen Fünfjährigen."
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Auch die Aufgabenbeschreibung liest sich nicht weniger lustig. So müsse man als Erzieher in der dortigen Einrichtung stets "cool bleiben", auch wenn sich ein Kind die Bastelschere "in die Wange rammt". Außerdem gehört es offensichtlich zum Job, als gewiefter Marketing-Stratege aufzutreten. Schließlich müsse man Eltern "selbst simple Tätigkeiten wie Im-Kreis-Sitzen" als Frühförderung verkaufen. Und wenn "Neu-Eltern" wieder einmal auf der Matte stehen, um ihnen den Job zu erklären, gilt es auch hier, ruhig Blut zu bewahren.
Alte Stellenanzeige von Kita - neu aufgelegt
Die Stellenanzeige geistert bereits seit 2015 durchs Netz und ist jetzt durch einen Facebook-Post wieder zum Leben erweckt worden. Welche Kita hinter der Anzeige steckt und ob sie damit motivierte Mitarbeiter gefunden hat, ist unklar. Doch sie regt mit dieser Aktion auf jeden Fall zum Nachdenken an.
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Von Andrea Stettner