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Burnout: Sieben Anzeichen, dass Sie im Job kurz vor dem Zusammenbruch stehen

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Von: Andrea Stettner

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Gewisse Symptome verraten, dass Sie im Job Ihre Belastungsgrenze erreicht haben und kurz vor einem Burnout stehen.
Gewisse Symptome verraten, dass Sie im Job Ihre Belastungsgrenze erreicht haben und kurz vor einem Burnout stehen. © Antti Aimo-Koivisto

Ein Burnout beginnt meist schleichend und wird deshalb häufig zu spät bemerkt. Wer die entsprechenden Symptome kennt, kann einen Zusammenbruch aber möglicherweise noch verhindern.

Im Job stehen viele von uns ständig unter Strom. Ein Projekt, das schnell fertig werden muss, ein Meeting nach dem anderen – und der Druck, ständig erreichbar zu sein. Selbst Homeoffice* entspannt die Situation oft nur geringfügig – wenn überhaupt. Denn gerade zuhause, ohne direkten Kontakt zu Chefs, Kollegen und Kunden, muss umso besser kommuniziert werden. All das trägt zu chronischem Stress am Arbeitsplatz bei, der laut der Weltgesundheitsorganisation WHO maßgeblich für einen Burnout verantwortlich ist. Doch wer die Anzeichen für einen Burnout kennt, kann ihn möglicherweise noch abwenden.

Burnout: Im Job fallen Veränderungen bei Betroffenen auf

Ein Burnout Syndrom ist selbst für Experten manchmal nur schwer zu erkennen, da die Symptome auch bei anderen psychischen Erkrankungen auftreten und die Entwicklung eines Burnouts schleichend voran geht. Im Job fallen Kollegen und Vorgesetzten jedoch oft bestimmte Veränderungen bei den Betroffenen auf, die kurz vor einem Burnout stehen oder schon mitten drin stecken. „Häufig legen einst sehr gute Mitarbeiter eine gleichgültige Einstellung zur Arbeit an den Tag, distanzieren sich und werden zynisch“, sagt Gabriele Freude, promovierte Biologin bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin im Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Auch eine verringerte Arbeitsleistungen sowie eine dauernde Unzufriedenheit seien typisch.

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Entwicklung eines Burnouts erfolgt in drei Phasen – achten Sie auf diese Symtome

Die Entwicklung eines Burnouts verläuft laut Experten in drei Phasen. „In der Anfangsphase zeigen viele Betroffene ein sehr hohes Engagement für berufliche Ziele“, schreibt die Techniker Krankenkasse (TK) auf ihrer Internetseite. „Sie fühlen sich unentbehrlich und verleugnen eigene Bedürfnisse.“ Gleichzeitig hätten sie jedoch das Gefühl, nie Zeit zu haben. Ständige Müdigkeit macht sich breit und in Ihre Freizeit könnten die Betroffenen sich kaum erholen.

In der zweiten Phase des Ausgebranntseins stehen Mitarbeiter dann schon kurz vor dem Zusammenbruch. Wenn Sie diese Symptome bei sich feststellen sollten Sie unbedingt handeln. Zu den Anzeichen gehören:

Dabei müssen jedoch nicht alle genannten Symptome bei Ihnen auftreten.

Wer Resignation und Entmutigung verspürt, eine verringerter Frustrationstoleranz bei sich feststellt und sich mit Entscheidungen schwer tut, der befindet sich möglicherwiese schon in der Endphase eines Burnouts. Anzeichen dafür sollen zudem Konzentrationsstörungen, Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit sowie Minderwertigkeitsgefühle sein. „Im Vergleich zu ihrem früheren Auftreten sind Personen mit Burnout-Syndrom nun kaum wiederzuerkennen“, weißt die TK auf Ihrer Internetseite hin.

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Wer stellt die Diagnose Burnout?

Die genannten Symptome dienen jedoch nur als Hinweise auf einen möglichen Kollaps. Ein Burnout-Syndrom wird immer von einem Arzt oder Psychologen diagnostiziert, an den sich Betroffene mit entsprechenden Anzeichen wenden können. „Wichtig sind ausführliche Gespräche zu den aktuellen Beschwerden und ihrer Entwicklung“, rät die TK. So müsse die Arbeitssituation genau unter die Lupe genommen werden, etwa in Bezug auf die eigenen Erwartungen, Überforderungen sowie das Verhalten der Vorgesetzten und Verhältnis zu den Kollegen.

Diese Berufsgruppen sind besonders von Burnout betroffen

Bestimmte Berufsgruppen sind besonders gefährdet, einen Burnout zu entwickeln. Dazu zählen vor allem Beschäftigte in sozialen Berufen wie Ärzte, Krankenschwestern und Altenpfleger, Lehrer, Psychologen, Sozialarbeiter und auch Priester. Sogar Schüler seien laut TK betroffen.

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Fehltage wegen psychischer Belastungen nehmen zu

Laut der Krankenkasse DAK steige die Häufigkeit für einen Burnout mit zunehmenden Alter an. Dass die psychischen Belastungen im Job insgesamt steigen, zeigen auch die Zahlen der anderen Krankenkassen. So haben sich laut des BKK-Dachverbands die Fehltag wegen psychischer Erkrankungen in den letzten zehn Jahren verdoppelt (2008-2018). Im Jahr 2018 ging fast jeder sechste Fehltag darauf zurück und liegt damit aktuell auf Platz drei der häufigsten Krankheitsursachen bei Arbeitnehmern. Überarbeitung kann aber noch weit schlimmere Folgen haben: Laut einer Studie sollen jährlich mehr als 745.000 Todesfälle darauf zurückgehen, wie 24vita.de berichtet*. (as) *Merkur.de und 24vita.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Zentral-Redaktionsnetzwerks.

Mehr zum Thema: Ausgebrannt: Mit diesen Vorsätzen treiben Sie sich in den Burnout.

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