Hitzeschäden sind gefährlich fürs Gehirn: vom leichten Sonnenstich bis zum bedrohlichen Hitzschlag
Die wärmende Sonne macht uns nicht nur glücklich und braungebrannt, sie kann auch schnell zur Gefahr für unsere Gesundheit werden.
- Traumhaftes Wetter* und warme Temperaturen: Viele Menschen lieben den Sommer.
- Nicht zu vernachlässigen sind dabei jedoch gefährliche Hitzeschäden.
- So erkennen Sie den Unterschied zwischen einem ungefährlichen Sonnenstich und einem lebensbedrohlichen Hitzschlag.
Die Hitzewelle rollt über Deutschland und lockt uns auch dieses Jahr wieder für viele Stunden nach draußen. Schwimmen, Radfahren*, Wandern oder einfach nur in Parks oder im Garten liegen. Doch was sich am Anfang noch als ein wohlfühlendes, warmes Sonnenbad herausstellt, kann schnell zur lebensbedrohlichen Gefahr werden. Wenn Sie der Energie der Sonne zu lange ausgesetzt sind, kommen Sie im besten Fall mit einem harmlosen Sonnenstich davon. Im schlimmsten Fall leiden Sie jedoch unter einem Hitzschlag und sollten in jedem Fall den ärtzlichen Notdienst alarmieren.
Hitzeschaden: Das richtet die Sonne an unserem Körper an
Eigentlich ist es ganz einfach, doch dennoch unterschätzen viele Menschen die gewaltige Energie, die von der Sonne ausgeht. Im Sommer spüren wir diese Energie vor allem dadurch, dass die Temperaturen steigen. Tagestemperaturen über 30 Grad Celsius sind dann keine Seltenheit mehr. Auch unser Körper erwärmt sich durch die Umgebungstemperatur deutlich, was bei vielen schnell zum Schwitzen führt. Doch irgendwann reicht unsere natürliche Klimaanlage nicht mehr. Zu viel Wasser und zu viele Elektrolyte sind verbraucht und es kann es zu einem Hitzeschaden, also einem Körper-Kollaps, kommen.
Doch nicht nur die Temperatur beeinflusst unseren Körper. Auch die direkten Sonnenstrahlen können sich auf unsere Organe auswirken. Da gibt es einerseits die UV-Strahlung, die etwa einen Sonnenbrand auslösen kann, aber auch die langwellige Infrarotstrahlung, die durch die Haut durchdringt und unsere inneren Organe erwärmen kann. Zwar wird diese Technik sogar in Form von Infrarotlampen zu Heilungszwecken genutzt, doch zum Beispiel unser Gehirn reagiert darauf empfindlich und bei einer Überdosis kann es zu einem Sonnenstich kommen, wie auf hkk.de zu lesen ist.
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Sonnenstich: Symptome und Ratschläge
Wenn Sie Ihren Kopf und den Nacken zu lange der direkten Sonnenstrahlung und der darin enthaltenen Infrarotstrahlung ausgesetzt haben, erhitzt das die Hirnhaut. Diese reagiert dann mit einer Entzündung und das spüren Sie durch typische Symptome, wie etwa Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindelgefühl, einem erhöhten Puls oder einem steifen Nacken. Jetzt sollte Ihnen klar sein, Sie leiden unter einem Sonnenstich*.
So sollten Sie auf einen Sonnenstich reagieren:
- Direkte Sonne vermeiden: Wenn Sie die Symptome feststellen, sollten Sie im besten Fall ihren ganzen Körper, unbedingt aber ihren Kopf aus der Sonne bringen. Suchen Sie kühlenden Schatten oder falls das nicht möglich ist, setzen Sie eine helle, lichtreflektierende Kopfbedeckung auf. Ein weißer, großer Hut oder ein helles Tuch oder T-Shirt eignen sich in diesem Fall gut.
- Ausruhen und Kopf kühlen: Bis die Symptome nicht abnehmen, sollten Sie anstrengende Bewegungen vermeiden. Außerdem hilft es, wenn Sie Ihren Kopf zum Beispiel mit einem nassen Tuch kühlen. Achten Sie darauf, dass Sie Ihren Kopf keinem Kälteschock aussetzen. Aus diesem Grund sind Kühlbeutel aus der Gefriertruhe nicht geeignet.
- Viel Trinken: Gönnen Sie sich ein kühles Wasser. Getränke ohne Eiswürfel und ohne Kohlensäure sind hier vorzuziehen.
Besser als die Nachsorge bleibt natürlich die Vorsorge, damit Sie gar nicht erst einen Sonnenstich bekommen. Tragen Sie deshalb an sonnigen Tagen besser eine Kopfbedeckung oder vermeiden Sie lange Aufenthalte im direkten Sonnenlicht. Denken Sie vor allem an Kleinkinder, deren Schädel noch nicht so dick ist und deshalb mehr Infrarotstrahlung an die Hirnhaut dringen lässt. Auch Haare haben eine gewisse Schutzwirkung. Deshalb sind auch Menschen mit einer Glatze stärker vor einem Sonnenstich bedroht, als Menschen mit großem Haarvolumen.
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Hitzschlag: Symptome erkennen und Hirnschäden verhindern
Ganz anders als beim Sonnenstich leidet bei einem Hitzschlag* der ganze Körper unter der hohen Außentemperatur. Durch die Hitze verschwitzt der Körper eine hohe Menge an Wasser und Salz. Führen Sie Ihrem Körper diese Stoffe nicht in ausreichender Menge nach, wird das Blut aufgrund des Wassermangels dickflüssiger. Irgendwann hört Ihr Körper dann auf, zu schwitzen. Außerdem erleiden Sie eine schockartige Reaktion, die mit Symptomen, wie Schwindel, Übelkeit, blasser sowie kalter Haut und trockenen Schleimhäuten, verbunden ist. Jetzt leiden Sie mindestens unter einer „Hitzeerschöpfung“.
Im schlimmsten Fall entwickelt sich aus dieser Hitzeerschöpfung der „Hitzschlag“. Die Übergänge sind dabei fließend, die Schweißproduktion versagt dann vollständig. Einen gefährlichen Hitzschlag erkennen Sie sehr leicht an den Symptomen: gerötete Haut, erhöhte Körpertemperatur bis zu 40 Grad und im schlimmsten Fall Ohnmacht.

Es ist sehr wichtig, dass Sie, egal ob Hitzeerschöpfung oder Hitzschlag, schnellstmöglich den ärztlichen Notdienst anrufen. Ein Hitzeschlag-Opfer sollte auch niemals alleingelassen werden, da es schnell das Bewusstsein verlieren kann. Bewusstlose Menschen müssen in die stabile Seitenlage gebracht werden, bis der Notarzt eingetroffen ist. Der Arzt kann den Körper dann professionell und schnell wieder zur Normaltemperatur bringen. Ein Hitzschlag ist immer ein Notfall, eine Überhitzung des Körpers kann zu Hirnschäden führen, im schlimmsten Fall droht der Hitzetod. (nh) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.
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