Riechender Atem? Dahinter könnten einige Krankheiten stecken
Was sind die Ursachen für einen üblen Atem? Oft sind die Gründe harmlos, aber nicht immer. Auch ernste Erkrankungen können dahinterstecken.
München – Gerüche aus dem Mund können unangenehm und vielleicht auch störend sein. Aber was steckt dahinter? Die Ursachen sind vielseitig: Nahrungsmittel wie Knoblauch oder Zwiebeln gelten zwar als entzündungshemmend und gesund, können aber auch einen schlechten Atem zur Folge haben. Aber auch eine falsche Ernährung, Zahnprobleme oder mangelnde Mundhygiene können dahinterstecken. Ein schlechter Atemgeruch kann jedoch auch ernstere Gründe haben und auf Erkrankungen hindeuten. So weisen mehrere Gerüche aus dem Mund laut dem Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten (BDI) auf ernstere Erkrankungen hin. Neben dem schlechten Atem können dabei auch andere Symptome auftreten.
Wer über eine lange Zeit nichts isst, dessen Atem kann aufgrund von Unterzuckerung nach Azeton riechen. Typischerweise handelt es sich dabei um einen süßlich-fauligen Geruch. Dies nennt man auch „Hunger-Azeton“. „Dieser Geruch entsteht, wenn der Körper Fette verwertet, weil andere Energiequellen aufgebraucht sind. Das einfachste Mittel dagegen ist, etwas zu essen“, sagt Dr. Martin Strauch vom Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten (BDI).
Mundgeruch: Diese Ursachen können hinter einem riechenden Atem stecken
Riecht der Atem nach Azeton, kann dies aber auch auf eine „diabetische Ketoazidose“ hinweisen. Dabei handelt es sich um eine lebensbedrohliche Folge einer Typ-1-Diabetes. Ein zu hoher Blutzuckerspiegel und ein gestörter Fettstoffwechsel können dabei zu einer Übersäuerung des Bluts (Azidose) führen. In diesem Falle sollten Patientinnen und Patienten schnellstmöglich auf einer Intensivstation behandelt werden. Schnelles Handeln ist erforderlich: Im schlimmsten Fall kann es zu einem diabetischen Koma führen.

Gesundheit: Atem riecht nach Urin? Probleme mit der Niere können die Ursache sein
Riecht der Atem hingegen nach Urin, kann ein Problem mit der Niere vorliegen. Denn wenn eine Nierenschwäche oder ein Nierenversagen vorliegt, dann filtert die Niere nicht mehr richtig die Schadstoffe aus dem Blut. Die Substanzen, die normalerweise über den Urin ausgeschieden werden, gelangen so über das Blut in die Lunge und werden ausgeatmet. Die Gründe für eine mögliche Nierenschwäche oder Nierenversagen können verschieden sein, eine der häufigsten Ursachen für chronisches Nierenversagen ist ebenfalls Diabetes.
Schlechter Atem? Diese Ursachen von einem schlechten Atem gibt es außerdem
Schlechter Atem kann auch andere medizinische Gründe haben: Magen- oder Darmprobleme seien jedoch eher seltener die Ursache. Allerdings könnten Tumore in der Speiseröhre oder im Magen dazu führen, dass Flüssigkeiten oder Gase aus dem Verdauungstrakt in die Mundhöhle gelangen. Diese machten sich dann durch einen unangenehmen Geruch bemerkbar.
Ein spezieller, süßlicher Geruch kann hingegen auf ein Leberversagen hindeuten. Das ist laut Apotheken Umschau vergleichsweise selten die Ursache von schlechtem Atem. Die Hauptgründe für Leberversagen sind übrigens Vergiftungen durch Alkohol, Drogen, Medikamente oder chemische Stoffe.
Die in diesem Artikel genannten Informationen ersetzen nicht den Gang zu ausgebildeten und anerkannten Ärzten. Nur Fachleute können die richtige Diagnose erstellen und eine geeignete Therapie einleiten. Die Einnahme von Medikamenten oder auch Nahrungsergänzungsmitteln sollte vorher mit einem Arzt oder einer Ärztin abgesprochen werden.
In den meisten Fällen entstehe ein schlechter Atem jedoch im Mund durch Bakterien beim Zersetzungsprozess von Lebensmitteln. „Insbesondere nach dem Genuss von Milchprodukten oder Süßigkeiten entstehen schlecht riechende Substanzen“, so der Experte des BDI. Dagegen helfe Zähneputzen und eine gute Mundhygiene. Auch eine ausreichende Wasserzufuhr wirke förderlich für einen angenehmen Atem. (df)