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Corona: Haben mehr Frauen einen unregelmäßigen Zyklus? Studie wehrt ab

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Von: Anna Katharina Küsters

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Seit den ersten Corona-Impfungen berichten viele frisch geimpfte Frauen über Veränderungen ihres Zyklus. Eine Studie beleuchtet die Zusammenhänge.

London – Es gibt wohl fast keine Frau auf der Welt, die in ihrem Leben noch nicht mit Periodenschmerzen zu kämpfen hatte. Der Alltag kann dabei eine große Rolle spielen, denn fühlen sich Frauen gestresst, haben Sorgen oder sind aufgeregt, kann sich die Periode gerne auch schon mal verspäten oder ein paar Tage früher kommen und dann schlimmere Krämpfe mit sich bringen. Seit es die Corona-Impfung gibt, stellen Frauen vermehrt fest, dass diese Schwankungen in ihrem Zyklus auch in direktem Zusammenhang mit der Impfung steht. Eine Meta-Studie hat dieses Phänomen nun genauer untersucht.

Corona: Haben mehr Frauen einen unregelmäßigen Zyklus? Studie wehrt ab

Wie stark eine Impfung und Zyklusunregelmäßigkeiten in Zusammenhang stehen, ist sehr unterschiedlich. Die Forscherin Victoria Male vom Imperial College London hat nun eine Meta-Studie aufgesetzt, die diesen Zusammenhang seziert. In einer Meta-Studie arbeiten Forschende bereits bestehende Studien durch und fassen deren Ergebnisse zusammen. So gewinnen sie einen guten Überblick über die unterschiedliche Datenlage und können die Ergebnisse zu einem Mittelwert zusammenfassen.

Forscherin Victoria Male hat dafür unter anderem Studien aus den USA und Norwegen analysiert. In der US-Studie wurde die Regel von tausenden Frauen sechs Zyklen lang mit einer Perioden-App überwacht. 2.400 der knapp 4.000 Probandinnen waren geimpft, der Rest war ungeimpft. Die erste Dosis hatte keinen Einfluss auf die Monatsblutung. Nach der zweiten Dosis kam die Regel im Schnitt einen halben Tag später.

Corona-Impfung
Eine Corona-Impfung kann zwar Einfluss auf den weiblichen Zyklus haben, die Schwankungen sind aber gering und vorübergehend. © Moritz Frankenberg/dpa

Corona-Impfung: Häufigste Veränderung ist stärkere Blutung

Am stärksten war die Verzögerung bei den 358 Frauen, die beide Impfungen innerhalb desselben Zyklus bekamen. Das ist nach dem deutschen Impfschema beispielsweise nicht möglich. Bei ihnen setzte die Blutung mehr als zwei Tage später ein. Innerhalb dieser Gruppe dauerte sie bei elf Prozent auch deutlich länger. Bei allen Frauen normalisierte sich das nach zwei Zyklen.

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In der anderen Studie wurden 5688 Norwegerinnen gefragt, ob sie Veränderungen vor oder nach der Impfung bemerkt hätten. 38 Prozent berichteten von Unregelmäßigkeiten vor der Impfung, 39 Prozent nach der ersten Dosis, 41 Prozent nach der zweiten Spritze. Die häufigste Veränderung, über die berichtet wurde, war eine stärkere Blutung.

Corona-Impfung: Veränderungen im Zyklus sind normal

In dem von Male verfassten Artikel in der Fachzeitschrift BMJ stellt sie dabei fest: Eine Corona-Impfung kann zwar Einfluss auf den weiblichen Zyklus haben, die Schwankungen sind aber gering und vorübergehend.

„Die Ergebnisse beider Studien geben Sicherheit“, fasst Male zusammen: „Veränderungen bei der Menstruation kommen nach der Impfung vor, aber sie sind gering im Vergleich zur natürlichen Schwankung und gehen schnell wieder weg.“ Dass das überhaupt ein Thema ist, liegt Male zufolge an der widerlegten Falschinformation, dass Corona-Impfungen unfruchtbar machen sollen. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

(Mit Material der dpa)

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

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