Angststörungen: DAK sieht Anstieg bei Jugendlichen
Die Corona-Zeit hinterlässt deutliche Spuren: Laut der DAK haben Depressionen unter Kindern und Jugendlichen in Schleswig-Holstein stark zugenommen.
Die vergangenen zwei Jahre waren für alle Menschen eine gesundheitliche Herausforderung – physisch und psychisch. Besonders stark betroffen von Angststörungen und Depressionen, aber auch von krankhaftem Übergewicht, sind seit 2020 Kinder und Jugendliche. Das zeigt auch ein neuer Bericht der DAK-Gesundheit-Krankenkasse für Schleswig-Holstein.
Angststörungen: DAK sieht Anstieg bei Jugendlichen

Corona hat Spuren in der Bevölkerung hinterlassen, das lässt sich nicht abstreiten. Der Kinder- und Jugendreport der Krankenkasse DAK, der auf die geistige und körperliche Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Schleswig-Holstein schaut, zeigt, wie stark der Nachwuchs Deutschlands von den Folgen betroffen ist. Besonders junge Mädchen zwischen 15 und 17 Jahren leiden nachweisbar häufiger unter Depressionen, Angststörungen oder Adipositas seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie.
Grundlage des Reports sind Abrechnungsdaten von rund 42.000 Jugendlichen aus Schleswig-Holstein, die der DAK vorliegen. Die Altersgrenze lag dabei bei 17 Jahren. Die DAK ist die drittgrößte Krankenkasse Deutschlands mit 5,5 Millionen Versicherten. Ein genauerer Blick auf die Ergebnisse des Reports zeigt laut Süddeutscher Zeitung zum Beispiel folgende Entwicklung:
- Im Vergleich zu 2019 sind 2021 rund 59 Prozent mehr Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren mit Angststörungen und 25 Prozent mehr mit depressiven Phasen ärztlich versorgt worden.
- Mädchen sind dabei häufiger betroffen als Jungen. Bei den behandelten Angststörungen ist bei Mädchen ein Plus von 69 Prozent zu verzeichnen, bei behandelten Depressionen ein Plus von 38 Prozent.
- Unter den Fünf- bis Neunjährigen ist ein Anstieg von Adipositasfällen um 35 Prozent zu verzeichnen. Auch hier waren Mädchen häufiger betroffen als Jungen.
DAK-Landeschef Cord-Eric Lubinski wünscht sich auf der Grundlage dieser Zahlen, dass Familien mit diesen Problemen nicht allein gelassen werden, sondern entsprechende Hilfsangebote vonseiten der Politik folgen.
Angststörungen: Weniger Antibiotikum verabreicht
Etwas Positives hat der Bericht jedoch auch zutage gefördert: Im Vergleich zu 2019 gab es 2021 20 Prozent weniger Krankenhausaufenthalte von Kindern und Jugendlichen. Außerdem verabreichten Ärzte 42 Prozent weniger Antibiotika an Minderjährige. Bei den Reserveantibiotika wurden sogar 48 Prozent weniger verschrieben.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.