Viele Rentner geraten in Schuldenfalle - Experte verrät jetzt fünf Tipps

Für viele ist der Ruhestand die Zeit, in der man entspannen und ruhig leben kann. Doch Geldsorgen treiben immer mehr Rentner um. Das können Sie dagegen tun, verrät ein Experte.
- Immer mehr Rentner geraten in die Schuldenfalle.
- Das ergibt jetzt eine Studie des Schuldneratlas' von 2019.
- Ein Experte verrät, wie Sie sich entspannt im Alter absichern können.
Viel Zeit, Ruhe und Geld? Davon träumen viele Deutsche, wenn Sie an Ihre Rente denken. Doch die Realität sieht für immer mehr Rentner hierzulande anders aus. So sollen sie oftmals jahrelang gearbeitet haben - und später im Ruhestand nicht einmal Geld für das Nötigste haben.
Schließlich bedeutet die geringe Rente für viele, dass die Ausgaben höher sind als die Einnahmen. Steigende Miet-, Strom- und Lebensmittelpreise tun ihr übriges. Auch die anhaltende Inflation erschwert vielen Rentnern den entspannten Lebensabend. Mit verheerenden Folgen.
Schuldneratlas 2019: Mit diesen fünf Spartipps finden Rentner aus der Schuldenfalle
Wie der Schuldneratlas 2019 berichtet, soll die Zahl verschuldeter Rentner vergangenes Jahr um satte 44,9 Prozent gestiegen sein. Darüber hinaus geraten manche Rentner auch in die Schuldenfalle, wenn sie eine eigengenutzte Immobilie erst finanziert* und dann eine Lebensversicherung als Tilgungsaussetzung genutzt haben, um so die Immobilie abzubezahlen.
Wie Focus Online berichtet, sollen die Auszahlungssummen über die vergangenen Jahre allerdings immer weiter gesunken sein. Doch wie die Schulden tilgen, wenn man keine weitere Finanzierung erhält, fragt Finanzexperte Tobias Rethaber. Oftmals bleibt dann nur eins - die Immobilie zu verkaufen. Nun verrät er fünf Spartipps gegenüber dem Online-Nachrichtenmagazin, wie Sie auch im Alter finanziell unabhängig bleiben können.
1. Spartipp: Übersicht über Einnahmen und Ausgaben
Bevor Sie sich ans Sparen machen, sollten Sie sich zuerst einmal eine Übersicht über Ihre aktuelle Finanzlage machen. Am leichtesten fällt es einem, die monatlichen Einnahmen zu ermitteln. Schließlich sind diese in der Regel als Rentner oftmals gleichbleibend. Schwieriger wird es dagegen, die eigenen Lebenshaltungskosten entsprechend einzuordnen. Daher empfiehlt der Finanzexperte, über einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten ein Tagebuch zu führen*. Dadurch protokollieren sie genau, für was und wie viel Geld Sie wirklich ausgeben. Dadurch lernen Sie mit der Zeit, bewusster einzukaufen und fragen sich vielleicht beim nächsten Einkauf, ob Sie das Produkt wirklich brauchen - oder ob Sie es nur wollen.
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2. Spartipp: Kleingeld aus der Geldbörse
Laut Finanzexperte Rethaber können Sie mit dem folgenden Trick Ihr Vermögen um zehn bis 20 Prozent erhöhen. Das geht ganz leicht - indem Sie einen kleinen Psycho-Kniff anwenden und fortan die Münzen aus Ihrer Geldbörse verbannen. Der Grund dafür: "Lassen Sie das Kleingeld zuhause und nutzen sie nur noch Scheine. Menschen sind weniger bereit, einen großen Schein für Kleinigkeiten auszugeben", erklärt der Experte. Falls sich am Ende des Tages Kleingeld angesammelt hat, ist es ihm zufolge ratsam, die Münzen jeden Abend in eine Spardose zu werfen. So sparen Sie durchschnittlich etwa drei bis fünf Euro pro Tag.
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3. Spartipp: Lebensmittel kaufen
Manche Supermarktketten bieten bereits spezielle Rabatt-Aktionen an. So zum Beispiel auch die Einkaufskette Real. Diese bietet einen Einkaufsvorteil mit dem Namen "RealPro" an, berichtet Rethaber. Das bedeutet konkret, dass sie auf alle Einkäufe nochmal einen Rabatt von 20 Prozent oben drauf erhalten. Dafür zahlen Sie einen Jahresbeitrag von 69 Euro. "Selbst bei einem geringen Einkauf von Lebensmitteln in Höhe von 150 Euro monatlich, liegt die Ersparnis bei 30 Euro monatlich", rechnet der Finanzexperte vor.
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4. Spartipp: Im Süden überwintern
Milderes Klima und günstigere Preise? Viele Rentner verbringen gerne den deutschen Winter in südlichen Gefilden. Schließlich tut das der Gesundheit und dem Geldbeutel gut. Teilweise können Sie hier zu günstigen Preisen über Monate sehr gut leben*. "Hier gibt es sensationelle Angebote, den ganzen Monat im 4 Sterne Hotel All Inclusive am Meer zu verbringen und das für 500 bis 600 Euro. Es ist fast unmöglich, in Deutschland für dieses Geld im Winter mit voller Verpflegung auszukommen", berichtet der Experte.
5. Spartipp: Nebenkosten einsparen
Ob Strom, Gas, Telefon oder Versicherungen: Viele Rentner meinen es gut und sind in vielen Bereichen überversichert. Schließlich wurden viele von ihnen ursprünglich für die ganze Familie abgeschlossen. Deshalb sollten Sie Ihre Versicherungen noch einmal genauer unter die Lupe nehmen. Rethaber empfiehlt, dies jedes Jahr zu tun und bei Bedarf Tarife zu wechseln*. Hier lohnt es sich, zuerst die Preise zu vergleichen.
Generell lohne es sich laut Rethaber, seinen Lebensstil zu überdenken und ihn so einfach wie möglich zu halten. "Dann können Sie das Ersparte für Dinge nutzen, die Ihnen wirklich ein Gefühl von Freiheit bescheren", schließt er.
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