Kein Bußgeld mehr: Kommen manche Raser künftig mit einer Verwarnung davon?
vonAndre Borbe
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Eine Verwarnung soll Raser zum Nachdenken bewegen und vermeiden, dass sie Wiederholungstäter werden. Wer vom Blitzer erwischt wird, muss aber weiterhin zahlen.
Statt sofort ein Bußgeld zu verhängen, will die Polizei in Schottland einen anderen Weg gehen. Raser, die von Polizisten angehalten wurden, sollen künftig eine schriftliche Verwarnung bekommen. Das gilt aber nur für Verstöße in 20- und 30-mph-Zonen (entspricht etwa den 30er- und 50er-Zonen in Deutschland).
Drei Monate ohne Geschwindigkeitsübertretung
Erst wenn sie innerhalb von drei Monaten nochmal zu schnell unterwegs sind, müssen sie eine Strafe zahlen und bekommen Punkte. Das berichtet die britische Zeitung "The Sun". Das Gesetz soll in Schottland Ende 2018 in Kraft treten und bei Erfolg möglicherweise in ganz Großbritannien eingeführt werden.
Ziel des Gesetzes ist es, Raser davon abzuhalten noch einmal das Tempo-Limit zu brechen. Chief Superintendent Stewart Carle, Leiter der Straßenpolizei von Police Scotland, sei der Ansicht, dass eine Warnung eher akzeptiert werde und sich das Verhalten der Betroffenen daher ändere.
Wer zu oft erwischt wird, muss zum Sensibilisierungskurs
Von dem Gesetz ausgenommen, sind allerdings Autofahrer, die von Blitzern erwischt wurden. Diese sollen weiterhin beim ersten Vergehen eine Geldstrafe auferlegt bekommen. The Sun zufolge würden nach heutigem Stand rund 18.000 Autofahrer in Schottland von dem Gesetz profitieren.
Zudem sei geplant, dass oft erwischte Raser einen Kurs besuchen müssen, der auf die Gefahren von zu schnellem Fahren hinweisen soll.