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„Nicht trinken und twittern“: Altmaier setzt wirre Silvester-Tweets ab – und rudert an Neujahr zurück

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Von: Kai Hartwig

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CDU-Politiker Peter Altmaier
Peter Altmaier hat am Neujahrstag auf Twitter für Diskussionen gesorgt. © Kay Nietfeld/dpa

Peter Altmaier hat sich zum Jahreswechsel auf Twitter zum Thema Böllerverbot geäußert. Der CDU-Politiker stieß mit seiner Wortwahl allerdings auf Unverständnis.

Berlin – Bis zum 8. Dezember 2021 war Peter Altmaier Bundeswirtschaftsminister in der Großen Koalition unter Kanzlerin Angela Merkel*. Doch die GroKo ist Geschichte, nun regiert die Ampel* unter Bundeskanzler Olaf Scholz*. Ex-Regierungschefin Merkel beendete ihre politische Karriere mit dem Ende ihrer Amtszeit.

Auch CDU*-Parteikollege Altmaier mischt nicht mehr an vorderster Front im Berliner Polit-Zirkus mit. Der 63-Jährige verzichtete – genau wie Christdemokratin Annegret Kramp-Karrenbauer – freiwillig auf eine weitere Legislaturperiode im Bundestag*. Zugunsten jüngerer Kolleginnen und Kollegen innerhalb der CDU.

Peter Altmaier sorgt in Silvesternacht auf Twitter für Verwirrung – und leistet sich mehrere Patzer

Ganz unpolitisch soll der Alltag des Peter Altmaier aber auch künftig nicht sein. In den sozialen Medien meldet sich der Unions-Politiker weiterhin regelmäßig zu Wort. Zum Jahreswechsel 2021/22 sorgte Altmaier allerdings auf Twitter mit seinen Posts für Irritationen.

Der frühere Wirtschaftsminister retweetete zunächst Punkt Mitternacht einen Tweet des CNN-Journalisten Frederik Pleitgen. Dieser hatte auf Englisch geschrieben: „Gemessen an dem Lärm in meiner Nachbarschaft hat das Böllerverkaufsverbot* in meinem Teil von Berlin nicht funktioniert.“ Altmaier pflichtete bei, ebenfalls in englischer Sprache: „Ich stimme zu: Böllerverkaufsverbot hat nicht funktioniert. Aber der EU-Binnenmarkt funktioniert offenbar wie die Hölle!“ Versehen war der Tweet mit den Hashtags EU und Polen.

Dabei leistete sich das langjährige Bundestagsmitglied allerdings einige Schreibfehler, Altmaier tippte „Böllerverkaufsvefbot“ und „didntreslly“ (statt didn’t really). Offenbar fiel ihm das nicht auf, der Christdemokrat setzte den Tweet trotz der Fehler ab. Pleitgen antwortete Altmaier mit den Worten „Ihnen ein frohes neues Jahr“ worauf der CDU-Politiker den Gruß erwiderte. Und ergänzte: „Das Leben ist schön! Lärm in den Straßen von Berlin, als würde die kommunistische Armee angreifen! Bis bald!“

Twitter-User reagieren auf Altmaier-Tweets mit Unverständnis – der rudert an Neujahr zurück

Ob seine Tweets zu fortgeschrittener Stunde während einer womöglich feuchtfröhlichen Silvesterparty zustande kamen oder Altmaier diese schlichtweg in Vorfreude auf das neue Jahr verfasste – die Antwort kennt nur das ehemalige Kabinettsmitglied. Auf Twitter tadelten zahlreiche User den CDU-Mann für seine Äußerungen. „Nicht trinken und twittern“, schrieb einer. „75 Jahre danach und wir bemühen noch dieselben Klischees?“, meinte ein anderer.

Einige Twitter-Nutzer erinnerten daran, dass die Rote Armee der kommunistisch regierten Sowjetunion zur Befreiung Berlins von den Nationalsozialisten maßgeblich beigetragen hatte. Auch Altmaiers Polen*-Hashtag beim Tweet zum Böllerverkaufsverbot kam nicht gut an. „Was soll das jetzt mit Polen, Herr Altmaier?“, fragte eine Userin: „Man konnte wohl auch in den Niederlanden oder sonst wo kaufen!“

Der Gescholtene ruderte unterdessen am Neujahrstag etwas zurück. „Auch Ihnen ein gutes neues Jahr“, begann Altmaier. „Tweet war weder gegen EU* und noch gegen Polen gerichtet, für beide habe ich großen Respekt.“ Er schrieb weiter: „Nationale Verkaufsverbote machen in EU wenig Sinn. Von Berlin, wo ich war, sind es 80 Kilometer bis zur Grenze. Und ja: Grenzen haben wir auch mit Frankreich*, den Niederlanden*, Tschechien*, Dänemark*, Belgien* und Luxemburg*“, deutete Altmaier an, dass es zahlreiche Beschaffungsmöglichkeiten für Böller-Fans in Deutschlands Nachbarländern geben dürfte. (kh) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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