Pennsylvania: Bundesstaat könnte die Wahl entscheiden - Prognosen machen Donald Trump offenbar nervös

Wann steht fest, ob Donald Trump Präsident der USA bleiben darf? Eine besondere Rolle nimmt der Staat Pennsylvania im Nordosten ein - und das gleich aus mehreren Gründen.
- Das Rennen bei der 59. Auflage der US-Präsidentschaftswahl* im Jahr 2020 geht in die heiße Phase.
- In vielen US-Staaten ist das politische Lager klar aufgeteilt, in demokratische und republikanische Anhänger.
- Entscheidend sind die „Swing States“. Der Industriegürtel um Pennsylvania* spielt diesmal eine tragende Rolle.
Scranton - Joe Biden* stammt aus einer kleinen Stadt in Pennsylvania. Der US-Bundesstaat gehört zu den „Swing States“ und avanciert in der heißen Phase der US-Präsidentschaftswahl 2020 zu einem Hotspot im Kampf um den Einzug in das weiße Haus. Das ist keine Neuigkeit: Denn die Region um den bevölkerungsreichen Industriegürtel („Rust Belt“) gehört zu den Schlüsseln für den Gewinn der landesweiten Abstimmung, weil hier die politischen Sympathien nicht von vornherein relativ klar definiert sind.
US-Wahl 2020: Trump führt in Pennsylvania - Doch zwei Gründe sprechen für Biden
Pennsylvania mit seinen knapp 13 Millionen Einwohnern kommt hier eine tragende Rolle zu: Zum einen besitzt der US-Bundesstaat 20 Wahlmänner*. Zum anderen spielt diesmal dem demokratischen Anwärter Biden ein Heimvorteil in die Karten spielen. Um die Bedeutung des „Rust Belts“ wissen natürlich beide Kandidaten für das Amt des US-Präsidenten: Sowohl Joe Biden als auch Donald Trump hielten wiederholt Wahlkampfveranstaltungen dort ab. Bei der US-Wahl 2016 konnte der schwerreiche Unternehmer in Pennsylvania gegenüber Hillary Clinton einen hauchzarten Vorsprung von 0,7 Prozentpunkten verbuchen.
Bei der 59. Auflage der US-Präsidentenwahl (alle Ergebnisse im News-Ticker) dürfte sich dieses Verhältnis anderes darstellen - und der Mittelwert der Umfragen verdeutlicht das: Hier liegt die Hoffnung der Demokraten im Schnitt drei bis fünf Punkte vor dem Widersacher. In der laufenden Stimm-Auszählung liegt Amtsinhaber Trump jedoch vor dem Rivalen - wie kann das sein?
Pennsylvania wird bei der US-Wahl 2020 aller Voraussicht nach die Entscheidung herbeiführen
Hier kommt das Wahlverhalten der US-Bürger ins Spiel: Wesentlich mehr Demokraten gelten gegenüber Republikanern als passionierte Briefwähler und haben auf diesem Wege vorab ihre Stimme eingereicht. Wie das Portal Elections Project schildert, seien über 60 Prozent der Briefwähler als Demokraten registriert - und diese Stimmen sind überwiegend noch nicht ausgezählt. Dazu kommt, dass wegen Corona im Jahr 2020 besonders viele Menschen per Brief wählen: Schätzungen zufolge sind in Pennsylvania über eine Million Briefwahlzettel noch nicht ausgewertet.
Republikaner Donald Trump und seine Wahlkampfstrategen haben dieses Szenario längst durchdacht - und spielen bei der US-Wahl offenbar auf Zeit, um das Präsidentenamt zu behalten - unabhängig, vom eigentlichen Wahlergebnis. So könnte das Vorhaben gelingen.
So gehen landesweit Demokraten davon aus, dass sich der aktuelle Rückstand von Biden in Pennsylvania noch relativ deutlich in einen Vorsprung verwandelt. Bis das Ergebnis in der Industrieregion da ist, wird es jedoch vermutlich noch etwas dauern. Ein endgültiges Ergebnis wird Stand jetzt spätestens am Freitag (6. November) feststehen. Damit könnte dieses Ergebnis letztlich maßgeblich sein wenn es darum geht, wer künftig Präsident der Vereinigten Staaten* sein wird.
Die US-Wahl 2020 wird aller Voraussicht nach äußerst knapp entschieden. Doch das Ergebnis könnte für Trump nicht nur politische Folgen haben - sondern vor allem auch besonders brisante private. (PF)*Merkur.de ist ein Angebot des Ippen Digital Netzwerks