Klimawandel-Skeptiker wollen sich in München treffen - „Gefährden unsere Zukunft“

In München treffen sich Klimawandel-Skeptiker zur Konferenz. Aus dem Bundestag heißt es, sie gefährden unsere Zukunft. Auch das gastgebende Hotel bekommt sein Fett weg.
München - Während in einem Lager diskutiert wird, durch welche Maßnahmen und Schritte der Klimawandel zumindest verlangsamt werden kann, gibt es auf der anderen Seite der Fahnenstange Leugner des Klimaphänomens, die lautstark ihre Zweifel äußern. Solch eine Gruppe möchte sich demnächst in München treffen - und das Hotel, in dem das nächste Treffen stattfinden soll, erntet Kritik.
Wie der Tagesspiegel berichtet, handelt es sich bereits um die 13. Klimakonferenz des selbsternannten „Europäische Institut für Klima und Energie“ (kurz Eike). Der Fokus dieser Gruppierung liegt auf Zweifeln am menschengemachten Klimawandel. Das hintergründige Ziel ist es dabei, diese Skepsis nach außen zu tragen und sie damit festzusetzen. Die nun anstehende Konferenz soll am 22. und 23. November im NH Conference Center in München stattfinden.
Kritik an Treffen in München: „Klimawandel-Leugner gefährden unsere Zukunft“
Das kommende Treffen stößt auf heftige Kritik. „Diese Klimawandel-Leugner gefährden unsere Zukunft“, erklärt etwa Marco Bülow, Mitglied des Umweltausschusses im Bundestag. Im Anschluss bekommt vor allem das Münchner Hotel sein Fett weg: „Jedes Unternehmen sollte sich gut überlegen, wem sie ihre Räumlichkeiten zur Verfügung stellt.“
Auch der Vorsitzende des BUND in Freiburg Axel Mayer wird vom Tagesspiegel zitiert: „Die Wirkung, die Eike und auch diese Konferenz hat, wird unterschätzt“, erklärt er. Denn obwohl die Arbeit überschaubar sei, hätten sie eine große Außenwirkung - etwa die AfD übernähme ihre Klima-Argumente. „Wenn man Falsches nur oft genug wiederholt, setzt es sich irgendwann fest.“
Konferenz: Namen unter anderem aus der rechten Szene
Auf der Konferenz treten bekannte Namen der Szene auf. Auch der US-Amerikaner James Taylor reist zur Konferenz. Nach Recherchen der Süddeutschen Zeitung hat das rechte „Heartland Institute“, in dem Taylor Mitglied ist, Einfluss auf die Politik Trumps und war unter anderem am Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen beteiligt.
Hotel in München war bereits Veranstaltungsort - distanziert sich allerdings
Bereits im vergangenen Jahr fand die Klimakonferenz im betroffenen Hotel statt, es soll zu Handgreiflichkeiten gekommen sein. Das Unternehmen distanziert sich: „Ein Leugnen des menschengemachten Klimawandels ist mit den Wertevorstellungen der NH Hotelgruppe nicht vereinbar“, erklärt eine Sprecherin dem Tagesspiegel. Ein weiteres Vorgehen werde geprüft.
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