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Von Merkel ausgeladen? AKK erklärt getrennte USA-Flüge: „Nicht zustande gekommen“

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Annegret Kramp-Karrenbauer und Angela Merkel flogen in getrennten Maschinen in die USA.
Annegret Kramp-Karrenbauer und Angela Merkel flogen in getrennten Maschinen in die USA. © dpa / Michael Kappeler

Immer wieder wird über ein belastetes Verhältnis zwischen Merkel und Kramp-Karrenbauer berichtet. Das Kanzleramt verteidigt AKK‘s Flugausladung schwammig.

Update vom 29. September 2019, 08.35 Uhr: Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat vor dem Hintergrund ihrer Ausladung aus dem Regierungsflieger einen Streit zwischen ihr und Kanzlerin Angela Merkel zurückgewiesen. „Für alle zum Mitschreiben: Es gibt kein Zerwürfnis zwischen Angela Merkel und mir“, sagte die CDU-Vorsitzende der „Bild am Sonntag“. 

Die Debatte über diese Reise empfinde sie als „absolut befremdlich“. „Das war mein Antrittsbesuch bei meinem amerikanischen Kollegen, und da war es mir wichtig, dass der Termin stattfindet“, sagte sie. „Die geplante gemeinsame Reise, so wie das Verteidigungsministerium sie vorgeschlagen hat, ist nicht zustande gekommen. Wir haben zum Glück einen Ersatz gefunden, damit ist für mich die Sache erledigt.“ Sie sei über die Ausladung auch nicht gekränkt.

Ursprünglich war geplant, dass Kramp-Karrenbauer mit ihrer Delegation in der Maschine der Kanzlerin mitfliegt. Der Airbus A340 sollte erst in New York zwischenlanden, wo Merkel Termine bei den Vereinten Nationen hatte, und dann weiter nach Washington fliegen. Doch dann soll nach Informationen der „Bild am Sonntag“ aus Regierungskreisen das Kanzleramt dem Verteidigungsministerium signalisiert haben, dass ein Mitflug Kramp-Karrenbauers nicht gewünscht sei und die Anreise eigenständig erfolgen solle.

USA: Merkel fliegt ohne AKK - Kanzleramt verteidigt Entscheidung

Update vom 27.09.2019, 11:45 Uhr: Das Bundeskanzleramt nimmt nun zu den zwei getrennten USA-Flügen von Merkel und AKK Stellung. Der wahre Grund für den Doppelflug seien „gewisse Gepflogenheiten“ der Kanzlerin auf Reisen, so Kanzleramtsminister Helge Braun laut Spiegel online. Damit rechtfertigte er in einer vertraulichen Sitzung des Haushaltsausschusses den umstrittenen Doppelflug, äußerte sich aber nicht zu Details dieser Gepflogenheiten.

Eigentlich war ein gemeinsamer Flug in die USA schon lange geplant gewesen, erst kurz vor Abflug kam die überraschende Änderung. Obwohl in Merkels Regierungsmaschine noch ausreichend Platz war, starteten folglich zwei Flieger an die US-Ostküste. Vor allem nach dem abgeschlossenen Klimapaket der Bundesregierung und im Rahmen des UN-Klimagipfels wurde dieser Flug als unnötiger Hohn eingeschätzt - denn die Maschinen starteten nur mit rund einer halben Stunde Abstand voneinander und waren nicht voll besetzt. 

Offiziell seien „Platzmangel“ und „organisatorische Gründe“ Schuld an dem Doppelflug - verschiedene Delegationen müssten unabhängig voneinander agieren können. Warum aber trotz ausreichend Platz und ähnlicher Abflugzeit keine andere Lösung gefunden werden konnte, bleibt auch weiterhin unklar. 

Vor allem nach der Verabschiedung des Klimapakets der Bundesregierung und dem UN-Klimagipfel mit Klimaaktivistin Greta Thunberg erscheint diese CO2-Doppelbelastung fehl am Platz. Unabhängig von möglichen persönlichen Differenzen.

Merkel und AKK: Gibt es einen Streit zwischen den CDU-Politikerinnen?

Erstmeldung vom 24.09.2019, 15:45 Uhr:

Dass Angela Merkel und Annegret Kramp-Karrenbauer mit zwei verschiedenen Flugzeugen in die USA geflogen sind, hat nicht nur Klimaschützer auf den Plan gerufen. Nun wird das Verhältnis von Bundeskanzlerin und Verteidigungsministerin hinterfragt - gibt es persönliche Probleme zwischen den Politikerinnen?

Offiziell wird ein Streit zwischen Merkel und AKK dementiert, immer wieder gibt es allerdings Berichte, wonach es durchaus Konflikte zwischen beiden starken CDU-Frauen gebe. Ob im Rahmen der Flüchtlingskrise, im Umgang mit dem Video von Rezo oder bei Kramp-Karrenbauers Wechsel in das Verteidigungsministerium, immer wieder scheint es Meinungsverschiedenheiten zu geben. Sogar von einem Putschversuch Kramp-Karrenbauers gegen Merkel war die Rede.

Wie Bild wissen will, gab es unter Merkels Beraterinnen schon länger Streit darüber, wie mit Kramp-Karrenbauer umzugehen sei. Konkret gehe es darum, ob und wie viel Zeit und Chancen man der Verteidigungsministerin noch geben würde. Unter Umständen wäre es möglich, dass auch die Flugzeug-Causa ein weiterer Punkt dieser Fahnenstange sei und Merkel damit Macht demonstriere.

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