Göring-Eckardt fordert Ende des Cannabis-Verbots - „nützt nur dem organisierten Verbrechen“

Katrin Göring-Eckardt hat sich gegen ein weiteres Cannabis-Verbot ausgesprochen. Die Grünen-Politikerin plädiert für eine kontrollierte Legalisierung.
- Die Fraktionschefin der Grünen im Bundestag fordert die Cannabis-Legalisierung.
- Katrin Göring-Eckardt will einen geregelten Anbau und Verkauf an Erwachsene.
- Eine Legalisierung harter Drogen schließt sie hingegen aus.
Berlin - Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt hat die Freigabe weicher Drogen gefordert. "Das Cannabis-Verbot ist gescheitert", sagte Göring-Eckardt den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstagsausgaben). Diesen Befund bestätige auch die Polizei. "Die Cannabis-Verbotspolitik nützt nur dem organisierten Verbrechen", fügte die Politikerin von Bündnis 90/Die Grünen hinzu.
Entscheidend sei, den Schwarzmarkt auszutrocknen und so den Jugend- und Gesundheitsschutz zu stärken. "Dafür wollen wir ein reguliertes und überwachtes System für Anbau, Handel und Abgabe von Cannabis schaffen", sagte Göring-Eckardt. "Wenn weiche Drogen legalisiert sind, muss man Orte schaffen, wo man Cannabis gefahrlos kaufen kann." Das sollten geschützte Orte sein, die erst ab 18 Jahren zugänglich seien.
Göring-Eckardt fordert Cannabis-Legalisierung mit Prävention und Jugendschutz
In jedem Fall müssten Prävention und Jugendschutz an erster Stelle stehen, forderte die Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen. Es gebe Menschen, "die meinen, sich mit harten Drogen wie Crystal Meth, die billig zu haben sind, fit für das Arbeitsleben und die Freizeit machen zu müssen". Das sei "wahnsinnig gefährlich". Hier müsse die Regierung eine Struktur aufbauen, die Menschen helfe, davon loszukommen. Es gebe jedoch derzeit "viel zu wenige Plätze und viel zu wenig Personal, auch in Kliniken".
Schon lange wird die medizinische Anwendung von Cannabis untersucht. Eine solcher Konsum wurde auch in Deutschland möglich gemacht. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung zeigte sich 2019 gegenüber merkur.de* offen für einen Dialog über Veränderungen in der Drogenpolitik, allerdings ohne die Cannabis-Legalisierung grundsätzlich zu befürworten.
AFP
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