Iran startet Militärmanöver am Persischen Golf: „Warnung“ an die „Feinde“ des Landes
Die iranische Armee führt eine groß angelegte See-, Land- und Luft-Militärübung durch. Zuletzt war es immer wieder zu Auseinandersetzungen gekommen.
Teheran - Der Iran hat am Sonntag eine Militärübung an der für den Transport von Öllieferungen wichtigen Straße von Hormus begonnen. Die iranische Armee führt eine groß angelegte See-, Land- und Luft-Militärübung durch, die am Sonntag (07.11.2021) gestartet wurde. Die Militärübung soll Soldaten, Schiffe, gepanzerte Fahrzeuge, bemannte und unbemannte Flugzeuge sowie Raketen- und Radarsysteme sowohl in Angriffs- als auch in Verteidigungsfunktionen einbeziehen.
Die Armee halte in einem mehr als eine Million Quadratkilometer großen Gebiet an der Meerenge Manöver ab, berichtete das Staatsfernsehen am Sonntag. Gezeigt wurden auch Aufnahmen von Schnellbooten, von Soldaten, die Kampfhubschrauber bestiegen und von Einheiten, die mit dem Fallschirm aus Flugzeugen an Stränden landeten.
Iran startet Militärmanöver: „Warnung an unsere Feinde“

Ein Armeesprecher bezeichnete die Übung als „ernste Warnung an unsere Feinde und alle, die böse Absichten gegenüber dem Iran hegen“. Die Elitetruppe der Revolutionsgarden hatte am Mittwoch erklärt, sie habe in der Vorwoche einen Versuch der US-Marine vereitelt, einen Tanker mit iranischem Öl an Bord zu stoppen. Das Verteidigungsministerium der USA* erklärte dagegen, der Iran habe den Tanker beschlagnahmt, während die US-Marine den Vorfall lediglich beobachtet habe, ohne jedoch einzugreifen.
Iran startet Militärmanöver: Berichte über Angriffe auf iranische Schiffe
In den vergangenen Monaten hatte es immer wieder Berichte über Angriffe auf iranische Schiffe gegeben. Für eine Explosion auf dem iranischen Frachtschiff „Saviz“ im April im Roten Meer soll laut einem Bericht der New York Times Israel* verantwortlich gewesen sein. Demnach handelte es sich um einen „Vergeltungsangriff für vorangegangene iranische Angriffe auf israelische Schiffe“.
An der Straße von Hormus war es zuletzt immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen der iranischen Marine und Streitkräften anderer Staaten gekommen. Bei einer Militärübung der iranischen Marine vor der Küste waren im vergangenen Jahr 19 Soldaten getötet worden, als sie versehentlich von den eigenen Truppen beschossen wurden.
Zuvor hatte der Iran* angekündigt, dass die Gespräche mit den Weltmächten in Wien zur Wiederherstellung eines Atomabkommens – das im Erfolgsfall die US-Sanktionen aufheben dürfte – am 29. November wieder aufgenommen werden. Die Verhandlungen waren im Juni unterbrochen wurde, um Präsident Ebrahim Raisi die Bildung einer Regierung zu ermöglichen. (skr/afp) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.