Trump streitet Vergewaltigung in Umkleidekabine ab - Journalistin reicht Verleumdungsklage ein

US-Präsident Donald Trump hat Vorwürfe zurückgewiesen, er habe vor 23 Jahren eine Frau in einer Umkleidekabine vergewaltigt. Diese hat nun eine Verleumdungsklage eingereicht.
Update 5. November 2019: Die bekannte US-Kolumnistin E. Jean Carroll hat am Montag in New York eine Verleumdungsklage gegen US-Präsident Donald Trump eingereicht. Carroll beschuldigt Trump, sie vor 20 Jahren in der Umkleidekabine eines New Yorker Kaufhauses vergewaltigt zu haben. Trump hatte die Anschuldigungen im Juni mit den Worten „Sie ist nicht mein Typ“ zurückgewiesen.
Mit der Verleumdungsklage wehrt sich die 75-Jährige gegen Anschuldigungen Trumps, wonach sie die Vorwürfe nur erfunden habe. "Als ich den Mut aufgebracht habe, die Vergewaltigung öffentlich zu machen, hat er meinen Charakter verunglimpft, mich der Lüge zu meinem persönlichen Vorteil bezichtigt und sogar mein Erscheinungsbild beleidigt", erklärte Carroll zu ihrer Verleumdungsklage.
In der Verleumdungsklage, die Carroll am Montag bei einem New Yorker Gericht einreichte, heißt es, Trump habe die "Integrität, Ehrlichkeit und Würde" der Journalistin beschmutzt - "all dies in der überregionalen Presse". "Niemand in diesem Land sollte über dem Gesetz stehen - auch nicht der Präsident", schrieb Carroll im Kurzbotschaftendienst Twitter.
Eine Sprecherin des Weißen Hauses bezeichnete die Anschuldigungen Carrolls als "falsch". Die Verleumdungsklage nannte sie frivol".
Trump weist Vergewaltigungsvorwurf zurück: „Sie ist nicht mein Typ“
Update 25. Juni 2019: US-Präsident Donald Trump hat den Vergewaltigungsvorwurf einer Journalistin erneut zurückgewiesen - und erklärt, die Frau sei nicht "sein Typ". "Ich werde es mit großem Respekt sagen: Erstens, sie ist nicht mein Typ", sagte Trump der Politik-Website The Hill am Montag über die Kolumnistin E. Jean Carroll. "Zweitens, es ist nie passiert. Es ist nie passiert, okay?" Carroll würde "total lügen".
Die heute 75-Jährige wirft Trump vor, sie vor über zwei Jahrzehnten in der Umkleidekabine eines New Yorker Kaufhauses vergewaltigt zu haben. Der sexuelle Angriff habe sich 1995 oder 1996 ereignet, schreibt Carroll in ihrem neuen Buch, aus dem das Magazin "New York" vergangene Woche Auszüge veröffentlichte. Damit werfen inzwischen mindestens 16 Frauen Trump sexuelles Fehlverhalten vor seiner Zeit als US-Präsident vor.
Carroll bekräftigte ihre Vorwürfe am Montag im US-Nachrichtensender CNN. "Es war ein Kampf", sagte sie. Trump reagiere nun auf ihren Vorwurf genau so, wie er auf frühere Vorwürfe anderer Frauen reagiert habe: "Er leugnet es. Er dreht es um. Er greift an. Und er droht."
Politisch hat Trump derzeit mit der Iran-Krise alle Hände voll zu tun.
Erstmeldung: Trump dementiert Vergewaltigungsvorwürfe
Washington - „Ich habe diese Person in meinem Leben nie getroffen“, heißt es in einem Statement Trumps, das am Freitag vom Weißen Haus verbreitet worden ist. „Sie versucht ein neues Buch zu verkaufen - das sollte auf ihre Motivation hinweisen. Es sollte in der Abteilung Fiktion verkauft werden“, heißt es in dem Statement Trumps.
Es gebe keine Überwachungsvideos oder Bilder, es gebe keine Aussagen von Verkäufern, die damals zur Stelle gewesen wären, argumentiert Trump. „Ich bedanke mich bei Bergdorf Goodman, dass sie bestätigen, keine Videoaufzeichnungen eines solchen Vorkommnisses zu haben, weil es nie stattgefunden hat“, heißt es in dem Statement weiter.
Trump hat die Demokraten im Visier
Die Autorin E.Jean Carroll erhob in einem Beitrag für das „New York Magazine“ schwere Vorwürfe gegen Trump und schilderte das angebliche Geschehen detailreich. Trump erwiderte unter anderem: „Falsche Anschuldigungen untergraben die Schwere eines echten Übergriffs.“ Trump forderte jedermann dazu auf, eventuelle Erkenntnisse über eine Beteiligung seines politischen Gegners, der US-Demokraten, an den Vorwürfen zu melden.
Trump war wiederholt beschuldigt worden, gegenüber Frauen übergriffig geworden zu sein. Eine ganze Reihe von Verfahren sind bei US-Gerichten anhängig - bisher jedoch ohne Konsequenzen für den Präsidenten. Weltweit Schlagzeilen hatte die ehemalige Pornodarstellerin Stormy Daniels gemacht, die nach ihren Angaben eine Affäre mit Trump hatte. Trump soll ihr und einer weiteren Geliebten im Wahlkampf 2016 Schweigegeld gezahlt haben.
dpa
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