Waldbrände in Deutschland: Vier Verletzte in Sächsischer Schweiz, immer noch Glutnester in Brandenburg
Waldbrände wüten aktuell in Brandenburg und in der Sächsischen Schweiz. Sachsen und Tschechien kämpfen nun gemeinsam gegen die Flammen. Der News-Ticker.
- Waldbrand im Elbe-Elster-Kreis in Brandenburg: Lage unter Kontrolle, doch Zahl der Einsatzkräfte wird aufgestockt.
- Waldbrand in der Sächsischen Schweiz: Vier Verletzte bei Löscheinsatz.
- Flächen- und Waldbrand in Bayern: 600 Meter breites Feuer im unterfränkischen Elfershausen.
- Dieser Ticker ist beendet. Hier finden Sie die Fortsetzung ab dem 31. Juli zu den Bränden in Brandenburg, Tschechien und der Sächsischen Schweiz.
Update vom 30. Juli, 19 Uhr: Bei dem verheerenden Waldbrand im Nationalpark Sächsische Schweiz ist weiter keine richtige Entspannung in Sicht. „Nach leichtem Regen im Einsatzgebiet am frühen Morgen gab es am frühen Nachmittag einen kurzen, aber ergiebigen Schauer. Die Kameraden der Feuerwehr hoffen immer noch auf stärkere Niederschläge mit spürbarer Auswirkung auf Brandverhalten und allgemeine Lage“, teilte das Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge am Samstagnachmittag in Pirna mit. Auch auf tschechischer Seite ist die Feuerwehr noch immer im Dauereinsatz. Dagegen entspannte sich die Lage im Waldbrandgebiet im Süden Brandenburgs.
560 Einsatzkräfte bekämpften am Samstag den Brand in der Sächsischen Schweiz. Diese Zahl soll voraussichtlich das ganze Wochenende gehalten werden. Inzwischen sind 13 Hubschrauber für Löschflüge vor Ort. Zudem sind Quads geordert worden, mit denen die Löschtrupps einfacher und schneller versorgt werden können, hieß es.
Update vom 30. Juli, 15.43 Uhr: Die Lage im Waldbrandgebiet im brandenburgischen Elbe-Elster-Kreis an der Grenze zu Sachsen hat sich nach offiziellen Angaben mittlerweile entspannt. Wie der Verwaltungsstab des Landkreises mitteilte, gebe es auf einer Fläche von 500 Hektar allerdings noch einzelne Glutnester, die gelöscht werden müssten. Am Freitagabend, 29. Juli, 2022 kämpften noch 250 Einsatzkräfte gegen die Flammen des, Anfang der Woche ausgebrochenen Brandes, der sich auf rund 800 Hektar ausgebreitet hatte
Waldbrände in der Sächsischen Schweiz: Vier Einsatzkräfte verletzt
Update vom 30. Juli, 14.28 Uhr: Wie das Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge nun mitteilte, zeige „[d]as Wetterradar […] auch eher verhaltene Niederschläge, sodass die Einsatzkräfte davon ausgehen, dass mit dem Regen voraussichtlich keine spürbare Entspannung zu erwarten ist“ Landkreissprecher Thomas Kunz prognostizierte am Mittag, dass das Regengebiet womöglich vollends an der Sächsischen Schweiz vorbeiziehen werde.

Die Einsatzkräfte, die auf der, etwa 150 Hektar großen Waldfläche gegen die Flammen kämpfen, erhielten inzwischen Unterstützung von insgesamt 13 Hubschrauber für Löschflüge, sowie Quads, mit denen die Versorgung der Löschtrupps einfacher und schneller erfolgen kann. Nach Angaben der Behörden sind bisher vier Feuerwehrleute bei dem Einsatz verletzt worden. Zwei von ihnen mussten stationär behandelt werden. Verletzte unter der Bevölkerung gebe es bislang nicht.
Böhmische Schweiz: Feuerwehr verstärkt Einsatzkräfte – „Werden aktiv in Glutnester gehen“
Update vom 30. Juli, 12.40 Uhr: Der Waldbrand im tschechischen Nationalpark Böhmische Schweiz wütet, wie Satellitenbilder bestätigen, auf einer Fläche von insgesamt 10,6 Quadratkilometern. Das Feuer, das vermutlich durch menschliche Fahrlässigkeit erzeugt wurde, gilt als einer der größten Brände in der Geschichte des Landes. Um Schaulustige fernzuhalten, wurde das Parkareal mittlerweile großflächig gesperrt.
Wie ein Sprecher mitteilte, wurden nun zur Verstärkung der Feuerwehr aus ganz Tschechien 220 zusätzliche Kräfte zusammengezogen , sodass die Zahl der Helfer auf 650 gestiegen sei. Diese „werden aktiv in die Glutnester gehen, sie mit Wasser übergießen und den Boden aufhacken“, so Feuerwehrsprecher Lukas Marvan im tschechischen Fernsehen. Unterstützt werden die Löscharbeiten von acht Hubschraubern und fünf Löschflugzeugen.
Waldbrände in der Sächsischen Schweiz: Katastrophenalarm in gleich zwei Städten
Update vom 30.Juli, 8.45 Uhr: Die Lage im Nationalpark Sächsische Schweiz bleibt weiterhin angespannt, der leichte Regen sei „zu wenig“, sagte der Sprecher des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Thomas Kunz, am Morgen des Samstags, 30. Juli. Das Feuer, das am letzten Wochenende im Nationalpark Böhmische Schweiz in Tschechien ausgebrochen war und sich dann auf den Nationalpark Sächsische Schweiz ausgebreitet hatte, hat mittlerweile der Auswertung von Satellitendaten zufolge ein Gebiet von etwa 150 Hektar in Beschlag genommen. In Bad Schandau und in Sebnitz gilt Katastrophenalarm.

Erkundungsflüge sollen am Morgen klären, ob ein, zudem am Abend des Freitags, 29. Juli, ausgebrochener Brand im Gebiet der sogenannten Partschenhörner an der tschechischen Grenze erfolgreich gelöscht werden konnte. Am Freitag hatte Ministerpräsident Kretschmer selbst an einem Aufklärungsflug teilgenommen. Rund 350 Einsatzkräfte bekämpfen Kunz zufolge gegenwärtig die Flammen; im Laufe des Samstags würden zwei weitere Löschhubschrauber erwartet, sodass insgesamt zehn Maschinen im Einsatz seien.
Waldbrände in der Sächsischen Schweiz: Kretschmer reist ins betroffene Gebiet – „Wird Wochen dauern“
Update vom 29. Juli, 22.00 Uhr: Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer geht davon aus, dass die Bekämpfung des Waldbrandes in der Sächsischen Schweiz noch lange dauern wird. „Es wird Tage und Wochen dauern, bis wir über Entspannung reden können“, sagte der CDU-Politiker bei einem Besuch in Bad Schandau am Freitagabend. Der Regierungschef sprach von einer „großen und schweren Aufgabe“. Zuvor war er mit einem Hubschrauber über das Waldbrandgebiet geflogen, um sich einen Überblick zu verschaffen. Dafür hatte Kretschmer wie zuvor bereits Innenminister Armin Schuster (CDU) seinen Urlaub abgebrochen.
Der Einsatz werde viel Geld kosten, Kretschmer sprach von „vielen Millionen Euro.“ Er sicherte den betroffenen Regionen im Nationalpark sowie in Nordsachsen finanzielle Hilfe zu – auch für den Wiederaufbau. In einer Zeit, in der es immer trockener werde, müsse man auch über die Zukunft der Nationalparks sprechen, so Kretschmer. Unter anderem müsse etwa über Schneisen, Wasserhaltung in den Wäldern und die Entfernung von Totholz diskutiert werden.
Zudem dankte Sachsens Regierungschef den Einsatzkräften von Feuerwehr, Bundespolizei und Bundeswehr für den tagelangen Einsatz. Würden sie aufhören zu arbeiten, würde alles abbrennen, betonte Kretschmer. „Es ist eine Frage der Kraft, wer hat die Durchhaltefähigkeit, wer gibt zuerst auf.“ Auch der Bund habe weiterhin Unterstützung durch Löschhubschrauber zugesagt. „Das einzige Einsatzmittel, was hier wirklich etwas bringt.“
Feuerwehr und Katastrophenschützer werden seit Tagen im Elbsandsteingebirge von einem verheerenden Brand in Atem gehalten. Ein zweiter wütet an der sächsisch-brandenburgischen Landesgrenze.
Waldbrände in der Sächsischen Schweiz: Lage bleibt angespannt
Update vom 29. Juli, 18.01 Uhr: In den Waldbrandgebieten in Brandenburg und Sachsen bleibt die Lage angespannt. Am Freitag brachen zumindest keine größeren neuen Feuer aus. Hunderte Einsatzkräfte sind vor Ort, die von Hubschraubern, Löschpanzern und Wasserwerfern der Polizei unterstützt werden. Die Zahl der Feuerwehrleute sollte nochmals verstärkt werden. In Sachsen hoffen die Helfer indes auf Regen, der für Samstag vorhergesagt wurde.
Doch es gab auch gute Nachrichten: Offenbar hat der Waldbrand in der Sächsischen Schweiz auf deutscher Seite ein geringeres Ausmaß als bislang angenommen. „Mit Auswertung der Satellitendaten konnten die Brandstellen flächenmäßig eingegrenzt werden. Danach wurde eine insgesamt betroffene Fläche von 150 Hektar festgestellt“, teilte das Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge am Freitag mit. Bisher waren die Behörden davon ausgegangen, dass sich das Feuer auf einer Fläche von 250 Hektar ausgebreitet hat.
Sachsens Ministerpräsident Kretschmer bricht Urlaub wegen Waldbränden ab
Update vom 29. Juli, 15.27 Uhr: Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) bricht seinen Urlaub wegen der Waldbrände im Land ab und will noch am Freitag wieder in Dresden eintreffen. Wie Regierungssprecher Ralph Schreiber ankündigte, möchte Kretschmer noch am späten Nachmittag mit Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) in die von einem verheerenden Waldbrand betroffene Sächsische Schweiz fahren, um sich vor Ort ein Bild über das Ausmaß des Feuers zu machen.

Wegen Waldbrand in Sächsischer Schweiz: Auch für Stadt Sebnitz gilt nun Katastrophenalarm
Update vom 29. Juli, 13.30 Uhr: Wegen des Waldbrandes im hinteren Teil des Elbsandsteingebirges gilt nun auch für die Stadt Sebnitz Katastrophenalarm. Das Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge begründete den Schritt am Freitag damit, dass man Brandnester jenseits des Flusses Kirnitzsch entdeckt habe. „Das Feuer hat somit das Territorium der Großen Kreisstadt Sebnitz erreicht.“ Betroffen sei der Wald im hinteren Kirnitzschtal, der Grenzregion zu Tschechien: „Eine Gefahr der Ausbreitung auf angrenzende Häuser liegt aktuell nicht vor.“
Mit der Auslösung des Katastrophenalarms könne eine bessere Koordinierung der Einsatzkräfte erfolgen und der Zugriff auf weitere Einsatzkräfte für Löscharbeiten sichergestellt werden, hieß es.
Zugleich riet das Landratsamt zu Vorsicht bei Atemwegserkrankungen wie chronischer Bronchitis oder Asthma. Betroffene sollten sich in den nächsten Tagen auf eine erhöhte Belastung der Atemwege durch Rauch einstellen und körperliche Anstrengungen im Freien weitestgehend vermeiden. „Für eine eventuelle Verschlechterung des Gesundheitszustandes sollten ausreichend Notfallmedikamente vorgehalten werden“, empfahl Allgemeinmedizinerin Ina Bialk.
Waldbrände in der Sächsischen Schweiz - Flugzeuge aus Schweden erwartet
Update vom 29. Juli, 11.10 Uhr: Die Lage in der Sächsischen Schweiz bleibt weiter angespannt, am Donnerstagabend wurden weitere Brandnester entdeckt (siehe vorheriges Update). Wie das Portal sächsische.de berichtet, sollen Einsatzkräfte nun auch Unterstützung aus Schweden bekommen. Wie das Portal unter Berufung auf den Sender CT24 berichtet, sollen in Tschechien zwei Flugzeuge aus Schweden erwartet werden. Diese sollen ab Freitagmittag bei der Bekämpfung des Brandes auf tschechischer Seite helfen.
Der Brand in der Böhmischen Schweiz hatte vor Tagen auf die Sächsische Schweiz in Sachsen übergegriffen. Die beiden italienischen Flugzeuge, die demnach bislang bei der Bekämpfung des Brandes geholfen hatten, sollen nun selbst in Italien gebraucht werden. Große Hoffnungen dürften Einsatzkräfte in den Regen setzen. Wetter-Experten erwarten für Freitag und das Wochenende Starkregen und Gewitter.
Waldbrände wüten in der Sächsischen Schweiz: Weitere Brandnester entdeckt
Update vom 29. Juli, 08.06 Uhr: Die Einsatzkräfte im Nationalpark Sächsische Schweiz kämpfen gegen eine weitere Ausbreitung des Waldbrandes. Am Donnerstagabend seien auch jenseits des Flüsschens Kirnitzsch Brandnester entdeckt und gelöscht worden, sagte der Sprecher des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Thomas Kunz, am Freitagmorgen. Die Brandbekämpfer hätten eigentlich gehofft, dass die Kirnitzsch für den Brand wie eine natürliche Barriere wirke.
Am Morgen kämpften mehr als 220 Feuerwehrleute gegen die Flammen. Während des Tages sollen weitere Einsatzkräfte aus anderen Landesteilen eintreffen. Sieben Löschhubschrauber seien im Einsatz, zudem machen zwei Hubschrauber auch mit Wärmebildkameras Aufklärungsflüge. Am Wochenende sollen zwei weitere Hubschrauber zum Löschen hinzu kommen. Zudem würden Satellittenbilder ausgewertet. Den Angaben zufolge stehen etwa 250 Hektar Waldfläche in Flammen.
Waldbrände in Deutschland: Flammen-Meer wütet in der Sächsischen Schweiz - 400 Einsatzkräfte in Brandenburg
Update vom 28. Juli, 22.27 Uhr: Der am Montag ausgebrochene Waldbrand im Süden Brandenburgs hält die Feuerwehr weiter in Atem. Nun wurde eine zusätzliche Brandschutzeinheit angefordert.
Die Zahl der Einsatzkräfte in dem Gebiet nahe der Landesgrenze zu Sachsen steige somit am Freitag von 300 auf 400, teilte der Elbe-Elster-Kreis am Donnerstagabend mit.
Waldbrand im Elbe-Elster-Kreis in Brandenburg: Lage unter Kontrolle, doch Zahl der Einsatzkräfte wird aufgestockt
Beim Feuer im Süden Brandenburgs ist die Lage vor Ort unter Kontrolle, dennoch wurde die Zahl der Einsatzkräfte aufgestockt. „Die aktuelle Herausforderung beim Großbrand Kölsa-Rehfeld besteht nach wie vor darin, Glutnester rechtzeitig aufzuspüren und dann zu verhindern, dass offenes Feuer entsteht“, schilderte ein Sprecher des Landkreises am Abend. Das sei im Tagesverlauf mehrfach geschehen. Insgesamt sei die Lage stabil. „Aber es gibt noch keinen Grund zur Entwarnung.“
Waldbrand in der Sächsischen Schweiz: Sachsen und Tschechien kämpfen gemeinsam gegen Feuer
Update vom 28. Juli, 20.22 Uhr: Sachsen und Tschechien kämpfen gemeinsam gegen Waldbrände. Um einen länderübergreifenden Einsatz von Löschhubschraubern zu ermöglichen, hätten sich beide Länder gegenseitig Überflugsrechte von bis zu 20 Kilometern über ihren Territorien eingeräumt, teilte Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) am Donnerstag mit. Deutschland und Tschechien intensivieren demnach die gemeinsame Bekämpfung der Waldbrände in der Sächsischen Schweiz und im Nachbarland. Nun könnten deutsche Piloten Wasser auch aus der Elbe in Tschechien aufnehmen, hieß es am Donnerstag. Über ein von der Nato freigegebenes geschlossenes Funkfrequenzband könnten Piloten aus beiden Ländern gemeinsam kommunizieren, womit sich die Einsätze besser aufeinander abstimmen ließen.

Brände in Sachsen weiten sich aus, in Brandenburg sind Feuer unter Kontrolle
Update vom 28. Juli, 18.23 Uhr: Dichter Qualm liegt derzeit über dem Elbtal in der Sächsischen Schweiz. Aktuell dauern die Löscharbeiten sowohl in Brandenburg als auch in Sachsen an. In Sachsen weiten sich die Feuer aus, in Brandenburg sind sie derzeit unter Kontrolle.

Waldexperte erklärt Hintergründe: Man kann mit Löschflugzeugen keinen Waldbrand löschen
Auch wenn die Flammen in Sachsen und Brandenburg gelöscht sein sollten, ist die Gefahr offenbar noch nicht gebannt. Ein Waldbrandexperte geht davon aus, dass nach den Feuern Felsstürze folgen könnten. „Ich fürchte, dass die Brände im Elbsandsteingebirge zu dramatischer Bodenerosion und Felsstürzen führen. Da ist ja kaum Humus, die Bäume stehen auf Fels“, sagte Michael Müller, Professor für Waldbau und Waldschutz an der Technischen Universität Dresden, den Zeitungen der Mediengruppe Bayern am Donnerstag.
Der Experte ist für ein differenziertes Vorgehen beim Löschen der Waldbrände: Er plädierte dafür, Waldbrände nicht in allen Gebieten immer zu löschen. In einem deutschen Nationalpark bremse jedes Feuer die natürliche Entwicklung um Jahrzehnte aus. Anders sehe die Lage in den Kiefernwäldern etwa in Brandenburg aus. „Dort gibt es Flächen mit hoher Munitionsbelastung. Hier muss man sich entscheiden, ob man Brände löschen oder aufgeben und laufen lassen sollte.“
Der Experte erklärte auch Hintergründe der Brandbekämpfung. Man könne mit Löschflugzeugen keinen Waldbrand löschen, so Müller. „Wir werfen das Wasser vorwiegend auf Baumkronen und sprechen da von ein bis zwei Liter Wasser pro Quadratmeter.“ Mit Löschflugzeugen könne man aber einem starken Feuer kurzzeitig die Energie rauben. „Die Hitze und der Geräuschpegel des Feuers gehen dann schlagartig zurück. Dann können die Feuerwehren das entscheidende Bodenfeuer angreifen.“
Flächen- und Waldbrand in Bayern: 600 Meter breites Feuer im unterfränkischen Elfershausen
Update vom 28. Juli, 16.22 Uhr: Nun brennt es auch in Unterfranken in Bayern. Ein Flächen- und Waldbrand beschäftigte zahlreiche Einsatzkräfte am Donnerstagnachmittag im unterfränkischen Elfershausen. Zehn Feuerwehren sowie die Bundeswehr-Feuerwehr des Truppenübungsplatzes Hammelburg seien in dem Ort im Landkreis Bad Kissingen mit Löscharbeiten beschäftigt, sagte ein Sprecher der Integrierten Leitstelle. Erste Schätzungen der Feuerwehrleute vor Ort gingen von einem rund 600 Meter breiten Feuer aus. Die Ursache des Brandes war zunächst unklar.
Waldbrand-Lage in der Sächsischen Schweiz und Brandenburg weiter angespannt
Update vom 28. Juli, 15.30 Uhr: Die Waldbrand-Lage in der Sächsischen Schweiz ist weiter angespannt, auch in Brandenburg sind Einsatzkräfte weiter im Einsatz. Die Gefahr weiterer Waldbrände im Süden Brandenburgs ist noch nicht gebannt. Das Feuer sei im Süden des Einsatzgebietes Kölsa-Rehfeld durch heiße Glutnester wieder aufgeflammt, teilte der Elbe-Elster-Kreis am Donnerstagnachmittag mit. Ein Bundeswehrhubschrauber bekämpft die Flammen aus der Luft mit Wassertanks, die bis zu 5000 Liter fassen können. Das Wasser wird aus dem nahen Kiebitzsee bezogen, der für Badegäste derzeit gesperrt ist.
Am Boden unterstützte ein Pionierpanzer der Bundeswehr, um Wege für die Löschkräfte durch das unwegsame Gelände anzulegen und Schneisen zu schlagen, damit sich Flammen nicht mehr so schnell ausbreiten können. Ein weiterer Panzer wird für Freitag erwartet.
Rund 300 Einsatzkräfte aus mehreren Landesteilen Brandenburgs kämpfen gegen die Flammen. Die Lage im Einsatzgebiet der Stadt Falkenberg sei unter Kontrolle, hatte es am Donnerstagmorgen geheißen. Die Situation sei mit eigenen Kräften allein nicht zu bewältigen, hieß es vom Verwaltungsstab des Kreises. Deshalb seien Einsatzkräfte aus anderen Teilen des Bundeslandes angefordert worden.

Waldbrand in der Sächsischen Schweiz - Drehender Wind verschärft Lage
Update vom 28. Juli, 14.35 Uhr: Die Lage im Nationalpark Sächsische Schweiz spitzt sich weiter zu. Drehender Wind aus Richtung Tschechien hat die Lage im Waldbrandgebiet im Nationalpark Sächsische Schweiz verschärft. Die Bekämpfung der Feuer ist aktuell darauf gerichtet, ein weiteres Übergreifen von Flammen aus dem Nachbarland zu verhindern, wie das Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge am Donnerstagmittag mitteilte. „Die Einsatzkräfte geben dabei ihr Möglichstes, um die Feuer weiter einzudämmen.“ Die Entwicklung des Brandes bezeichnete das Landratsamt als dynamisch.
Bereits seit dem Wochenende wüten die Flammen an der Grenze zu Tschechien, am Mittag waren rund 340 Einsatzkräfte aus Feuerwehren des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sowie aus weiteren Landkreisen vor Ort. Dutzende Kräfte von verschiedenen Hilfsorganisationen kümmern sich um die Logistik und Versorgung.
Unterstützt werden die Einsatzkräfte von acht Löschhubschraubern, drei weiteren Maschinen für Aufklärungsflüge sowie zwei Wasserwerfern der Landespolizei. Ein Teilstück der Elbe ist nach Angaben des Landratsamtes zur Wasserentnahme durch Löschhubschrauber am Donnerstag noch bis 22.00 Uhr gesperrt. Aktuell stehen den Angaben zufolge etwa 250 Hektar Waldfläche in Flammen.
„Die Lage ist angespannt“, sagte der Sprecher des betroffenen Landkreises, Thomas Kunz. Es seien bisher aber keine Ortschaften oder einzelne Gebäude evakuiert worden, es bestehe derzeit auch keine Gefahr für die Bevölkerung. Laut Kunz gibt es aber entsprechende Konzepte, die rasch umgesetzt werden könnten.
Waldbrand in der Sächsischen Schweiz: Flammen wüten weiter - „Die Lage wird angespannter“
Update vom 28. Juli, 12.10 Uhr: Die Flammen in der Sächsischen Schweiz breiten sich weiter rasend schnell aus, Sachsens Innenminister Armin Schuster hat jegliche benötigte Hilfe zugesagt. „Die Einsatzkräfte kämpfen über die Erschöpfungsgrenze hinaus“. Die Lage sei einmalig und habe es so zuvor noch nicht gegeben. „Der Einsatz fordert alles ab, und das Innenministerium wird nach Kräften unterstützen.“
Der erste der drei bestellten Löschhubschrauber wird laut Schuster im kommenden Jahr in Sachsen bereitstehen. Zudem appellierte er eindringlich an alle Menschen, die Betretungsverbote der Wälder zu beachten. Noch immer ist die Lage vor Ort angespannt, in den vergangenen Stunden hatten sich die Flammen weiter ausgebreitet (siehe Ursprungsmeldung unten). Das hatte ein Pressesprecher des Landratsamtes Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge mitgeteilt. „Es sieht so aus, als ob sich die Situation verschlechtern könnte, die Lage wird angespannter.“
Waldbrände in Deutschland: Flammen-Meer wütet in der Sächsischen Schweiz weiter
Ursprungsmeldung: Falkenberg - Gleich zwei große Waldbrände sorgen aktuell in Brandenburg und in der Sächsischen Schweiz für einen Großeinsatz, noch immer kämpfen hunderte Einsatzkräfte gegen die Flammen. Während sich im Süden Brandenburgs die Lage über Nacht augenscheinlich wieder entspannt hat, breiten sich die Flammen in der Sächsischen Schweiz weiter aus.
Waldbrand bei Falkenberg (Brandenburg): Lage unter Kontrolle - Zahlreiche Glutnester unter Beobachtung
Nach Angaben des Landkreises hat sich der große Waldbrand im Elbe-Elster-Kreis im Süden Brandenburgs über Nacht entspannt, die Flammen seien im Einsatzgebiet der Stadt Falkenberg aktuell unter Kontrolle. Offene Feuer gebe es demnach aktuell nicht. Die Lage in Brandenburg bleibt jedoch weiter dynamisch. Am Mittwochabend war das Feuer aufgeflammt.
Unter Beobachtung stehen den Angaben zufolge derzeit zahlreiche Glutnester mit Temperaturen zwischen 40 und 180 Grad. Sie müssten in Schach gehalten werden, teilte der Verwaltungsstab weiter mit. Rund 320 Kräfte aus mehreren Landesteilen Brandenburgs sind mit den Löscharbeiten beschäftigt. Zur weiteren Eindämmung des Brandes traf in der Nacht ein Pionierpanzer der Bundeswehr ein, der über den Tag Schneisen im Gelände anlegt.
Unterstützung bekommen die Einsatzkräfte erneut von Bundeswehr und Landespolizei aus der Luft. Nachdem es am Mittwoch hieß, dass die Löschhubschrauber der Bundeswehr vorerst nicht mehr gebraucht werden, leisten am Donnerstag Transporthubschrauber mit Wasserladungen aus dem Kiebitzsee wieder Hilfe. Das Baden im See wurde nach einer zwischenzeitlichen Freigabe wieder untersagt. Zuletzt loderte das Feuer auf einer Fläche von rund 500 Hektar.
Waldbrand in Tschechien: Lage in der Böhmischen Schweiz stabil
Und auch in der Sächsischen Schweiz und in Tschechien kämpfen Einsatzkräfte unermüdlich gegen die Flammen an. Wie die dpa unter Berufung auf einen Feuerwehrsprecher im Gespräch mit der Agentur CTK berichtet, sei die Lage im tschechischen Nationalpark Böhmische Schweiz aktuell stabil - jedoch angespannt. Die betroffene Fläche liegt weiter bei rund zehn Quadratkilometern. Fast 500 Feuerwehrleute sind bei einem der größten Waldbrände in der Geschichte des Landes im Einsatz, um die Flammen zu bekämpfen.
Wie die Nationalparkverwaltung bekanntgab, wurden das Prebischtor und die daneben liegende Ausflugsgaststätte Falkennest bisher von den Flammen verschont. Das einzigartige Felsentor aus Sandstein gilt als Wahrzeichen der Böhmischen Schweiz. Weitere Ortschaften wie die Gemeinde Janov nahe der Grenze zu Deutschland mussten anders als zunächst erwartet nicht geräumt werden.
Rund 450 Menschen hatten seit Beginn des Brandes am Sonntag ihre Häuser und Wohnungen verlassen müssen. Sieben Hubschrauber sind vor Ort, um Löschwasser abzuwerfen. Inzwischen trafen zudem zwei Löschflugzeuge vom Typ Canadair CL-415 aus Italien auf einem Flugplatz bei Prag ein. Die Hilfe erfolgt im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrenes der EU, das „rescEU“ genannt wird.
Waldbrand in der Sächsischen Schweiz breitet sich weiter aus - Hunderte Einsatzkräfte im Einsatz
In Deutschland, in der Sächsischen Schweiz dagegen, breitet sich das Feuer weiterhin aus. Das berichtet die dpa unter Berufung auf einen Pressesprecher des Landratsamtes Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Thomas Kunze, am Donnerstagmorgen. Weiter nördlich vom bisherigen Brandgebiet zwischen Großem Winterberg und Großem Zschandbach habe das Feuer die Grenze von Böhmen in die Sächsische Schweiz überschritten. Derzeit seien 275 Einsatzkräfte weiter bemüht, die Feuer einzudämmen. Diese Zahl der Einsatzkräfte werde im Tagesverlauf weiter aufgestockt. Es seien mittlerweile acht Löschhubschrauber im Einsatz. Derzeit stehen den Angaben nach etwa 250 Hektar Waldfläche in Flammen.
Das Feuer war am Wochenende im Nationalpark Böhmische Schweiz in Tschechien ausgebrochen und hatte am Montag auf den Nationalpark Sächsische Schweiz übergegriffen. In Bad Schandau in der Sächsischen Schweiz gilt seit Dienstag Katastrophenalarm. Touristen sollen das Gebiet meiden. Im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge dürfen bis auf Weiteres die Wälder nicht mehr betreten werden. Dort droht nach Behördenangaben vom Mittwochabend derzeit keine Ausbreitung des Feuers auf angrenzende Ortschaften.