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Nasa-Mission zum Mond: Start von „Artemis I“ noch für September geplant

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Von: Tobias Utz, Constantin Hoppe, Tanja Banner, Christian Weihrauch, Sarah Neumeyer

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Die Nasa-Mission „Artemis I“ zum Mond wurde bereits zwei Mal abgebrochen. Wann wird das „Space Launch System“ zum Mond aufbrechen?

Update vom Donnerstag, 8. September, 17.30 Uhr: Nachdem der Starttermin für den ersten Flug der Nasa-Rakete Space Launch System (SLS) wiederholt verschoben werden musste, soll es noch in diesem Monat zu einem Start kommen. Wie die Verantwortlichen der Nasa am Donnerstag in einer Telefonkonferenz erklärten, wird aktuell der 23. oder 27. September als nächster Starttermin ins Auge gefasst.

Derzeit laufen die Arbeiten an der Rakete rund um die Uhr, um das Problem eines Wasserstofflecks an der Rakete zu beheben. Anschließend soll es zu einem Betankungs-Test des SLS kommen – dieser ist aktuell am 17. September geplant. Wenn dieser positiv ausfällt, soll versucht werden, das nächste Startfenster (19. September bis 4. Oktober) zu nutzen. Die Beschränkung auf diese beiden Tage hängen mit Konflikten mit anderen Raumfahrtmissionen zusammen.

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Nasa-Mission zum Mond: Start von „Artemis I“ könnte sich bis Oktober hinziehen

Update vom Dienstag, 6. September, 12.35 Uhr: Die Nasa-Rakete Space Launch System (SLS) hat immer noch festen Boden unter den Füßen, denn ihr Start zum Mond wurde am vergangenen Samstag zum zweiten Mal abgebrochen. Derzeit arbeitet die Nasa unter Hochdruck daran, eine Lösung für das Problem – ein Wasserstoffleck – zu finden. Noch ist unklar, ob die Rakete dafür in das Gebäude zurückgerollt werden muss, in dem sie gewartet wird. Sollte das der Fall sein, dürfte sich der Start bis in den Oktober oder noch weiter in die Zukunft verschieben. Derzeit scheint jedoch auch noch ein Start im September möglich. Eins ist bislang klar: Das aktuelle Startfenster (23. August bis 6. September) will die Nasa nicht mehr nutzen.

Die Artemis-Rakete der Nasa steht auf der Startrampe 39B, nachdem die „Artemis“-Mission zur Umkreisung des Mondes abgebrochen wurde. Aufgrund eines Triebwerkproblems hat die US-Weltraumbehörde Nasa den Start um mehrere Tage verschoben.
Die Artemis-Rakete der Nasa steht auf der Startrampe 39B, nachdem die „Artemis“-Mission zur Umkreisung des Mondes abgebrochen wurde. Aufgrund eines Triebwerkproblems hat die US-Weltraumbehörde Nasa den Start um mehrere Tage verschoben. © John Raoux/dpa

Wann die Nasa-Rakete zum Mond starten kann, hängt von der Konstellation Erde-Mond ab. Die Erde dreht sich um die eigene Achse, der Mond umkreist die Erde innerhalb knapp eines Monats ein Mal. Daraus ergeben sich etwa zwei Wochen mit Startmöglichkeiten, gefolgt von etwa zwei Wochen ohne Möglichkeiten eines Raketenstarts.

Die nächsten Startmöglichkeiten für die „Artemis I“-Mission der Nasa zum Mond:

„Artemis I“ erneut verschoben: Nasa-Mission zum Mond mit Raketen-Problemen

+++ 17.21 Uhr: Jetzt ist es offiziell: Der Start der Mission „Artemis I“ zum Mond wird laut Nasa erneut verschoben. Das Wasserstoff-Leck konnte nicht behoben werden. Der Treibstoff wird abgelassen, die Rakete selbst ist sicher. Die nächste Startmöglichkeit ist frühestens am Montag.

+++ 17.07 Uhr: Nach unseren Informationen wird der Start der Mission „Artemis I“ heute abgesagt. Eine offizielle Bestätigung der Nasa steht noch aus.

+++ 16.06 Uhr:  Die Nasa scheint die Probleme mit der Betankung der Mond-Rakete Artemis 1 in den Griff bekommen zu haben. „Teams haben die Druckbeaufschlagung der Leitung abgeschlossen und die Zufuhr von flüssigem Wasserstoff in den Tank wieder aufgenommen“, hieß es am Samstagnachmittag deutscher Zeit auf Twitter.

Nasa-Mission „Artemis I“ zum Mond: Treibstoffleck verzögert die Startvorbereitungen

+++ 15.03 Uhr:  Ein Treibstoffleck verzögert die Startvorbereitungen für den Jungfernflug der neuen US-Mondrakete SLS verzögert. Wenige Stunden vor dem geplanten Abheben der Rakete der Mission Artemis 1 wurde ein Leck an einem Rohr entdeckt, mit dem rund drei Millionen Liter Wasserstoff und flüssiger Sauerstoff in die Tanks gepumpt werden sollten, wie die US-Raumfahrtbehörde Nasa mitteilte. Die Nasa äußerte sich zunächst nicht dazu, inwieweit das Problem den ab 14.17 Uhr Ortszeit (20.17 MESZ) geplanten Start verzögern könnte.

Update vom Samstag, 3. September, 07.15 Uhr: Die Nasa will heute Abend (ab 20.17 Uhr MESZ) einen neuen Versuch wagen, mit ihrer unbemannten Mission „Artemis I“ zum Mond aufzubrechen. Am Freitag sah die Nasa eine 60-prozentige Chance, dass die Wetterverhältnisse am Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida gut genug sein werden. Gerade zu Beginn des zweistündigen möglichen Zeitfensters für den Start könnten Regenschauer auftreten – zum Ende des Zeitraums bestehe aber eine 80-prozentige Chance, teilte die Nasa auf ihrer Webseite mit. Eine weitere Startmöglichkeit bestehe am Montag.

Nasa-Mission„Artemis I“
Name der RaketeSpace Launch System (SLS)
Ursprünglicher Start-Termin29. August 2022, 14.33 Uhr (MESZ)
Neuer Start-Termin3. September 2022, 20.17 Uhr (MESZ)
Dauer der Mission42 Tage, 3 Stunden und 20 Minuten
Gesamt-Strecke2,1 Millionen Kilometer
Splashdown im Pazifik2,1 Millionen Kilometer

Nasa-Mission „Artemis I“: Start zum Mond am Samstag möglich?

Update vom Freitag, 2. September, 11.50 Uhr: Die Wetteraussichten für den neuen Starttermin der Nasa-Mondmission „Artemis I“ am Samstag sind gut. Nachdem der Start am Montag überraschend abgebrochen werden musste, stehen die Chancen daher gut, dass der für Samstag angesetzte neue Starttermin eingehalten werden kann.

Die Chance auf gutes Wetter während des um 20.17 Uhr MESZ beginnenden Startfensters stehen bei 60 Prozent, wie die Nasa mitteilte. Außerdem seien die technischen Probleme behoben, derentwegen der erste Testflug der SLS-Rakete am Montag kurz vor dem geplanten Start abgesagt wurde. Nach ihrem Start vom Kennedy Space Center in Florida soll die Mondrakete 37 Tage im All unterwegs sein und den Mond in rund 100 Kilometern Entfernung umrunden. 

Mit „Artemis I“ soll die Rückkehr zu bemannten Flügen zum Mond eingeläutet werden. Frühestens 2025 will die Nasa mit ihrer Mission „Artemis II“ wieder Menschen dorthin schicken, erstmals auch eine Frau und eine nicht-weiße Person. Schon bei früheren Tests waren Probleme aufgetreten und der ursprüngliche Zeitplan hatte sich verzögert. Die „Artemis“-Flüge sollen langfristig auch der Vorbereitung von bemannten Missionen zum Mars dienen.

„Artemis I“: Mond-Mission abgesagt – Nasa nennt erste Details zu neuem Start-Plan

+++ 17.00 Uhr: Die US-Weltraumbehörde Nasa will am Samstag einen neuen Versuch für den Start ihrer neuen Mondrakete unternehmen. Wie der Leiter der unbemannten Mission Artemis 1, Mike Sarafin, am Dienstag bekannt gab, öffnet sich am Samstag um 14.17 Uhr (Ortszeit, 20.17 Uhr MESZ) ein zweistündiges Zeitfenster. Am Montag hatte die Nasa den ersten Testflug der SLS-Rakete kurz vor dem Start wegen technischer Probleme abblasen müssen. Am Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida hatten sich am Montag tausende Schaulustige versammelt, um den Start der neuen Riesenrakete der Nasa zu beobachten, unter ihnen auch US-Vizepräsidentin Kamala Harris. Zunächst sorgten Blitzgefahr und ein Leck für Verzögerungen beim Betanken der Rakete. Temperaturprobleme bei einem der vier Haupttriebwerke führten dann zum kurzfristigen Abbruch des Starts.

Die Raketentriebwerke, die mit eiskaltem flüssigen Wasser- und Sauerstoff betankt werden, müssen vor dem Start stark heruntergekühlt werden. Am Montag hatte ein Triebwerk aber nicht die erforderliche Temperatur erreicht. Inzwischen gehen die Nasa-Techniker davon aus, dass die Temperatur wohl doch korrekt war und das Problem mit einem defekten Sensor zusammenhängt. Das Verhalten des Sensors passe nicht zur „Physik der Situation“, sagte SLS-Programmleiter John Honeycutt.
Die Nasa-Techniker wollen beim nächsten Startversuch am Samstag nun auch mit anderen Instrumenten Daten zu sammeln, um sicherzustellen, dass das Triebwerk richtig gekühlt wird. Außerdem soll die Kühlung der Triebwerke schon früher im Startprozess beginnen.

Nasa-Mission zum Mond: nächster Starttermin der SLS-Rakete steht fest

Als nächstmögliche neue Starttermine hatte die Nasa zunächst den kommenden Freitag oder Montag genannt. Sarafin sagte nun aber, der Start solle am Samstag erfolgen. Am Donnerstag will sich das Team für Artemis 1 den Angaben zufolge erneut treffen, um die Lage zu besprechen.

Mit Spannung wird bis dahin auch der Wetterbericht verfolgt, der für Samstag bislang ein 60-prozentiges Risiko für ungünstige Wetterbedingungen wie Regen oder Gewitter vorhersagt. Der zuständige Meterologe Mark Burger zeigte sich trotzdem „optimistisch“. Er sieht eine „ziemlich gute Chance“, am Samstag starten zu können.

Die Nasa hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: 50 Jahre nach der bislang letzten Mondlandung will sie wieder eine Rakete zum Erdtrabanten schicken. Aufgabe der 42-tägigen Mission Artemis 1 ist es, die bislang leistungsstärkste Trägerrakete und die an ihrer Spitze sitzende Orion-Kapsel unter realen Bedingungen zu testen.
Die Folge-Mission Artemis 2 soll Astronauten in eine Mond-Umlaufbahn bringen, mit Artemis 3 soll frühestens 2025 eine Mondlandung glücken. Langfristig geht es um eine bemannte Mission zum Mars.

Nasa will zum Mond fliegen: Start von Artemis I bereits einmal verschoben

Update vom Mittwoch, 31. August, 07.30 Uhr: Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat einen neuen möglichen Starttermin für die unbemannte Mondmission „Artemis“ bekannt gegeben. Geplant ist aktuell ein Start am Samstag (3. September). Das Team habe nach den Problemen am Montag beschlossen, den Ladevorgang mit Treibstoff zu verändern, erklärte Missionsmanager Mike Sarafin. Der Start der Mission war unter anderem wegen eines Triebwerk-Lecks, einer zu hohen Temperatur von einem der vier Triebwerke und wegen Wetterproblemen missglückt. Nun sollen die Triebwerke früher im Startprozess heruntergekühlt werden.

Auch der Start Samstagnachmittag (Ortszeit) am Weltraumbahnhof Cape Canaveral könnte wegen des Wetters aber noch abgesagt werden, hieß es weiter. Um 14.17 Uhr (20.17 Uhr deutscher Zeit) beginne ein zweistündiges Zeitfenster für einen möglichen Start. Ursprünglich hatte die Nasa Freitag und Montag als Startalternativen genannt. 

„Artemis I“: Mond-Mission abgesagt – Nasa spricht über Triebwerkprobleme

+++ 13.45 Uhr: Die Nasa hat für Dienstagabend (amerikanischer Zeit) eine Pressekonferenz zum abgesagten Start der Mond-Mission „Artemis I“ angekündigt. Wie es in einer Mitteilung heißt, sollen unter anderem Mike Sarafin, Leiter der „Artemis“-Mission im Nasa-Hauptquartier, und Charlie Blackwell-Thompson, Leiter des „Artemis“-Startprogramms, daran teilnehmen. Die Verantwortlichen wollen dabei gegen 18.00 Uhr (amerikanischer Zeit) neue Einzelheiten zum weiteren Verlauf der Mission nennen.

In der Mitteilung erläutert die Nasa nochmals die Probleme und den damit verbundenen abgesagten Start der Mission: „Der Start von Artemis I wurde am Montag abgebrochen, nachdem ein Problem damit aufgetreten war, eines der vier RS-25-Triebwerke am Boden der Kernstufe der Rakete auf den richtigen Temperaturbereich für den Start zu bringen.“

Mond-Mission der Nasa vor dem Start abgebrochen

Update vom Dienstag, 30. August, 08.00 Uhr: Nachdem die US-Weltraumbehörde Nasa den Start einer unbemannten Mond-Mission abgesagt hat, sucht sie nach den Gründen für das Problem. „Der Start von Artemis I wird heute nicht mehr stattfinden. Die Teams arbeiten an einem Problem mit einem Triebwerk-Leck“, teilte die Nasa am Montag mit, wenige Minuten nach Beginn des zweistündigen Zeitfensters für den Launch. „Wir starten nicht, bevor alles stimmt“, sagte Nasa-Chef Bill Nelson kurz darauf. „Dies ist ein sehr kompliziertes System und alle Dinge müssen stimmen.“ Auch seine eigene „Space Shuttle“-Mission sei vier Mal verschoben worden.

Als weitere mögliche Starttermine nannte die Nasa den 2. und den 5. September. Noch sei aber unklar, ob die aufgetretenen Probleme bis dahin behoben werden könnten. In beiden Fällen wären die Start-Fenster kürzer als am Montag, hieß es weiter. „Freitag ist definitiv möglich“, sagte Missions-Chef Mike Sarafin. „Wir brauchen aber Zeit, um auf alle Daten zu schauen.“ Am Dienstag komme ein Team von Ingenieuren erneut zusammen, um das weitere Vorgehen zu beraten, am Abend (Ortszeit) soll es eine erneute Pressekonferenz geben. 

„Artemis I“: Wann startet die Nasa-Mission zum Mond?

Am Samstag sei bereits ein Blitz in einen der Tower neben der 32 Stockwerke hohen Rakete eingeschlagen, sagte Sarafin. Ein kleineres Problem mit der Software-Konfiguration zum Tanken sei schnell behoben worden, beim Betanken mit Wasserstoff sei zudem schnell ein Leck festgestellt und behoben worden. Es sei dann aber nicht gelungen, eines der vier Triebwerke auf eine nötige Zieltemperatur zu bringen. „Unser Team sah dann auch ein Problem mit einem Lüftungsventil und wir dachten, dass wir etwas mehr Zeit brauchen“, meinte Sarafin. Außerdem hätten sich mögliche Wetterprobleme im zweistündigen Launch-Zeitfenster angekündigt.

Die „Space Launch System“-Rakete und die „Orion“-Raumschiffkapsel seien aber weiterhin in sicherem und stabilem Zustand, teilte die Nasa ergänzend mit. „Die Rakete und ihre Komponenten bestehen aus Millionen Teilen“, sagte Nelson bei einer Pressekonferenz rund fünf Stunden nach dem geplatzten Start. „Unnötig zu erwähnen, dass diese Komplexität respekteinflößend wird, wenn man auf einen Countdown hinarbeitet.“ 

„Wir haben zwar auf den Start von Artemis I gehofft, aber der Versuch heute liefert uns wichtige Daten zum Test der stärksten Rakete der Geschichte“, schrieb Vize-Präsidentin Kamala Harris auf Twitter. Sie war zum geplanten Start nach Cape Canaveral angereist. „Unser Engagement im Artemis-Programm bleibt standfest und wir werden zum Mond zurückkehren.“

Der rund 40 Tage dauernde unbemannte Testflug „Artemis I“ soll die Rückkehr zu bemannten Flügen zum Mond einläuten. Frühestens 2025 will die Nasa mit ihrer Mission „Artemis II“ wieder Menschen dorthin schicken, erstmals auch eine Frau und eine nicht-weiße Person. Schon bei früheren Tests waren Probleme aufgetreten und der ursprüngliche Zeitplan hatte sich verzögert.
„Das ist eine Verschiebung, aber es geht definitiv weiter“, sagte der deutsche Astronaut Matthias Maurer in einer Sondersendung beim Sender Phoenix. „Jedes Detail muss funktionieren“, sagte Maurer weiter. „Man hat gewisse Reserven und Redundanzen eingebaut und vorgesehen, aber die möchte man natürlich nicht schon verspielen vor dem Start.“ Astronaut Alexander Gerst ergänzte mit Blick auf „Artemis I“: „Das ist der letzte Test. Beim nächsten sollen schon Menschen mitfliegen. Und da will man natürlich kein Risiko eingehen.“

Start der Mond-Mission „Artemis I“ abgesagt: Nasa nennt neue Details

+++ 16.15 Uhr: Die US-Weltraumbehörde Nasa hat den Start einer unbemannten Mond-Mission für Montag abgesagt. „Der Start von Artemis I wird heute nicht mehr stattfinden. Die Teams arbeiten an einem Problem mit einem Triebwerk-Leck“, teilte die Nasa am Montag mit, wenige Minuten nach Beginn des zweistündigen Zeitfensters für den Launch. „Wir starten nicht, bevor alles stimmt“, sagte Nasa-Chef Bill Nelson kurz darauf. „Dies ist ein sehr kompliziertes System und alle Dinge müssen stimmen.“ Auch seine eigene „Space Shuttle“-Mission sei vier Mal verschoben worden.

Die „Space Launch System“-Rakete und die „Orion“-Raumschiffkapsel seien aber weiterhin in sicherem und stabilen Zustand, teilte die Nasa ergänzend mit. Start-Kontrolleure untersuchten nun, warum ein Triebwerk vor dem Start nicht auf die nötige Temperatur gekommen sei. Die entstandene Verzögerung habe dazu geführt, dass kein Start mehr in dem von Schwerkraft und nötiger Beschleunigung bestimmten Zeitfenster möglich war.

Als weitere mögliche Starttermine hatte die Nasa im Juli den 2. und den 5. September genannt. Noch sei aber unklar, ob bis dahin die aufgetretenen Probleme behoben werden könnten. „Das ist eine Verschiebung, aber es geht definitiv weiter“, sagte der deutsche Astronaut Matthias Maurer in einer Sondersendung beim Sender Phoenix.

Der rund 40 Tage dauernde unbemannte Testflug „Artemis I“ soll die Rückkehr zu bemannten Flügen zum Mond einläuten. Frühestens 2025 will die Nasa mit ihrer Mission „Artemis II“ wieder Menschen dorthin schicken, erstmals auch eine Frau und eine nicht-weiße Person. Schon bei früheren Tests waren Probleme aufgetreten und der ursprüngliche Zeitplan hatte sich verzögert.
„Jedes Detail muss funktionieren“, sagte Maurer weiter. „Man hat gewisse Reserven und Redundanzen eingebaut und vorgesehen, aber die möchte man natürlich nicht schon verspielen vor dem Start.“ Astronaut Alexander Gerst ergänzte mit Blick auf „Artemis I“: „Das ist der letzte Test. Beim nächsten sollen schon Menschen mitfliegen. Und da will man natürlich kein Risiko eingehen.“

Nasa-Mission zum Mond abgesagt: Nächstmöglicher Startzeitpunkt von „Artemis I“ steht fest

+++ 15.00 Uhr: Der nächstmögliche Startzeitpunkt der Mission „Artemis I“ ist der Freitag, 2. September. Die Nasa hat sich bislang nicht dazu geäußert.

+++ 14.40 Uhr: Der Start der Mond-Mission „Artemis I“ wurde eben abgesagt. Die Nasa hat soeben bekannt gegeben, dass der Startleiter "den Start für heute abgebrochen hat". Ein Triebwerksleck, das "nicht behoben werden konnte", ist laut Nasa die Ursache. Mehr in Kürze.

+++ 14.30 Uhr: Die Countdown-Uhr steht weiterhin still. Die Nasa arbeitet offenbar weiterhin an der „Fehlerbehebung“, wie es von Ingenieursseite heißt. Eines der vier Triebwerke der Rakete kann sich einem Bericht der BBC nicht ausreichend abkühlen. Nun liegt es wohl an der Einschätzung des Flugleiters, der sich die Daten ansehen will. Selbst wenn das Triebwerksproblem behoben wird, ist unklar, ob das Team den Rückstand aufholen – und die Rakete rechtzeitig starten kann.

„Artemis“-Mission der Nasa
Die Artemis-Rakete der Nasa. © Joel Kowsky / Nasa / dpa

Update vom Montag, 29. August, 13.15 Uhr: Vor dem Start der Nasa-Mission „Artemis I“ zum Mond gibt es offenbar technische Probleme. Das berichtet die BBC am Montagmittag mit Verweis auf einen Riss in einem Zwischentank der Rakete. Die Nasa bestätigte Reparaturarbeiten an der Rakete auf Twitter: „Ingenieure arbeiten sich durch“, heißt es in einem Statement.

Der Start der „Artemis I“-Mission ist für 14.30 Uhr deutscher Zeit angesetzt. Den Fachleuten bleibt also ein zweistündiges Zeitfenster für die Reparaturarbeiten.

Erstmeldung vom Montag, 29. August, 09.00 Uhr: Cape Canaveral – Es soll nichts Geringeres sein als der Beginn einer neuen Ära in der Raumfahrt: Die neue Nasa-Rakete Space Launch System (SLS) soll am Montag (29. August) erstmals abheben und dabei eine Raumkapsel (offizieller Name: „Orion“) in Richtung Mond katapultieren. Es ist der Start des neuen Nasa-Mondprogramms „Artemis“, das knapp 50 Jahre, nachdem die letzten Menschen den Mond verlassen haben, seinen Anfang findet.

Da es sich um einen Technologietest – den ersten Start der riesigen Rakete – handelt, sind keine Menschen an Bord. Auf den Sitzen, auf denen in den kommenden Jahren eine Crew aus Fleisch und Blut Platz nehmen soll, werden bei diesem Flug zwei Puppen sitzen. Die Strahlenmesspuppen „Helga“ und „Zohar“ stammen vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und sollen messen, wie sich die Strahlenbelastung weit von der Erde entfernt auf den weiblichen Organismus auswirkt. Das DLR-Experiment trägt den Namen „MARE“ – es ist das größte jemals außerhalb der Erdumlaufbahn geflogene Strahlungsexperiment.

Nasa-Mission zum Mond: SLS-Rakete soll „Orion“-Kapsel ins Weltall befördern

Und doch wird es nur ein Nebenaspekt des Starts der „Artemis I“-Mission sein. Für die breite Öffentlichkeit geht es am 29. August ab 14.33 Uhr MESZ (um diese Zeit öffnet sich das zweistündige Startfenster) um die Rückkehr der Nasa in Richtung Mond. Zwar sind keine Menschen an Bord und das Raumschiff „Orion“ wird nur am Mond vorbeifliegen – doch die Mission ist nur der Auftakt: „Artemis II“ (geplant für 2024) soll bereits Astronautinnen und Astronauten um den Mond herum befördern. So nah kamen Menschen dem Erdtrabanten seit Dezember 1972 nicht mehr, als die letzten beiden „Apollo“-Astronauten den Mond verließen. „Artemis III“ (geplant für frühestens 2025) soll dann vollbringen, was seit 1972 niemand mehr angestrebt hat: Menschen auf den Mond befördern. Mit „Artemis III“ sollen erstmals eine Frau und eine Person of Color den Mond betreten.

Doch so weit ist es noch lange nicht, momentan liegt der Fokus auf der Nasa-Mission „Artemis I“ und dem Jungfernflug der Nasa-Rakete SLS. Gute 98 Meter ist das Space Launch System hoch – etwas kleiner als die berühmte „Saturn V“, die die „Apollo“-Missionen zum Mond brachte (110 Meter Höhe), doch dafür hat die neue Nasa-Rakete mehr Kraft.

Riesige Nasa-Rakete Space Launch System wirkt aus der Zeit gefallen

Angesichts der mittlerweile erfolgreichen teilweise wiederverwendbaren Raketen von SpaceX wirkt die SLS etwas aus der Zeit gefallen: Sie startet mit zwei Boostern, die wenige Minuten nach dem Start abgetrennt werden und ins Meer stürzen. Abgesehen davon, legt die Nasa dieses Mal jedoch Wert auf Nachhaltigkeit der Mond-Missionen: Geplant ist, eine Raumstation in der Umlaufbahn des Mondes aufzubauen („Gateway“), die als Zwischenstation für menschliche Missionen zum Mond dienen soll. Auf dem Mond selbst soll eine dauerhafte Präsenz am Südpol aufgebaut werden. Dort vermuten Forschende Wasser in Eisform, das bei der Besiedelung nützlich sein könnte.

Diese Mondbasis soll in ferner Zukunft noch eine wichtige Rolle spielen: Als Ausgangspunkt für spätere menschliche Flüge zum Mars. Auf dem Mond will die Nasa alles erproben, was später auf dem deutlich weiter entfernten Planeten Mars funktionieren muss: Das (Über-)Leben in einer lebensfeindlichen Umgebung beispielsweise oder die Nutzung der vorhandenen Ressourcen zur Herstellung von Sauerstoff oder Treibstoff. Denn jedes Gramm, das eine Rakete nicht zum Mond oder Mars befördern muss, spart bares Geld.

Nasa-Rakete SLS hat Unsummen gekostet – gelingt der Start zum Mond?

Alleine die Entwicklung der Nasa-Rakete hat unfassbare Summen verschlungen: 11 Milliarden US-Dollar sind hineingeflossen, das Projekt dauerte deutlich länger als geplant und war am Ende deutlich über dem angedachten Budget. Ein einziger Start der Rakete soll 4,1 Milliarden US-Dollar kosten, schätzte ein Bericht des Nasa-Generalinspekteurs im November 2021.

Während des Flugs wird sich die „Orion“-Kapsel etwa 450.000 Kilometer von der Erde entfernen. Sie wird am Mond vorbeifliegen und bis zu 64.000 Kilometer von der erdabgewandten Seite des Trabanten entfernt sein. Die Nasa-Kapsel soll länger im Weltraum bleiben als jedes für Menschen gedachte Raumschiff zuvor, ohne an einer Raumstation anzudocken. Für die Nasa ist es der entscheidende Test: Funktioniert die riesige Rakete? Sind die USA tatsächlich wieder auf dem Weg zum Mond? Oder müssen noch mehr Arbeit und Geld in das Space Launch System fließen? Der Start zum Mond wird es zeigen. (tab/tu/sne/chw mit dpa/AFP)

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