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Ekel-Alarm in S-Bahn: Fahrgäste sitzen stundenlang fest - 1. Klasse wird zur Toilette umfunktioniert

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Ekel-Alarm in der S2 zwischen Heusenstamm und Offenbach: Fahrgäste sind stundenlang gefangen. Sie wandeln die 1. Klasse zur Toilette um.
Ekel-Alarm in der S2 zwischen Heusenstamm und Offenbach: Fahrgäste sind stundenlang gefangen. Sie wandeln die 1. Klasse zur Toilette um. © Fotos: Tom Weller/dpa/privat - montage ippen Digital

Ekel-Alarm in der S2 zwischen Offenbach und Heusenstamm: Menschen sind stundenlang in der S-Bahn gefangen. Deshalb pinkeln sie in einen Becher.

Offenbach - Wegen einer Störung ist die S-Bahn Linie S2 in Offenbach für die Fahrgäste zu einem unentrinnbaren Gefängnis geworden. Laut der Bahn ist eine Stellwerkstörung der Auslöser. Die Insassen sind mehrere Stunden lang gefangen. Ein Fahrgast informierte uns über die Vorgänge.

S-Bahn-Störung in Offenbach: Fahrgäste gefangen – Erste Klasse wird zur Toilette

Als die Fahrgäste die S2 nach Niedernhausen betreten, ahnen sie noch nichts. Doch plötzlich, gegen 12.30 Uhr, stoppt die Bahn auf der Strecke Heusenstamm und Offenbach Bieber. Was sich wie eine normale Störung anhört, wird für einige Fahrgäste zum Horror-Trip. Denn die Bahn fährt nicht mehr weiter.

Eine Stunde vergeht, dann zwei. Nach wie vor steht die Bahn mitten auf der Strecke in Offenbach. Nichts bewegt sich. Auch Toiletten sind nicht verfügbar. Aus purer Verzweiflung pinkeln einige im 1.-Klasse-Abteil in Plastikbecher, berichtet unser Informant.

Offenbach: Fahrgäste der S2 verlassen aus Verzweiflung unerlaubt die Bahn

Doch es wird noch dramatischer. Gegen 14 Uhr reicht es offenbar einigen Fahrgästen der S2. Nachdem sie über eine Stunde gefangen sind, betätigen sie die Not-Öffnung der Türen. Über die Hälfte der Fahrgäste verlässt die S2 auf der Strecke zwischen Offenbach und Heusenstamm. Ein Vorgehen, das einen gefährlicher Eingriff in den Bahnverkehr bedeutet und unter Strafe steht.

Die S-Bahn steht immer noch mitten auf der Strecke zwischen Offenbach-Heusenstamm und Offenbach-Bieber. Zwischen der Bahn-Tür und dem Boden ist ein Höhenunterschied von über einem Meter. Die Fahrgäste müssen aus der Bahn nach unten springen. 

S-Bahn-Störung in Offenbach: Polizei ist auf Bahnstrecke im Einsatz

Doch auch dieses Hindernis ist ungefähr der Hälfte der Fahrgäste egal. Wie unser Informant berichtet, verlassen viele mit schwerem Gepäck, eine Hochschwangere und sogar eine Frau mit Kinderwagen die S2 in Offenbach.

Bis zur nächsten Haltestelle sind es in beide Richtungen ein Fußweg von über 30 Minuten. Doch nach einer so langen Wartezeit nehmen ungefähr die Hälfte der Fahrgäste der S2 einen solchen Marsch auf sich. Nach Angaben der Bahn ist die Polizei im Einsatz, um das Gleisfeld der Strecke zu räumen.

Offenbach: Die S2 fährt nach über zwei Stunden bis zur nächsten Haltestelle

Endlich um 14.35 Uhr nach über zwei Stunden Stillstand fährt die S2 wieder los. Ihre Fahrt endet an der nächsten Haltestelle in Offenbach Bieber.

Laut der Bahn handelte es sich um eine Stellwerksstörung von der neben der S2 auch die S1, S8, S9 und die Regionalbahn RB61 betroffen waren. Mindestens zwei Züge der RB61 standen ebenso wie die S2 auf der Strecke. Nach Angaben der Deutschen Bahn hat die Wartezeit in den zwei Regionalzügen allerdings nur eine Viertelstunde betragen.

Die S2 gilt bereits seit längerem als Problemstrecke* Die Beschwerden wurden derart laut, dass Deutsche Bahn und RMV offiziell Stellung genommen haben. Unterdes gab es wieder Probleme im Nahverkehr bei Offenbach. Dort stoppte eine S-Bahn* einfach auf offener Strecke für mehr als 90 Minuten. Vollkommen entnervt begaben sich die Fahrgäste in Lebensgefahr.

Auch Fernzüge sind nicht immer sauber. Wie sieht es am Hauptbahnhof Frankfurt bei den ICEs der Deutschen Bahn (DB) aus? 

Drei unbekannte Männer ziehen Messer, als Fahrkartenkontrolleure auf sie zukommen. In Frankfurt-Sindlingen flüchten sie aus der S-Bahn - die Bundespolizei fahndet.

Den Fahrgastverband Pro Bahn in Frankfurt ärgern die Verspätungen der S-Bahn. Er wirft dem RMV zu wenig Engagement vor und fordert einiges.

Von Sophia Lother

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