Neue Details zur Entführung des Milliardärs-Sohns Würth

Künzelsau - Nach der Entführung des Sohns von Milliardär Reinhold Würth hat die Polizei weitere Ermittlungs-Erkenntnisse bekannt gegeben. Und: Am Mittwoch kommt der Fall ins Fernsehen.
Die Entführung des Sohns von Schrauben-Milliardär Reinhold Würth endete glimpflich - einen knappen Monat später haben die Ermittler weitere Details zu dem Fall enthüllt. Demnach scheiterte Mitte Juni eine nächtliche Übergabe von drei Millionen Euro Lösegeld an der A3 bei Würzburg, wie die Polizei in Fulda und die Staatsanwaltschaft Gießen am Montag mitteilten. Die Ermittler gingen derzeit davon aus, dass der Täter aus dem Gebiet des früheren Jugoslawien stamme und zwischen 35 und 60 Jahre alt sei, sagte Staatsanwalt Thomas Hauburger.
Die Behörden veröffentlichen Stimmaufnahmen des Entführers
Die Behörden veröffentlichten Aufnahmen mit der Stimme des Entführers. In gebrochenem und oft fehlerhaftem Deutsch gibt der Erpresser in Telefonaten mit den Eltern des Entführungsopfers Anweisungen, unter anderem zur geplanten Geldübergabe. „Ich werde bei der Autobahn warten, an rechte Seite“, sagt der Täter einmal. Den Stimmaufnahmen, die aneinandergeschnitten sind, ist zu entnehmen, dass die Eltern rechts auf der Autobahn fahren sollten, bis sie ein Lichtsignal bekommen. Warum eine Geldübergabe scheiterte, sei noch nicht geklärt.
Der behinderte

Sohn von Schrauben-Milliardär Würth war am 17. Juni im osthessischen Schlitz entführt worden, der 50-Jährige lebte dort in einer Wohngemeinschaft für behinderte und nicht-behinderte Menschen. Einen Tag später wurde er in einem Waldgebiet bei Würzburg gefunden - nach Angaben der Ermittler war er an einen Baum gekettet, aber unversehrt. Zuvor hatte der Entführer die Geodaten des Fundortes preisgegeben, auch das ist bei den veröffentlichen Stimmsequenzen zu hören. Der Entführungsfall soll am Mittwochabend in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ vorgestellt werden.
dpa